Frauenpreis der Stadt Nürnberg
Seit 1990 verleiht die Stadt Nürnberg den Frauenpreis. Der Preis zeichnet alle zwei Jahre herausragende Frauen und Frauengruppen aus. Da Frauen bei der Vergabe von Preisen und Auszeichnungen noch immer stark unterrepräsentiert sind, setzt der Frauenpreis ein Zeichen. Der Preis würdigt gezielt Frauen und ihre Projekte und rückt diese in den Blick der Öffentlichkeit.
Vergabe und Kriterien
1990 initiierte die damalige Frauenbeauftragte der Stadt Nürnberg die Stiftung des Preises speziell für Frauen. Zuerst wurde die Auszeichnung jährlich und seit 1994 alle zwei Jahre verliehen. Besondere Leistungen von Frauen werden oft nicht als solche wahrgenommen oder anerkannt. Aufschlussreich ist hier ein Blick auf die Vergabe der Nobelpreise: Die Männerquote bewegt sich zwischen 84 und 98 Prozent.
Der Frauenpreis schafft hier Abhilfe und stellt herausragende Leistungen von Frauen und Frauengruppen in den Mittelpunkt.
Kriterien für die Vergabe des Frauenpreises
Ausgezeichnet werden herausragende Leistungen von Frauen und Frauengruppen, die sich haupt- oder ehrenamtlich mit der Situation von Frauen, ihren Lebensbedingungen und ihrer Geschichte auseinandersetzen und neue Denkmuster und Handlungsformen in Arbeitswelt, Medien, Kultur, Politik, Bildung, Wissenschaft und Gesellschaft aufzeigen.
Anerkennungspreise können für beachtliche Leistungen vergeben werden.
- Hier geht's zur offiziellen Satzung des Frauenpreises.<https://www.nuernberg.de/imperia/md/stadtrecht/dokumente/001_203.pdf> (PDF, 108 KB)
Eindrücke der Frauenpreisverleihung 2024
Frauenpreisträgerin 2024 Ella Schindler
Oberbürgermeister Marcus König und Hedwig Schouten, Frauenbeauftragte der Stadt Nürnberg, verleihen den Frauenpreis 2024 an Ella Schindler
Frauenpreisträgerin und Anerkennungspreisträgerinnen 2024
Marcus König und Hedwig Schouten mit Ella Schindler, Dr. Maike Müller-Klier für das IHK-Netzwerk "FRAUEN UNTERNEHMEN WIRTSCHAFT" und Marisa Kleinmann
Bühnenpoetin Meike Harms
Bühnenpoetin Meike Harms hält die poetische Laudatio auf die Preisträgerinnen
Podiumsgespräch mit den Preisträgerinnen
Podiumsgespräch mit Ella Schindler, Dr. Maike Müller-Klier und Marisa Kleinmann, moderiert von Michelle Fowinkel, stv. Frauenbeauftragte
Akkordeonistin Oksana Reiter
Akkordeonistin Oksana Reiter begleitete den Abend musikalisch
Frauenpreisträgerin und Anerkennungspreisträgerinnen 2024
Frauenpreisträgerin Ella Schindler und Anerkennungspreisträgerinnen IHK-Netzwerk "FRAUEN UNTERNEHMEN WIRTSCHAFT" sowie Marisa Kleinmann
Fragen und Antworten zum Frauenpreis
Wie hoch ist das Preisgeld des Frauenpreises und des Anerkennungspreises?
Der Frauenpreis ist mit 8.000 Euro dotiert. Zusätzlich kann ein Anerkennungspreis in Höhe von 500 oder 1.000 Euro vergeben werden.
Wer kann den Frauenpreis oder Anerkennungspreis erhalten?
Frauen, Frauengruppen und juristische Personen können ausgezeichnet werden.
Welche Kriterien gibt es für die Vergabe des Frauenpreises?
Mit dem Frauenpreis werden herausragende Leistungen von Frauen und Frauengruppen ausgezeichnet. Diese Arbeit für Frauen kann haupt- oder ehrenamtlich eingebracht worden sein. Die Arbeit setzt sich mit der Situation von Frauen, ihren Lebensbedingungen und ihrer Geschichte auseinander und zeigt neue Denkmuster und Handlungsformen in Arbeitswelt, Medien, Kultur, Politik, Bildung, Wissenschaft und Gesellschaft auf.
Welche Kriterien gibt es für den Anerkennungspreis?
Mit Anerkennungspreisen werden beachtliche Leistungen von Frauen und Frauengruppen ausgezeichnet. Diese Arbeit für Frauen kann haupt- oder ehrenamtlich eingebracht worden sein. Die Arbeit setzt sich mit der Situation von Frauen, ihren Lebensbedingungen und ihrer Geschichte auseinander und zeigt neue Denkmuster und Handlungsformen in Arbeitswelt, Medien, Kultur, Politik, Bildung, Wissenschaft und Gesellschaft auf.
Wer entscheidet, wer den Frauenpreis erhält?
Eine vom Stadtrat bestellte Jury prüft und bewertet die eingegangenen Bewerbungen und Vorschläge und gibt dem Stadtrat eine Empfehlung. Der Stadtrat entscheidet in nicht-öffentlicher Sitzung, wer den nächsten Frauenpreis erhält.
Was ist der Unterschied zwischen einem Vorschlag und einer Bewerbung?
Wenn Sie bei einem Verein oder einer Frauengruppe (ehrenamtlich) tätig sind, können Sie eine Bewerbung für diesen Verein bzw. diese Frauengruppe einreichen. Es ist natürlich auch möglich, dass Sie sich persönlich um den Frauenpreis bewerben.
Wenn Sie die Arbeit einer Frau oder eines Vereins/einer Frauengruppe sehr schätzen (dort aber nicht tätig sind) können sie einen Vorschlag einreichen, dass diese Frau oder dieser Verein/diese Frauengruppe den Frauenpreis erhalten sollte.
Bei der Auswertung macht es keinen Unterschied, ob eine Bewerbung oder ein Vorschlag eingereicht wurde.
Dürfen nur Personen die in Nürnberg wohnen Vorschläge einreichen?
Nein, die eingereichten Vorschläge müssen nicht aus Nürnberg kommen. Grundsätzlich vergibt die Jury jedoch die Preise an Frauen oder Frauengruppen, die aus Nürnberg kommen oder einen Bezug zu Nürnberg haben.
Darf ich auch mehrere Vorschläge einreichen?
Ja, Sie dürfen mehrere Vorschläge und/oder Bewerbungen einreichen.
Können nur Nürnberger Frauen und Frauengruppen ausgezeichnet werden?
Grundsätzlich vergibt die Jury die Preise an Frauen oder Frauengruppen, die aus Nürnberg kommen oder einen Bezug zu Nürnberg haben.
Meine Organisation hat den Preis vor vielen Jahren erhalten. Können wir uns trotzdem wieder bewerben?
Ja, die wiederholte Verleihung eines Frauenpreises an die gleiche Preisträgerin ist nach sechs Jahren zulässig. Die wiederholte Verleihung eines Anerkennungspreises an die gleiche Preisträgerin ist bereits nach vier Jahren zulässig.
Wie oft wird der Frauenpreis verliehen?
Der Frauenpreis wird im zweijährigen Turnus (gerade Jahre) verliehen.
Ausschreibung des Frauenpreises 2026
Die Ausschreibung für den Frauenpreis 2026 hat noch nicht begonnen. Sobald Sie Vorschläge und Bewerbungen für den Frauenpreis 2026 einreichen können, erfahren Sie dies hier.
Jury
Wer den Frauenpreis erhält, entschiedet eine vom Stadtrat bestellte Jury. Sie prüft und bewertet die eingegangenen Bewerbungen und Vorschläge und gibt dem Stadtrat eine Empfehlung. Der Stadtrat entscheidet dann in nicht-öffentlicher Sitzung, wer mit dem nächsten Frauenpreis ausgezeichnet wird.
Mitglieder der Jury für den Frauenpreis
Marcus König
Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg
Vorsitzender der Jury für den Frauenpreis
Prof. Dr. Kerstin Amann
Dr. Magda Luthay
Frauenbeauftragte der Friedrich-Alexander-Universität
wird vertreten durch
Leiterin des Büros für Gender und Diversity der Universität Erlangen-Nürnberg
Claudia Bälz
Stadträtin der Stadtratsfraktion der CSU
Canan Candemir
Rechtsanwältin
Vorsitzende der AsF Nürnberg
Sigrid Gronau
Selbstständige Diplom-Betriebswirtin für Marketingkommunikationsberatung
Kathrin Imke
Trainerin, Coach, Mediatorin
Natalie Keller
Stadträtin der Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
Elke Leo
Mitglied des Kreisvorstands Bündnis 90/Die Grünen
ehemalige Stadträtin
Gerlinde Mathes
Bezirksrätin
Kreisvorsitzende Frauen-Union Kreisverband Nürnberg-Süd
Gabriele Penzkofer-Röhrl
Stadträtin der Stadtratsfraktion der SPD
Hedwig Schouten
Frauenbeauftragte der Stadt Nürnberg
Ping Yao-Müller
Unternehmerin
Preisträgerinnen
In den vergangenen 30 Jahren hat die Stadt Nürnberg Frauen und Frauenvereine gewürdigt, die in sehr verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen tätig waren und sind. So wurde durch die Preisverleihungen ein breites Spektrum von Themen in den Mittelpunkt gestellt: Von der Frauengesundheit über die Frauenkultur und Frauengeschichte bis zur geschlechtsspezifischen Drogenhilfe und Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt.
2024 - Ella Schindler
Ella Schindler wurde für ihr langjähriges Engagement für eine vielfältige und gleichberechtigte Stadtgesellschaft ausgezeichnet. Einen gemeinsamen Anerkennungspreis erhielten das IHK-Netzwerk „FRAUEN UNTERNEHMEN WIRTSCHAFT“ und Marisa Kleinmann. Die Akteurinnen wurden jeweils für die Stärkung der Repräsentanz von Frauen in der Wirtschaft und ihr Engagement zur Förderung der finanziellen Unabhängigkeit von Frauen ausgezeichnet.
2022 - Hilde Kugler
Hilde Kugler wurde für ihr langjähriges Engagement für die Angehörigen straffällig gewordener Mitbürger und Mitbürgerinnen ausgezeichnet. Ein Anerkennungspreis ging an Catcalls of Nürnberg, die sexuelle Belästigungen in der Öffentlichkeit ankreiden.
2020 - IFMZ e.V. und Stadtteilmütter der Stadtmission
Ausgezeichnet für ihren langjährigen Einsatz für Frauen, Mütter und Mädchen mit Zuwanderungsgeschichte wurden das Internationale Frauen- und Mädchenzentrum und die Stadtteilmütter der Stadtmission Nürnberg. Sie teilten sich den Frauenpreis. Ein nicht-dotierter Anerkennungspreis ging an die Interreligiöse Frauen-WG.
2018 - Lilith e.V.
Der Verein Lilith e.V. wurde für sein langjähriges Engagement in der geschlechterspezifischen Drogenhilfe ausgezeichnet.
2016 - JADWIGA und Kassandra e.V.
Der Preis ging an die Beratungsstelle für Opfer von Frauenhandel Jadwiga Nürnberg und die Beratungsstelle für Prostituierte Kassandra e.V.
Frauenpreis 2014 - Museum Frauenkultur Regional-International
Für die Förderung und das Sichtbarmachen von Frauenkultur in der Region wurde das Museum Frauenkultur Regional-International mit dem Frauenpreis ausgezeichnet.
2012 - Annelie Matthiesen
Annelie Matthiesen erhielt den Frauenpreis 2021 für ihr frauenpolitisches ehrenamtliches Engagement.
Jahr | Frauenpreis | Engagement | Anerkennungspreis |
---|---|---|---|
2010 | Dr. Martine Herpers und Wohngruppe Saadet | Herausragende Leistungen von Frauen | Dr. Susanne Simen und Frauenbuchladen Nürnberg |
2008 | Mädchentreff e.V. | Unterstützung von Mädchen beim Übergang von Schule zu Beruf | - |
2006 | dick und dünn e.V. und Frauen und Mädchen Gesundheitszentrum Nürnberg e.V. | Engagement für die Frauengesundheit | - |
2004 | Monika Gerhardinger und Christa Oberth | Engagement für Mädchen/Frauen und Technik | - |
2002 | Petra Nossek-Bock | Raum & Gewicht für Frauenbelange durch Berichterstattung in den Medien | - |
2000 | Petra Semmert und Meisterfrauen im Handwerk Nürnberg e.V. | Konzepte und Initiativen zur Vereinbarkeit von Arbeits- & Lebenswelt | - |
1998 | Nadja Bennewitz und FIBIDOZ | Vermittlung & Forschung im Bereich regionale Frauengeschichte | - |
1996 | Sabine Rebe & Anja Vehrenkamp, Karin Gerhardt und Annette Rinn | Engagement im Bereich Frauen und Architektur/Wohnungsbau | - |
1994 | REA-Regionale Entwicklungsagentur für Frauenbetriebe | Einsatz für die Erwerbstätigkeit von Frauen | - |
1993 | In Via - Kofiza Nürnberg und Frauen in der einen Welt | Engagement für Frauenthemen international | - |
1992 | Bettina Fleß | Theaterstück „Memmingen“ | - |
1991 | Radio Dauerwelle | Engagement im Bereich Journalistik | - |
1990 | Frauenhaus Nürnberg, frauenBeratung nürnberg, AURA Nürnberg und Wildwasser | Unterstützung für gewaltbetroffene Frauen und politisches Engagement | - |