Stadtrat beschließt: nächster Planungsschritt wird ausgeschrieben
Die Stadt Nürnberg und der 1. FC Nürnberg treiben gemeinsam den Vollumbau des Max-Morlock-Stadions weiter voran und haben sich hierfür auf planerische und finanzielle Rahmenbedingungen verständigt. Hierzu hat der Stadtrat beschlossen: Der Vollumbau des Max-Morlock-Stadions soll perspektivisch durch einen Totalübernehmer/-unternehmer geplant und umgesetzt werden. Für den vorher nötigen Planungsschritt, in dem u.A. mögliche Einsparungen beim Stadionbau vertieft geprüft werden, soll zunächst ein Büro mit einer europaweiten Ausschreibung gesucht werden.
Die bisherigen Planungen zum Stadion erfolgten unter der Annahme, dass der Stadion-Vollumbau in großen Teilen durch verbesserte Einnahmemöglichkeiten refinanziert werden kann. Eine aktuelle Untersuchung hat nun ergeben, dass bei den bisherigen Berechnungen die angenommenen Ticketeinnahmen in einem neugebauten Stadion möglicherweise zu optimistisch angesetzt waren. Letztlich war allen Beteiligten klar, dass geringere Einnahmen Korrekturen der übrigen finanziellen Annahmen erfordern und hierfür eine gemeinsame Lösung erarbeitet werden muss.
Stadion-Bürgermeister Christian Vogel
„Es gab einige intensive Gespräche zwischen Stadt und Club. Der gemeinsame Wille, für die Stadt und für den Club gleichermaßen etwas Erfolgreiches auf den Weg zu bringen, hat uns jeden in seiner Zuständigkeit über manches „Stöcklein“ springen lassen. Wir haben einen gemeinsamen Weg gefunden, wie es weitergeht mit unserem Projekt.
Die klare Botschaft lautet: Es geht weiter, wir stehen weiter alle hinter dem Projekt, sowohl die Stadtspitze, als auch die große Mehrheit aus dem Stadtrat und dem 1.FC Nürnberg. Wir planen weiterhin ein Stadion mit 50.000 Plätzen im Ligabetrieb, das barrierefrei, modern und nachhaltig sein soll. Aber es kommen im weiteren Planungsprozess alle Extras auf den Prüfstand, wir werden zweckmäßiger bauen müssen. Es wird zu einer klaren Reduzierung der Baukosten kommen. Hier ist auch die Kreativität des möglichen Totalübernehmers gefragt. Wir wollen die Rahmenbedingungen vorgeben, aber nicht die letzte Schraube. Wie es in den kommenden Monaten konkret weitergeht und was mit Teilprojekten wie der übriggebliebenen Mantelbebauung passiert, darüber werden wir in Ruhe in den kommenden Wochen informieren. Jetzt erstmal die Botschaft: Es geht weiter, das Projekt steht nicht still.“
Stadtkämmerer Thorsten Brehm
„Sowohl für die Stadt als auch den Club ist das Projekt unter finanziellen Aspekten sehr ambitioniert. Deshalb planen wir sorgfältig, prüfen alle Zahlen und arbeiten weiter gemeinsam an den Details eines Finanzierungskonzepts. Über dessen Eckpunkte haben wir uns grob verständigt: Die Baukosten sollen reduziert werden, die Pacht soll den FCN nicht überfordern aber liga- und erfolgsabhängig steigen. Außerdem soll im nächsten Schritt geklärt werden, von welchen Fördermöglichkeiten das Projekt konkret profitieren kann. Sollte es am Ende weiterhin eine Finanzierungslücke geben, besteht seitens der Politik die grundsätzliche Bereitschaft, über ein höheres finanzielles Engagement der Stadt zu sprechen. Insgesamt bleibe ich dabei: Eine Sanierung des Bestandsgebäudes ist für die Stadt wirtschaftlich gesehen keine gute Option.“
Die Stadt Nürnberg und der 1. FC Nürnberg planen, dass der Vollumbau des Max-Morlock-Stadions Stadion, ähnlich wie zuletzt die neuen Stadien in Karlsruhe und Freiburg, durch einen Totalübernehmer geplant und gebaut wird. Bevor damit aber jemand beauftragt werden kann, müssen die planerischen und vergaberechtlichen Grundlagen dafür geschafft werden. Angesichts der finanziellen Situation wird dieser Planungsschritt nun um eine fachliche Bewertung möglicher Einsparungen erweitert. Im Winter sollen dem Stadtrat verschiedene planerische Konzepte zu Denkmalschutz, Nachhaltigkeit, Mantelbebauung und Einsparungen mit den jeweilig zugehörigen Kostenauswirkungen vorgestellt werden. Diesem von Bürgermeister Vogel vorgeschlagenen Weg hat der Stadtrat der Stadt Nürnberg am 19. März zugestimmt.
CSU-Fraktionsvorsitzender Andreas Krieglstein
„Die Entwicklung unseres Stadions ist ein extrem komplexes Unterfangen. Jetzt haben wir ein paar entscheidende Weichen gestellt, um die Komplexität zu reduzieren und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Der CSU-Fraktion ist daran gelegen, dass der 1. FCN nicht finanziell überfordert wird. Vielmehr muss sich durch den Neubau die wirtschaftliche Situation sich für den Club verbessern. Der nächste Planungsschritt wird uns zeigen, wo genau wieviel gespart werden kann um dann mit dem Bau tatsächlich zu beginnen.“
Nasser Ahmed (SPD)
„Die SPD hält fest am Neubau eines 50.000er Stadions. Daran werden der 1. FCN und die Stadt weiter vertrauensvoll zusammenarbeiten. Wichtig ist, dass der Profifußball den gleichen Anteil am Eigenkapital leistet wie der Steuerzahler. Und klar ist: Nicht nur sportlich, sondern auch für den Stadthaushalt wäre eine Sanierung im Bestand die schlechteste Alternative.“
Grünen-Fraktionsvorsitzender Achim Mletzko
„Wir haben es schon mit einem besonders komplexen Projekt zu tun. Wir haben es jetzt gemeinsam auf ein Gleis gesetzt, bei dem ich optimistisch bin, dass es ans Ziel führen kann. Es hat sich gelohnt, dass wir uns gemeinsam nochmal die Zeit genommen haben, den Weg ans Ziel durchzusprechen. Das Projekt muss jetzt auf diesem Weg bleibt, damit es verständlich und beherrschbar bleibt.“
FCN-Vorstand Stefan Heim
„Es waren intensive und doch stets vertrauensvolle Gespräche in den letzten Wochen. Ein Projekt dieser Größenordnung verläuft immer in Wellen, das ist ganz normal. Stadt und Verein haben weiter an den Beiträgen gearbeitet, die sie in das gemeinsame Projekt einbringen können. Jetzt wissen wir: Die Anstrengungen haben sich gelohnt und es geht Schritt für Schritt weiter voran. Alle Beteiligten haben gezeigt, dass sie ein Ziel haben und das ist der Vollumbau des Max-Morlock-Stadion.“