Mitsuyuki Takeda
*1943 Imizu-Shi (früher Shin Minato-Shi)
lebt und arbeitet in Tokio
Titel:
Tatsu hoko (Emporragend), 1971
Material:
Eichenholz, Metall
Maße:
500 x 440 x 132 cm
Patenschaftsgeber:
Stadt Nürnberg
Ausführung:
Künstler in der Schreinerei Keilholz, Nürnberg Kraftshof
Standort SUN71:
Erich-Kästner-Schule, Eichstätter Straße, Nürnberg
Standort 2021:
unverändert
Haltestelle:
Reichelsdorfer Hauptstraße (Bus 61)
Für die Ausgestaltung des Schulhofs in der Eichstätter Straße in Reichelsdorf wählte die Stadt Nürnberg als Patenschaftsgeber den jungen Künstler Mitsuyuki Takeda, der aus Tokio angereist kam und bereits drei Jahre zuvor an einem Holzbildhauersymposion in Kostanjevica (heute Kroatien) teilgenommen hatte. Die von ihm gefertigte Skulptur ist innerhalb des Symposions singulär: Mächtige Eichenholzstämme wurden vom Künstler entkernt und zu einem aufstrebenden Gebilde zusammengesetzt; drei spitzaufragende Elemente weisen den Hörnern eines Tieres ähnlich gen Himmel.
Die Arbeit wurde mit ihrer exotischen, die Fantasie anregenden Bildsprache von den Schulkindern, für die das Werk vorrangig bestimmt war, durchweg positiv aufgenommen und avancierte auch innerhalb des Symposions zu einem regelrechten Publikumsliebling. Eduard Beaucamp blickte in der FAZ vom 11.12.1971 dagegen eher kritisch auf die Arbeit und bezeichnete die an ein Fabelwesen erinnernde Skulptur als „ein[en] Fall von Kunstgewerbe“.
Vor Ort in Nürnberg arbeitete Takeda sechs Wochen in einer Schreinerei in Kraftshof an der Skulptur. Der Künstler suchte mit dem Werk einen Ausdruck zu finden, der seine japanischen Wurzeln mit einem allgemeinen Verständnis von Skulptur verknüpfte. Mittels organischer Formen, wie stilisierte Wasserlinien oder runde Formen, die die im Holz befindlichen Jahresringe aufgriffen, näherte sich Takeda auf äußerst behutsame Weise dem verwendeten Material mit dessen ureigener Aussagekraft von natürlicher Schönheit, Wachstum und ethnologischer Bedeutung.