Machbarkeitsstudie: Vergabe und Erkundung
Nach Beauftragung durch den Stadtrat im Januar 2022 bereitete die Verwaltung die Ausschreibung einer Machbarkeitsstudie vor. Die Vergabe erfolgte im November 2022.
Stakeholdermanagement
Zwischen Dezember 2022 und April 2023 haben wir im Rahmen des "Stakeholdermanagements" relevante Interessengruppen eingebunden. Dies umfasste einerseits städtische Dienststellen wie beispielsweise das Stadtplanungsamt, das Umweltamt, die Bertolt-Brecht-Schule, den SportService, die Stabsstelle Zeppelinfeld oder den Servicebetrieb Öffentlicher Raum. Andererseits standen auch Gespräche mit externen Interessensgruppen auf dem Programm wie beispielsweise der Betriebsgesellschaft der benachbarten ARENA Nürnberger Versicherung, der organisierten Fanszene des 1. FC Nürnberg, dem Deutschen Leichtathletik Verband oder der NürnbergMesse.
Dazu kamen vier jeweils halbtägige Werkstattgespräche, bei denen im Januar, Februar, April und Mai 2023 wichtige Beteiligte über den aktuellen Bearbeitungsstand der Studie informiert wurden. Dabei ging es auch darum, den Stand kritisch zu diskutieren und gemeinsam weiterzuentwickeln.
Außerdem fanden drei Themenwerkstätten statt. Zwei davon beschäftigten sich inhaltlich damit, wie ein nachhaltiges und klimaeffizientes Energiekonzept für das Max-Morlock-Stadion sowie das Gesamtareal aussehen könnte. Eine weitere widmete sich den wirtschaftlichen Faktoren verschiedener Szenarien. Dabei stand die Berechnung von Erlöspotentialen und Betriebskosten im Vordergrund.
Detaillierte Infos in der Machbarkeitsstudie
Bestands- und Bedarfsanalyse Sportareal Dutzendteich
Das Untersuchungsgebiet "Sportareal Dutzendteich" ist sowohl ökologisch wertvolles Naherholungsgebiet als auch ökonomisch relevantes Veranstaltungsgelände. Mit diesen Qualitäten des Standorts gehen auch Konflikte einher: Beispielsweise spielt das Areal eine wichtige Rolle für das Stadtklima, den Artenschutz und das Grundwasser in Nürnberg. Gleichzeitig belasten regelmäßige Großveranstaltungen mit hohen Verkehrsaufkommen und Lärmemissionen Natur und Anwohnende.
Die Nutzungsintensität erhöht sich künftig auch durch die städtebaulichen Entwicklungen im Umfeld des Areals sowie Umstrukturierungen innerhalb der Anlage. Beispielsweise seien der Interimsbau der Nürnberger Oper im Innenhof der Kongresshalle oder die Entwicklung des Zeppelinfeldes zu einem Lern- und Begegnungsort genannt.
Die Entwicklungsbestrebungen eines zeitgemäßen Stadions oder erweiterter Sport- und Veranstaltungsflächen müssen sorgsam mit dem Gelände umgehen. Die ausgewiesenen Schutzgebiete dürfen nicht substantiell beeinträchtigt werden. Auch weitere Lärm- und Verkehrsbelastungen sind zu vermeiden. Die entwickelten Perspektivszenarien müssen also die vielfältigen Nutzungsanforderungen künftiger Entwicklungen am Standort zusammen mit dem Schutz sensibler Freiflächen sowie der Anwohnerschaft berücksichtigen und vereinen.
Detaillierte Infos in der Machbarkeitsstudie
Bestands- und Bedarfsanalyse Max-Morlock-Stadion
Das Max-Morlock-Stadion leidet in seinem momentanen Zustand unter baufachlichen Mängeln: So sind beispielsweise die Tribünen für durch Zuschauer angeregte Schwingungen anfällig, die Gebäudetechnik verfügt über eine niedrige Energieeffizienz und es gibt zu wenig Kiosk- und Sanitäranlagen.
Die Vermarktbarkeit des aktuellen Stadions ist begrenzt: Es fehlen unter anderem Flächen für Drittveranstaltungen und Events und die Hospitality-Bereiche wie beispielsweise VIP-Logen verfügen nur über geringe Kapazitäten. Dies stellt einen Wettbewerbsnachteil für die Stadt sowie den Hauptnutzer des Stadions, den 1. FC Nürnberg, dar.
Die Machbarkeitsstudie rät unter Abwägung der für den strukturellen Erhalt des Stadions erforderlichen Maßnahmen von einer weiterführenden Bestandsnutzung ab. Es ist zweifelhaft, dass durch eine Anpassung des Bestandsbauwerks überhaupt ein Stadion entstehen könnte, das sowohl die Entwicklung des Profifußballs in Nürnberg voranbringen als auch die Ansprüche der Nürnberger Stadtgesellschaft in Hinblick auf Integration, Inklusion, Nachhaltigkeit und Innovation erfüllen kann.