Hashime Togashi

Titel:

Ohne Titel (Kunstbrunnen), 1971

Material:

Granit

Maße:

75 x 192 x 70 cm

Patenschaftsgeber:

Granitwerke Henschel, Reinersreuth (Materialspende)

Standort SUN71:

Hallplatz/Pfannenschmiedsgasse

Standort 2021:

um 30 Meter verschoben (seit 2011)



Hashime Togashi: Spiel mit der Symmetrie

Im Trubel kurzlebiger Werbung, bunter Plakate und gefüllter Schaufenster zeigt sich der Beitrag des japanischen Bildhauers Hajime Togashi wie ein Ort der Stille, der zur inneren Einkehr lädt. Seine Granitskulptur für die sich die Bezeichnung „Kunstbrunnen“ eingebürgert hat, ist – ebenso wie die räumlich benachbarte Arbeit von Marian Bogusz – als Zugabe zum Symposion entstanden. Fasziniert von dem Symposionsprojekt, statteten die Granitwerke Henschel die beiden Künstler mit weiterem Material aus, so dass zwei zusätzliche Skulpturen für Nürnberg entstehen konnten. Granit war für Togashi ein bevorzugter Werkstoff, nicht nur lädt seine fein ausgearbeitete Oberfläche zur Berührung ein, auch besteht in Japan eine lange steinbildhauerische Tradition zu dem ebenso harten wie bunten Stein. Darüber hinaus suchte der Künstler die körperliche Auseinandersetzung mit dem Material, denn anders als seine Kollegen bearbeitete er den Stein von Hand mit Hammer und Meißel. Auf dem Hauptmarkt konnte die Bevölkerung an der Entstehung der Skulptur teilhaben. Angelegt ist sie wie eine Tafelwaage: symmetrisch und u-förmig, lediglich die beiden „Waagschalen“ weichen voneinander ab: So ist eine Schale ausgehöhlt (konkav), die andere hingegen gewölbt (konvex) ausgearbeitet. Mit diesem Akzent brach Togashi nicht nur mit der Symmetrie, sondern erlaubt auch dem Wetter ein Spiel mit dem Stein, ganz den Grundsätzen japanischer Zengärten entsprechend, die nach einer Harmonie zwischen Stein, Wasser, Moos und Holz streben. Die Skulptur stand anfangs in der Pfannenschmiedsgasse und bietet sich heute, etwas versetzt, auf dem Hallplatz als ein Ort der Ruhe an. Auch wenn sie zwischen abgestellten Fahrzeugen und Fahrrädern ein Schattendasein fristet, hat ihre unaufdringliche, stille Kraft über die Jahre nichts eingebüßt.

Linus Rapp


Biographie

1930 Yamagata/Japan – 1982 ?
1956 Abschluss an der Musashino-Kunstakademie, Kodaira/Japan
1971 Teilnahme am Symposion Urbanum Nürnberg 71

Gruppenausstellungen/Symposien (Auswahl)

1961 „Forma Viva“, Portorož/Slowenien
1966 Symposion St. Margarethen/Österreich
1968 Symposion Krastal, Kärnten/Österreich
1970 Symposion St. Margarethen/Österreich
1972 Symposion St. Wendel

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