K.O.-Tropfen

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Sexualisierte Gewalt unter Einfluss von K.O. Tropfen verhindern!

Das Thema K.O.-Tropfen wird in den letzten Jahren immer wieder in den Medien aufgegriffen. In Beratungsstellen gibt es Anfragen von Jugendlichen und Erwachsenen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben und vermuten, dass ihnen vorher sogenannte K.O.-Tropfen verabreicht wurden. Da der Nachweis dieser Substanzen nur sehr kurze Zeit möglich ist, bleibt es für die Betroffenen meist ungeklärt ob sie mit ihrer Vermutung Recht haben oder nicht. Eine Vertrauliche Spurensicherung kann bei einer späteren Anzeigenerstellung hilfreich sein.

Soll ich ins Krankenhaus gehen? Was ist mit der vertraulichen Spurensicherung?

In Klinikum Nürnberg kann eine Vertrauliche Spurensicherung durchgeführt werden. K.O.-Tropfen werden im Körper schnell abgebaut und sind nicht lange nachweisbar, daher sollte sofort eine Blut-/Urinprobe genommen werden. Diese Proben werden aufbewahrt, bei einer späteren Anzeigenerstellung bei der Polizei können diese Proben dann analysiert werden. Infos dazu beim Klinikum.

Was sind K.O.-Tropfen

Hinter sogenannten K.O.-Tropfen können sich unterschiedliche Substanzen verbergen. Sehr häufig handelt es sich dabei um die Gamma-Hydroxy-Buttersäure (GBH). Die Wirkung von GBH ist dosisabhängig und individuell sehr verschieden. In geringen Dosen kann GBH z.B. entspannend und enthemmend wirken. Doch auch geringe Mengen können bereits Benommenheit, Übelkeit und Bewusstlosigkeit verursachen. Außerdem setzt die Droge das Erinnerungsvermögen außer Kraft.
K.O.-Tropfen kann man nicht sehen, nicht riechen und nicht schmecken, d.h. die Betroffenen haben kaum eine Chance, die heimlich zugeführten Tropfen in ihrem Getränk zu bemerken.

Wer macht so etwas?

Die Tropfen werden von Tätern gezielt in offen stehende Getränke gegeben. Dies geschieht in Discos, Kneipen und auf Partys. Allerdings sind es nicht nur fremde Täter, sondern auch flüchtige Bekannte oder Freunde, mit denen man unterwegs ist, oder die man auf einer privaten Party trifft können zu Tätern werden.

Die Opfer müssen mit der Ungewissheit leben

Nach dem Erwachen aus der Bewusstlosigkeit haben die Betroffenen das Problem, dass sie sich gar nicht oder nur sehr bruchstückhaft erinnern können an das, was passiert ist. Manche haben nur das vage Gefühl, dass etwas Seltsames passiert ist, oder sie spüren, dass es zu einem sexuellen Übergriff gekommen ist. Manche wissen nicht mehr wann, wie und von wem sie wohin gebracht wurden. Sie wachen vielleicht an Orten auf, die sie nicht kennen und die unter Umständen auch nicht mit dem möglichen Tatort identisch sind.
Falls der Täter ein Freund oder Bekannter war, behauptet er, das Mädchen hätte es so gewollt und alle sexuellen Handlungen freiwillig und aktiv mitgemacht. Da die Betroffenen sich nicht wirklich erinnern können, zweifeln sie oft an sich selbst. Aus Angst, dass ihnen niemand glaubt oder ihnen unterstellt wird, sie hätten einfach nur zuviel getrunken, sprechen viele nicht über den “Vorfall”. Sie leben mit der bleibenden Ungewissheit und dem Erinnerungsverlust.

Wie wirken K.O.-Tropfen?

Direkt nach der Einnahme von K.O.-Tropfen merken die Betroffenen meist nur, dass ihnen übel und schwindlig wird. Sie vermuten häufig, dass dies die Wirkung des Alkohols ist, obwohl sie bis dahin dachten, gar nicht so viel getrunken zu haben. Zu Beginn wirken die Substanzen euphorisierend; Mädchen oder Jungen können plötzlich “aufdrehen” und heftig flirten, auch die Freundinnen oder Freunde bemerken bei den Betroffenen manchmal einen schlagartigen Stimmungswechsel und plötzlich auftretendes sexualisiertes Verhalten.
Bereits vor dem Verlust des Bewusstseins sind die Mädchen oder auch Jungen durch die Wirkung der K.O.- Tropfen schon willenlos und sehr leicht manipulierbar. Trotzdem können sie dann noch eine Zeit lang normal reden und sich bewegen und ihre Freundinnen, Freunde oder andere Außenstehende bemerken nicht, dass sie schon einen “Blackout” haben. Dies erklärt, warum K.O.-Tropfen in öffentlichen Räumen verabreicht werden. Dem Täter bleibt genug Zeit, mit dem Mädchen oder Jungen Kontakt aufzunehmen, sich vielleicht vermeintlich hilfsbereit als Begleitung nach draußen anzubieten, um ihr dann auf dem Parkplatz oder in einem nahe liegenden Gebüsch Gewalt anzutun. Manche Täter nutzen die Willenlosigkeit des Mädchens aus, um sie an einen anderen Ort zu bringen.

Wie merkt man, dass k.O.-Tropfen eingesetzt wurden?

Zeichen für eine Vergiftung durch K.O.-Tropfen können sein:
• Plötzliche Übelkeit und /oder Schwindelgefühl
• Wahrnehmungsschwierigkeiten
• Dämmerzustand(z.B. “wie in Watte gepackt”)
• Gefühle der Willenlosigkeit
• Einschränkung der Beweglichkeit bis hin zur Reglosigkeit
• Erinnerungsstörung bis hin zu zeitweiligem Erinnerungsverlust, der oft auch schlagartig einsetzt
• Nachdem die Opfer wieder zu sich gekommen sind, können sie unter starker Übelkeit, Erbrechen, Panik- und Angstanfällen leiden.

Wie kann ich mich schützen?

• Lass dein Glas nie unbeobachtet, bestelle im Zweifelsfall ein neues Getränk
• Besprich mit deinen Freundinnen, dass ihr gegenseitig auf eure Gläser achtet
• Nimm nur Getränke an, deren Weg du von der Theke an verfolgt hast
• Wenn du mit Freundinnen ausgehst, dann geht auch gemeinsam wieder nach Hause
• Wenn dir bei einer Freundin auffällt, dass sie schlagartig total aufgedreht ist, wahllos auf Jungs oder Männer zugeht und heftig flirtet, behalte sie im Blick und lass sie nicht alleine zurück
• Sei dir bewusst, dass die Täter sowohl Fremde als auch Freunde sein können
• Zögere nicht die Disco oder eine Feier zu verlassen, wenn du dich dort nicht sicher fühlst
• Wende dich an Freundinnen oder an das Personal, wenn dir in der Disco, der Kneipe oder auf einer privaten Feier plötzlich übel, schwindlig oder dämmerig wird
• Gehe sofort ins Krankenhaus und/oder wende dich an die Polizei

(Wir danken dem Frauennotruf Bielefeld e.V. für die Überlassung der Textbausteine.)

Der Arbeitskreis K.O.-Tropfen Nürnberg besteht aus

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