Erich Hauser
1930 Rietheim
2004 Rottweil
Titel:
37/71 (Stahlnadel), 1971
Material:
Edelstahl
Maße:
2200 cm hoch, Ø 60 cm – 5 cm
Patenschaftsgeber:
Sandoz AG, Nürnberg
Standort SUN71:
Deutschherrnstraße/Solgerstraße, Nürnberg
Standort 2021:
unverändert
Haltestelle:
Gostenhof (U1)
Kaum ein Bildhauer hat die deutschen Städte mit seinen Skulpturen so geprägt wie Erich Hauser. Gegenwärtig stehen mehr als 160 seiner Werke auf öffentlichen Plätzen, vor Behörden, Schulen oder Museen. Sie verfolgen zwar keine politische Intention, wurden allerdings, wie vor dem ehemaligen Bundeskanzleramt in Bonn, vielfach als Ausdruck westdeutscher Demokratie verstanden. Hausers Skulpturen aus Edelstahl haben sich durch ihre technoide Ästhetik des glatt-glänzenden Materials und ihre lebendigen Formen einen hohen Wiedererkennungswert verschafft.
Für das Symposion entwarf Hauser eine haushohe, spitz zulaufende Edelstahlskulptur, die sich an das Bürohaus des stiftenden Unternehmens anlehnt und für die sich aufgrund ihrer Form der Beiname „Stahlnadel“ eingebürgert hat. Die Dynamik der Plastik konterkariert das statische Erscheinungsbild der kubischen Architektur und setzt einen optischen Akzent in der Straßenflucht. Wahlweise als „danebengegangene Dachrinne“ oder „Blitzableiter“ tituliert, blieb die Arbeit von vielen unverstanden.
Die Plastik sticht formal aus dem Gesamtwerk des Künstlers heraus und setzt das Gebäude in ein neues Zusammenspiel mit dem architektonischen Umfeld. Kunst im öffentlichen Raum – Kunst am Bau, bei Hausers Arbeit löst sich die Trennung zwischen beiden Ansätzen auf. Dabei legt er sich auf keine tiefere sinnstiftende Bedeutung fest, sondern möchte nicht mehr erreichen, als den Raum, in dem seine Arbeit steht, zu beleben.