Podiumsdiskussionen im Rahmen des Projekts Symposion Urbanum Nürnberg



Montag, 19. September 2022, 18 Uhr

Ort: Baumeisterhaus, Bauhof 9, 90402 Nürnberg

ÖPNV: Alle Verkehrsmittel bis Hauptbahnhof


Wer macht eigentlich Stadt? Stadtgesellschaft – Stadtrat – Investoren

Ist es wirklich der von den Bürgerinnen und Bürgern gewählte und damit legitimierte Stadtrat, der bestimmt, was in einer Stadt passiert? Entstehen alle Entscheidungen unter Einbeziehung aller wichtigen Aspekte, die z.B. von einem Bauprojekt tangiert werden? Wie groß und entscheidend ist der Einfluss von Investoren, die mittlerweile Erbauer und Betreiber von Krankenhäusern, Senioren- und Pflegeheimen sowie der überwiegenden Zahl der Großbauprojekte sind? Welchen Spielraum hat eine Kommune, die zahlreiche Pflicht- und freiwillige Aufgaben zu erfüllen hat, aber nicht über die notwendigen Mittel verfügt? Ist sie dann nicht zwangsläufig auf Investoren angewiesen, die ihnen Aufgaben abnehmen, dafür aber auch bestimmte Entwicklungen vorgeben, die nicht zwangsläufig dem Gemeinwohl dienen müssen? Steigende Mieten, Spekulation mit Immobilien sind hier die Stichworte, die für eine gesellschaftspolitisch problematische Entwicklung sowohl für die Bevölkerung als auch für die Städte stehen.

Können Städte dieser Entwicklung entgegentreten und sich das Gesetz des Handelns zurückerobern? Gibt es Strategien?

Die Gesprächspartner*innen sind *

  • Prof. Dr. Regula Lüscher, bis 2021 Senatsbaudirektorin Berlin, seit 2021 Honorarprofessorin an der UdK Berlin
  • Rebecca Faller, Drei Eins Architektur / Dip.-Ing. Landschaftsarchitektin, Umweltmanagement und Stadtplanung in Ballungsräumen
  • correctiv.org (angefragt)

Anmeldung unter: meeting-sun@stadt.nuernberg.de


Montag, 17. Oktober 2022, 18 Uhr

Ort: Umweltstation, Wöhrder See, Wöhrder Wiesenweg 45, 90489 Nürnberg

ÖPNV: Ab Hauptbahnhof Bus E5 bis Tullnaupark


Stadtluft macht frei oder krank? Leben – Wohnen – Grün

Der Klimawandel ist bereits so weit fortgeschritten, dass er eigentlich nicht mehr zu negieren ist. Die zu hohen Durchschnittstemperaturen der letzten Jahrzehnte, Überschwemmungen und Stürme haben auch in unseren Breiten gezeigt, dass schleunigst etwas geschehen muss. Das bedarf natürlich überregionaler, internationaler Maßnahmen, aber auch die Städte müssen und können agieren.

Es muss ja nicht gleich alles sein wie in Singapur, einer Millionenmetropole in der doppelten Bedeutung des Wortes, die gerade als Vorzeigemodell in Sachen Wohnungsbau, ökologisches Gestalten des öffentlichen Raumes oder des ÖPNV in aller Munde ist und die Seiten der Printmedien füllt. Vor allem darf man nicht vergessen, dass sich Singapurs Exzellenz zu einem guten Teil auch einer äußerst rigiden politischen Führung verdankt.

Doch könnten sich deutsche Städte, und z.B. Nürnberg als eine extrem verdichtete Stadt mit wenigen Grünräumen, inspirieren lassen? Wie könnte überhaupt der Beitrag der Städte für einen klimagerechten Umbau aussehen?

Wie müssten die Wohn- und andere Gebäude der Zukunft aussehen? Kann die Ausweisung neuer versiegelter Flächen für Discounter und andere Bauten auch weiterhin das Maß aller Dinge sein oder gibt es Alternativen? Warum profitieren Immobilienbesitzer steuerrechtlich vom Leerstand ihrer Gebäude? Welche (auch gesetzlichen) Eingriffs- und Gestaltungsmöglichkeiten hat Stadt überhaupt, wo müsste z.B. der Gesetzgeber nachbessern?

Ein Blick über den Tellerrand könnte sich lohnen.

Die Gesprächspartner*innen sind *

  • Dr.-Ing. Timo Munzinger, Deutscher Städtetag, Köln / Referat für Städtebau, Hochbau und Stadtentwicklung
  • Dr. Matthias Buchert, Öko-Institut e.V., Darmstadt, Bereichsleiter Ressourcen und Mobilität
  • Prof. Dr. Stefan Emeis, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Referent für Klima und Umwelt in Weilheim

Anmeldung unter: meeting-sun@stadt.nuernberg.de


Umweltstation Nürnberg Logo


Montag, 14. November 2022, 18 Uhr

Ort: Straßenbahndepot St. Peter, Schlossstraße 1, 90478 Nürnberg

ÖPNV: Straßenbahn 6 und Bus 36 bis Peterskirche


Wem gehört die Stadt? Die Mobilität der Zukunft

Deutschland ist – mehr als viele andere Länder Europas – eine Nation der Autofahrer*innen. Jahrzehntelang waren die Stadtplanung und -entwicklung sowie das Bewusstsein der Bürger*innen von der Idee einer autogerechten Stadt geprägt. Reflexhaft wird massiver Protest laut, wenn es darum geht, den Straßenraum zugunsten von Pflanzen, Fahrradfahrer*innen und Fußgänger*innen und/oder einer Verringerung der Lärm- und Abgasbelästigung einzuschränken. Großprojekte, wie z.B. der Ausbau des Nürnberger Frankenschnellwegs, erhitzen seit vielen Jahren die Gemüter und bringen interessanterweise die gegensätzlichsten Argumente zum selben Thema (Reduktion des Stadtverkehrs) hervor.

Natürlich hat mittlerweile durchaus ein gewisses Umdenken stattgefunden, Fußgängerzonen und Spielstraßen entstehen, Straßen werden zugunsten des Fahrradverkehrs verengt. Überdies fordern die Stadtbürger*innen zunehmend Mitsprache ein und geben notfalls per Bürgerentscheid auch mal eine Richtung vor. Doch etliche Entwicklungen treten – verschärft durch Klimawandel, Pandemie und Krieg – sehr deutlich zutage und verlangen grundsätzliche Entscheidungen und ein dezidiertes politisches Handeln. Auch in den Städten.

Wie autogerecht kann oder soll Stadt also noch sein, wieviel motorisierten (Individual)Verkehr kann sie sich unter klimatischen Gesichtspunkten, aber auch hinsichtlich der Kosten, die entstehen und gebunden werden, leisten? Welche Modelle gibt es, die dem nicht-motorisierten Verkehr mehr Raum und Rechte einräumen? Sind Wien, die Schweiz, die Niederlande, Dänemark verkehrspolitische Vorbilder?

Die Gesprächspartner*innen sind *

  • Dipl.-Ing. Wulf-Holger Arndt, Deutsches Institut für Urbanistik (difu), Berlin / Arbeitsfelder: Integrierte Verkehrsplanung, Wirtschaftsverkehr, Verkehrsinfrastruktur, Barrierefreie Mobilität
  • N.N. Deutscher Städtetag (angefragt)
  • Dr. Julia Jarras, Leiterin der transdisziplinären Forschungsgruppe Die Verkehrswende als sozial-ökologisches Realexperiment (EXPERI) und Koordinator der Realexperimente (angefragt)

Anmeldung unter: meeting-sun@stadt.nuernberg.de


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