Joachim Wolff
1923 Oberheldrungen
2009
Titel:
Ohne Titel, 1971
Material:
Corten-Stahl
Maße:
860 cm hoch
Patenschaftsgeber:
Südaufbau Wohnungs- und Aufbaugesellschaft Nürnberg GmbH
Materialspende:
Thyssen Niederrhein GmbH
Standort SUN71:
Wettersteinstraße/Zugspitzstraße, Nürnberg
Standort 2021:
unverändert
Haltestelle:
Langwasser Nord (U1)
Joachim Wolff erhielt seine künstlerische Ausbildung von 1941–1943 und 1946–1949 an der Werkkunstschule Hannover und arbeitete nach seiner Kriegsgefangenschaft ab 1950 zunächst als Gebrauchsgrafiker, bevor er in den 1960er-Jahren zur Bildhauereiwechselte. Zum Zeitpunkt des Symposions verfolgte Wolff eine aktive künstlerische Tätigkeit, stellte mit dem Deutschen Künstlerbund aus und realisierte verschiedene stahlplastiken und Brunnen für den öffentlichen Raum. Ab Mitte der 1970er-Jahre trat Wolff nicht mehr als Künstler in Erscheinung, sodass er heute neben Davite ein Teilnehmer des Symposions ist, dessen Künstlerkarriere weniger erfolgreich verlief, als es die Organisatoren in Nürnberg antizipiert hatten.
Für Nürnberg entwarf Wolff eine Stahlplastik, deren markante, hochaufragende Erscheinung in mehreren Zeitungen abgedruckt wurde. Drei übereinander, auf der Spitze stehende Würfel aus Stahlrohrprofilen erheben sich knapp neun Meter in die Höhe und sind trotz ihres großen Gewichts von einer Leichtigkeit gekennzeichnet, die die Gesetze der Schwerkraft als den Angeln zu heben scheint. Wolff wählte mit dem offenen Würfel das gleiche Motiv wie Alf Lechner. Indem die Formen nur über die Kanten der Kuben definiert werden, erhalten beide Plastiken eine sehr raumgreifende Wirkung, die Wechselspiele mit der umgebenden Architektur erlaubt. Im Falle Wolffs bildet ein Hochhaus in Langwasser mit einer streng orthogonalen Fassadengliederung die Kulisse für die diagonalgestellten Linien der Würfelstruktur. Auf diese Weise hat der künstler das Werk inhaltlich fest mit dem Standort verknüpft. Dass die damals frisch gepflanzten Bäumchen die Stahlplastik heute überragen, verstärkt ihre Ortsspezifität umso mehr.