Nicht erst die Arbeitsaufgabe bzw. der Arbeitsgegenstand nach der Qualifizierungsmaßnahme entscheiden über den Erfolg der Transfersicherung, sondern bereits die Lernaufgabe bzw. der Lerngegenstand während dessen Durchführung.
Zentral geht es immer um die Fragestellung, mit welcher Zielsetzung wird die Teilnahme an der Qualifizierungsmaßnahme verfolgt, z. B.
- Erweiterung der Kenntnisse/Fähigkeiten/Fertigkeiten
- Ergänzung der Einarbeitung
- Auffrischung von bereits Bestehendem
- Förderung sozialer, fachlicher, personaler, methodischer Kompetenzen etc.
Seminarorientiere Erfolgskontrolle
Zentrales Merkmal bei der qualitativen Lernerfolgskontrolle wird der Nutzen und somit die Zufriedenheit der Teilnehmenden sein. Die Zufriedenheit wurde dadurch erhoben, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Aussage bezüglich des Gesamteindruckes der Qualifizierungsmaßnahme trafen, inwieweit ihre Erwartungen erfüllt wurden. Zudem sollten die Lernmethode, die Referentin bzw. der Referent, aber auch die räumlich-sächliche Ausstattung bewertet werden. Des Weiteren wurde der Lernerfolg erhoben.
Jedes Qualifizierungsangebot wurde durch die Teilnehmenden im Rahmen einer Selbsteinschätzung bewertet.
Die Bewertungskategorien bezogen sich dabei auf den
- Gesamteindruck der Veranstaltung,
- die Maßnahmenkonzeption,
- die Zufriedenheit mit der Dozentin/Referentin bzw. dem Dozenten/Referenten
- sowie die räumlich-sächliche Ausstattung.
Die Bewertungsrückläufe gaben unmittelbare Hinweise auf Verbesserungen bzw. Probleme und ermöglichen die Einleitung nötiger Modifizierungen.
Transferorientierte Erfolgskontrolle
Die Qualifizierung ist dann erfolgreich, wenn die gelernten Seminarinhalte und die vollzogenen Übungen auch in das Arbeitsfeld transferiert werden und dort in die (dauerhafte) Umsetzung gelangen.
Insofern war eine zweite Befragung der Teilnehmenden vorgesehen, die mit einem gewissen Abstand zur seminarorientierten Erfolgskontrolle durchgeführt wurde. Ein Zeitraum von zwei bis drei Monaten erschien in diesem Zusammenhang sinnvoll. Es kam auch hier ein Fragebogen zum Einsatz, der überwiegend mit geschlossenen Fragen arbeitete. Inhaltlich wurde nochmals reflektiert, ob sich der gewünschte Transfererfolg eingestellt hat. Für qualitative Aussagen war ebenfalls noch Raum geboten.
Ergebnisse und Erkenntnisse
Während die Zufriedenheit der Teilnehmenden mit den Qualifizierungsangeboten im Rahmen des ESF-Projektes bei durchschnittlich ca. 90 % lag, blieb der subjektiv eingeschätzte Transfererfolg nach ca. 3 Monaten mit ca. 50 % dahinter zurück. Das ist nicht weiter ungewöhnlich, da nicht sämtliche Inhalte für die Teilnehmenden Transferrelevanz haben.
Für einen nachhaltigen Transfer ist es wichtig, dass Führungskräfte mit ihren Mit-arbeitenden die Qualifizierungsmaßnahmen im Nachgang besprechen. Folgende Fragen können hierbei hilfreich sein:
- Wurden die Erwartungen erfüllt?
- Kann das Gelernte im Arbeitsfeld genutzt werden und wenn ja wie?
- Sind eventuell weitere Qualifizierungsmaßnahmen notwendig für den Kompetenzaufbau bzw. –zuwachs?
- Konnte das Gelernte bereits eingesetzt werden?
- Gibt es Umsetzungsschwierigkeiten und wenn ja, wie können diese behoben werden?
- Für welche Personen in der Organisationseinheit könnten die Inhalte ebenfalls nützlich sein?
Es geht im Nachbereitungsgespräch darum die Qualifizierungsmaßnahme sowie die eigenen Möglichkeiten der Umsetzung gemeinsam zu reflektieren.