Klimaangepasstes Bauen

Extreme Wetterereignisse wie Hitzeperioden, Starkregen, Hochwasser und Stürme treten vermehrt auf und machen nicht an Grundstücksgrenzen halt.

Der Praxisratgeber vom Deutschen Institut für Urbanistik (difu) beschreibt Problemfelder, die auf jeden Hausbesitzer und Mieter zukommen können. Um künftig gegen extreme Wetterphänomene gewappnet zu sein, werden Präventionsmaßnahmen beschrieben und anhand von zahlreichen Fotos, Grafiken und Karten gezeigt, wie Schäden möglichst gering gehalten werden können.

Die Broschüre liefert Anregungen vor allem zu konkreten baulichen und technischen Maßnahmen gegen eindringendes Wasser, zum Schutz gegen Hitze sowie Sturm- und Hagelschäden und stellt dar, wie Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung sinnvoll miteinander kombiniert werden können. Mithilfe einer Checkliste kann eine erste Einschätzung zum Status der Klimaanpassung am Haus erfolgen. Darüber hinaus gibt der Praxisratgeber Anregungen zu Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten. Über Internetlinks zum Thema klimaangepasstes Bauen und Sanieren kann sich jeder weiter informieren.



Dachbegrünung

Neben der ansprechenden Optik bieten Gründächer, sowohl für die Bauherren, als auch für die Umwelt und das Stadtklima eine Reihe an Vorteilen. Im besten Fall können Sie als Dachgärten genutzt werden und stellen begehbare, grüne Oasen in der dicht bebauten Stadt dar. Generell wird zwischen einer extensiven und einer intensiven Dachbegrünung unterschieden.

Extensive Dachbegrünungen sind überwiegend mit niedrigwüchsigen, anspruchslosen und pflegeleichten Pflanzen wie Moosen und Sukkulenten bepflanzt. Die Pflanzen müssen vor allem trockenresistent sein und mit einem geringen Nährstoffangebot auskommen. Häufig bestandsbildend sind Sedumpflanzen, aber auch spezielle Kräuter, welche mit den besonderen, extremen Standortbedingungen auf dem Gebäudedach meistens gut zurechtkommen.
Intensive Dachbegrünungen sind hingegen Dachgärten, die auch entsprechend genutzt werden und zum Aufenthalt einladen. Solche Dachgärten besitzen eine intensive Begrünung mit mehr Gewicht und einem höheren Systemaufbau. Häufig werden ganze Sträucher sowie Rasen und Stauden oder sogar Bäume eingesetzt.

Vorteile für die Umwelt und das Stadtklima:

  • Abkühlung und Reduzierung städtischer Wärmeinseln
  • Lebensraum für Pflanzen und Tiere
  • Bindung von Staub und Schadstoffen
  • Regenwasserrückhalt (Hochwasserschutz)

Vorteile der Dachbegrünung für den Bauherren:

  • Hitzeabschirmung im Sommer durch Verdunstungskälte
  • Verbesserte Wärmedämmung im Winter
  • Schutz der Dachabdichtung vor Extremwetter wie Hagel, Sturm und Hitze
  • Einsparmöglichkeiten der Niederschlagswassergebühr
  • Nutzungsmöglichkeiten als Dachgärten

Photovoltaik und Dachbegrünung

Photovoltaik und Dachbegrünung schließen sich nicht aus. Ganz im Gegenteil kann sich die Dachbegrünung, durch die kühlende Wirkung, positiv auf die Leistung der Photovoltaikmodule auswirken. Es lohnt sich sowohl beim Neubau, als auch im Bestand eine Kopplung der Nutzungsmöglichkeiten zu prüfen.
Nähere Informationen wurden in einem Merkblatt zusammengefasst.

Mehr Informationen...

... zu den Vorteilen von Gründächern, sowie konkrete Planungshinweise und eine Auflistung erfahrener Fachfirmen zur Umsetzung von Dachbegrünungen, bietet der Bundesverband GebäudeGrün e.V..


Fassadenbegrünung

Wo eine Dachbegrünung nicht umsetzbar ist, kann auf eine Fassadenbegrünung zurückgegriffen werden. Sie kann entweder bodengebunden sein (Kletterpflanzen mit oder ohne Rankhilfe), in Kübel gepflanzt oder wandgebunden sein. Durch ihre Dämmwirkung sowie den Regenrückhalt wirkt sie ebenfalls zweifach klimaregulierend und kann dort einen Beitrag leisten, wo Dachbegrünung aufgrund der Dachform nicht oder nur eingeschränkt möglich ist.

Die Begrünung von Hof-, Fassaden- und Dachflächen sowie Vorgärten leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas, zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels und um Pflanzen und Tieren zusätzlichen Lebensraum in der Stadt zu schaffen. Gleichzeitig wird dadurch die Lebens- und Aufenthaltsqualität im Wohnumfeld deutlich verbessert und aufgewertet.

Merkblatt zur Fassadenbegrünung

Das Umweltamt hat zwei hilfreiche Merkblätter zur Dach- und Fassadenbegrünung erstellt: von der Planung über die Förderungsmöglichkeiten bis zur Umsetzung.

Begrünter Hinterhof in der Denisstraße

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Begrünter Hinterhof in der Denisstraße.


Solar- und Gründachkataster

Eine Kartierung bestehender Gründächer im Jahr 2023 ergab das derzeit ca. 2% der Dächer in Nürnberg bereits begrünt sind. Von den restlichen 98% der Dächer in Nürnberg werden fast die Hälfte aufgrund ihrer Dachneigung als potentiell begrünbar eingestuft.

Ob auch ihr Gebäudedach grundsätzlich für eine Begrünung geeignet ist, wird im Solar- und Gründachportal der Stadt Nürnberg aufgezeigt. Zudem liefert es Hinweise, ob das Dach zur Solarstromerzeugung mittels einer Photovoltaikanlage geeignet ist.

Solar-Gründach wbg Rotenburgerstr

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Solar-Gründach wbg-Gebäude Rothenburger Straße

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