Zahl der Ruheständler steigt
Fortbildung für neue Mitglieder des Stadtseniorenrats
Bis zum Jahr 2040 wird es in Bayern deutlich mehr Menschen jenseits der 65 geben als derzeit. Diese Prognose des Bayerischen Landesamts für Statistik hat Richard Linz vom Referat „Soziales, Jugend und Kultur“ der Nachbarstadt Fürth vorgestellt. Waren es im Jahr 2020 noch 2,7 Millionen Menschen im Rentenalter, so steige diese Zahl bis 2040 auf 3,5 Millionen.
Linz sprach bei der Fortbildung „Fit für die Seniorenvertretung“. Sie hat die Seniorenakademie Bayern vor allem für die neugewählten Mitglieder des Nürnberger Stadtseniorenrats (StSR) angeboten. Von den 58 Delegierten sind immerhin 26 zum ersten Mal Mitglieder des städtischen „Seniorenparlaments“.
„Der Ruhestand gewinnt an Bedeutung“, interpretierte Linz die Prognosen der Statistiker. Für das gesellschaftliche und politische Leben einer Stadt wie Nürnberg sei die Einbindung der Generation in der nachberuflichen Phase von großer Bedeutung. Das zu unterstützen sei eine der wichtigsten Aufgaben von Seniorenvertretungen.
Antragsrecht des Stadtseniorenrats
Die kreisfreien Städte wie Nürnberg, aber auch die bayerischen Landkreise seien gesetzlich verpflichtet, „integrative seniorenpolitische Gesamtkonzepte zu entwickeln“, so Linz weiter. „Diese Konzepte haben die vorhandenen großen Potentiale der Seniorinnen und Senioren im Blick und schaffen zugleich passgenaue Unterstützungsstrukturen vor Ort.“
Den Stadtseniorenrat bezeichnete dessen Vorsitzender Christian Marguliés als eine Form der aktiven Einbindung der Seniorinnen und Senioren. Er betonte bei derselben Veranstaltung, dass es jetzt in Verhandlungen mit dem Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König gelungen sei, dass der StSR ein Antragsrecht gegenüber dem Stadtrat habe. Marguliés hob hervor, dass die Tätigkeit im StSR „ehrenamtlich, parteipolitisch neutral, überkonfessionell und verbandsunabhängig“ geschehe.
Damit erfülle er die Aufgabe, „eine Schnittstelle zwischen der Kommune und den Bürgerinnen und Bürgern zu sein“, stellte Referent Linz fest, der auch die Diplompsychologin Yasmin Stüssig vertrat, die ihre Mitwirkung wegen einer Erkrankung absagen musste.
Der StSR Nürnberg ist für vier Jahre gewählt und im Oktober erstmals zu seiner achten Amtsperiode zusammengetreten.
Text: Paul Schremser