Aktiv gegen Gewalt
Gewalt hat viele Gesichter und sie begegnet uns überall: Zuhause, auf der Arbeit, im öffentlichen Raum, im Netz. Sie beginnt nicht erst mit Schlägen. Auch Bedrohungen, Beschimpfungen und Kontrolle sind Formen von Gewalt. Sie kann Menschen aller sozialen Schichten und jeden Alters treffen. Geschlechtsspezifische Gewalt bezeichnet dabei eine Form der Gewalt, die sich ausgehend von vermeintlichen Geschlechternormen gegen die Selbstbestimmung richtet, insbesondere gegen die geschlechtliche und sexuelle Selbstbestimmung. Sie reproduziert ein gesellschaftliches und strukturelles Machtverhältnis. Geschlechtsspezifische Gewalt betrifft zum überwiegenden Teil Frauen und Mädchen sowie nicht-binäre Menschen und Menschen, die nicht heterosexuell oder nicht cis-geschlechtlich sind. Auch Männer und Jungen sind Betroffene geschlechtsspezifischer Gewalt, sie sind jedoch deutlich seltener betroffen.
Gewalt gegen Frauen
In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt; etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch ihren aktuellen oder durch ihren früheren Partner. Mädchen und Frauen mit Behinderung erleben je nach Gewaltform zwei bis dreimal häufiger Gewalt als der Bevölkerungsdurchschnitt.
Häusliche Gewalt
Häusliche Gewalt bezeichnet Gewalt in engen persönlichen Beziehungen, vor allem in Partnerschaften und Familie. Sie umfasst alle Handlungen körperlicher, psychischer, sexueller und ökonomischer Gewalt. Kinder, die in diesen gewaltbelasteten Beziehungen leben, sind hochgradig mitbetroffen.