Die Themenbaumscheiben der Projektgruppe „Grünflächen Südstadt“

Am 12. und 13. Oktober 2018 begann die Ortsgruppe Südstadt des BUND Naturschutz zusammen mit Mitgliedern der Ahmadiyya Moschee damit, das Lavageröll auf der Sandtrockenrasenbaumscheibe etwa 10 cm tief zu beseitigen, und stattdessen Sand und Sandsteine aufzutragen. Später arrangierten die Aktivisten noch dekoratives Totholz auf die Sandtrockenrasen- und die Kalkmagerrasenbaumscheibe. So entstanden Landschaften im Kleinformat. Auf beiden Seiten des Fußgängerüberweges entfernten sie die Schneebeeren, die bisher als „Bodendecker“ verhinderten, dass sich einheimische Pflanzenvielfalt ausbreiten konnte. Auf der Baumscheibe östlich des Fußgängerüberweges legten die Gruppen Kalksteine aus, um einen Magerrasen nachzustellen. Dann schlugen sie auf allen drei Baumscheiben stählerne, zum Teil handgeschmiedete und zweifarbig lackierte Pfosten ein. An deren oberen Öffnungen befestigten sie die verzinkten Stahlketten, die als Abgrenzung dienen. Drei Füße für die Informationsschilder wurden eingebaut, und später Informationstafeln angeschraubt.

Bei der Noris-Inklusion holten die Paten für ihre Gutscheine einheimische Stauden, die zum Teil ganz gut ins ökologische Konzept passten, und pflanzen diese auf die Baumscheiben. Für den Sandtrockenrasen wurden viele Pflanzen vom Gebiet Brunecker Straße geholt. Die Baumscheibe westlich des Fußgängerüberweges wurde als Acker mit verschiedenen, auch urtümlichen Getreidearten und Ackerwildpflanzen besät. Wildpflanzensamen wurden auch auf den übrigen zwei Baumscheiben verteilt.

Grünflächen Südstadt 1, Baumscheibe

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Kalkmagerrasen

Grünflächen Südstadt 2

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Unser "urban farming" am Kopernikusplatz

Grünflächen Südstadt 3

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"urban farming"

Grünflächen Südstadt 4

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Pflanzenart "achillea nobilis"

Im Juni 2019 haben sich die Baumscheiben planungsgemäß entwickelt:

Im Sandtrockenrasen wachsen zum Beispiel Bergsandglöckchen, kleiner Sauerampfer, Silbergras, Schwingel, Sandgrasnelken, kriechende Hauhechel, Frühlingsfingerkraut, Hungerblümchen, Feldbeifuß, Dachtrespe, Natternkopf, Ochsenzunge, Feldklee, Klatschmohn, scharfer Mauerpfeffer, Hauswurz, kleine Königskerze, Besenginster und Sandvergissmeinnicht.

Im Kalkmagerrasen kommen zum Beispiel folgende Arten vor:
Taubenskabiose, ährige Graslilie, Ackerwitwenblume, aufrechte Trespe, Färberhundskamille, Natternkopf, Schafgarbe, Edelschafgarbe, Ochsenzunge, Zwergstorchschnabel, Diptam, Wimpernperlgras, blutroter Storchschnabel, Klatschmohn und Ackerwinde.

Auf unserer Ackerfläche haben sich das Getreide und dazwischen die Wildpflanzen gut ausgebreitet. Das Getreide ist fast erntereif:
Wir haben Emmer, Einkorn, Weizen, Roggen, Dinkel, Tatarenbuchweizen, dann die Wildpflanzen Ackerrittersporn, Gartenrittersporn, Kornblume, echte Kamille, Bauernsenf, Ackerkrummhals, Ackerhundskamille, rundblättriges Hasenohr, Klatschmohn und Saatmohn.

Insekten wie Wild-und Honigbienen, Hummeln und auch einige Schmetterlinge nehmen das Blütenangebot gut an. Gießen wollen und können wir nur bei Neuanpflanzungen. Daher verdorren viele Arten naturgemäß in der Sommertrockenheit, und leben unterirdisch oder als Samen weiter, und kommen wieder wenn Feuchtigkeit und Temperatur stimmen.

Bund Naturschutz Nürnberg


Rainer Edelmann

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