9.12.: Online-Fachtagung „Cannabis – die neue Alltagsdroge?!?“

Der Konsum legaler und illegaler psychotrop wirksamer Substanzen durch Kinder und Jugendliche liegt auf ungebrochen hohem Niveau, wie jüngste Untersuchungen in Deutschland zeigen. Junge Menschen geraten früh mit Suchtmitteln in Kontakt. Zusätzlich zum Gebrauch von Nikotin, Alkohol, Cannabis und Stimulanzien verwenden Jugendliche mit zunehmender Tendenz auch Medikamente zur Rauscherzeugung, insbesondere aus der Gruppe der Benzodiazepine, der Opioide und der Amphetamine. Schädlicher Substanzgebrauch ist mit ungünstigen Gesundheitsfolgen assoziiert. Heute stellen die Suchtstörungen eines der zahlenmäßig größten Risiken für die altersgerechte Entwicklung und Gesundheit im Kindes- und Jugendalter dar. Der Bedarf an früh ansetzenden präventiven und therapeutischen Maßnahmen ist entsprechend hoch. Im Vortrag werden aktuelle Erkenntnisse aus der epidemiologischen und Auswirkungsforschung den Risikomodellen zur Frage einer Suchtgefährdung und der Entwicklung von substanzbezogenen Störungen gegenübergestellt. Der Beitrag schließt mit der Darstellung des state of the art in der Suchttherapie für Jugendliche.

Der Vortrag gibt einen Einblick in die aktuellen gesetzlichen Veränderungen zur Legalisierung von Cannabis und deren gesellschaftliche Auswirkungen. Im Fokus stehen die neuen Regelungen für Besitz, Konsum und Eigenanbau für Erwachsene sowie die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken, insbesondere für junge Menschen. Anhand internationaler Beispiele wird gezeigt, welche Entwicklungen in Konsummustern und der öffentlichen Wahrnehmung zu erwarten sind. Zudem werden Interventionsprinzipien in den Settings Schule und Arbeitsplatz vorgestellt. Der Vortrag richtet sich an alle, die sich über die Chancen und Herausforderungen der Cannabis-Legalisierung informieren möchten.