Töpferei
Sie gehört zu einem der ältesten traditionellen Berufe, die sich im Handwerkerhof präsentieren: die Kunst der Töpferei.
1983 übernahm Sabine Beckert von den Altmeistern Elly und Wilhelm Kuch die Werkstatt im Handwerkerhof. Die Werkstatt, in welcher Sabine Beckert auch das Handwerk des Keramikers in den 70er Jahren lernte.
Seit dieser Zeit hat sich so manches im Stil der Keramik geändert. Geschirr und Gefäßkeramik werden den heutigen Ansprüchen nach Spülmaschine und Mikrowelle gerecht.
Das Sortiment im Töpferladen, Haus Nummer 6, zeigt neben Geschirr, Gartenkeramik und Tierplastiken auch ausgefallene Einzelstücke handwerklicher, keramischer Produktion.
Baukeramiken nach Friedensreich Hundertwasser für den Turm der Kuchlbrauerei in Abensberg oder der Bäckerei Denk in Dachau, sind in dieser Werkstatt entstanden.
Frau Beckert ist für alles offen, was Kunden für ihre Küche oder ihren Garten möchten und die Wünsche werden besprochen und umgesetzt: Ganz individuell und besonders, wie es sich für die Handwerker im Handwerkerhof gehört.
Neugierig, dann einfach mal an der Töpferscheibe zuschauen und sich inspirieren lassen und diese "Müslischale" muß einfach mit.
Das Töpferhandwerk war seit jeher an Orte gebunden, an denen Tone anstanden, die teilweise bergmännisch abgebaut wurden Der Ton wurde zunächst der Witterung ausgesetzt, um unerwünschte organische Beimengungen zu zersetzen, anschließend, wenn nötig, von groben Teilen gereinigt, mit Wasser durchgeknetet und je nachdem mit Mineralien wie feinkörnigem Kalk, Quarz oder Glimmer gemagert.
Im Fränkischen wird bis heute Ton in Langenzenn abgebaut. Und in Nürnberg stehen neben Sandsteinkeuper und Letten Tone direkt im Burgberg an – kein Wunder wurde er direkt vor Ort verwendet. Die Produkte der Keramiker waren ursprünglich für den örtlichen Markt bestimmt, gingen jedoch auch in den überregionalen Handel. Zu Dürers Zeiten wurden selbst einige Prunk- und Patrizierkrüge aus Ton hergestellt.
Von Anfang an ist auch im Handwerkerhof eine Töpferei. Hier drehen Mitarbeiter der Beckerts auf der Töpferscheibe. Nachdem sich die Vorgänger aus Burgthann zur Ruhe gesetzt hatten, übernahm Sabine Beckert das Gewerbe ihres früheren Meisters. Sie führt nicht nur einen „Geschirrladen“, sondern gemeinsam mit ihrem Mann einen standesgemäßen Handwerksbetrieb mit eigenen Brennöfen und Werkstätten in Nürnbergs Nordstadt.
Gearbeitet wird natürlich auch im bunt dekorierten Ladengeschäft des Handwerkerhofs: Hier entstehen Objekte aus Ton und weiteren Materialien. Durch den anschließenden Brennvorgang wird das Steinzeug spülmaschinenfest, frostsicher und von hoher Schlagfestigkeit. Der Renner in der Zierkeramik sind eine Reihe von eigens entworfenen „Spinatwachteln“ und „Schnapsdrosseln“. Die angebotene Gartenkeramik bringt Farbe in den Handwerkerhof und wird auch gerne auf Wunsch modelliert und glasiert.
Keramikhühner oder Vogelgesichter als Flaschenverschluss sorgen in jedem Kühlschrank für gute Laune.
Ein weiterer Schwerpunkt der Töpferei Beckert ist die Produktion von Architektur für Häuser im Stil Friedrich Hundertwassers. Fränkische Keramik findet sich also nicht nur im Handwerkerhof! Aber hier gibt’s das stimmige Ambiente für einen der ältesten Berufe der Welt.
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