Was ist Agenda 21?
Die Agenda 21 ist ein fast dreihundert Seiten dickes und in vierzig Kapitel unterteiltes globales Umwelt- und Entwicklungsprogramm für das 21. Jahrhundert.
AGENDA = was zu tun ist; Handlungsleitfaden
21 = 21. Jahrhundert
Wie alles Begann
Auf dem bisher größten Umweltgipfel in Rio de Janeiro 1992 unterzeichneten knapp 180 Staaten, darunter auch Deutschland, die Agenda 21. In diesem umfangreichen Programm geht es darum, die Balance zu finden zwischen wirtschaftlichem Wachstum, Umweltschutz und sozialen Belangen; zwischen den Interessen der Industrieländer und denen der Entwicklungsländer.
Ziel der Agenda 21 ist es, unsere natürliche Umwelt zu schützen und zu erhalten, wirtschaftlichen Wohlstand zu sichern und für soziale Gerechtigkeit zu sorgen.
Das Zauberwort der Agenda 21 heißt „Nachhaltigkeit“. Das bedeutet nichts anderes, als den Bedürfnissen der heutigen Generationen zu entsprechen, ohne die Chancen der kommenden Generationen zu gefährden.
Rio de Janeiro
Eigentlich hieß der Umweltgipfel von Rio offiziell „Konferenz für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen (UNCED)“. Er fand 1992 statt und war die bis dahin größte Gipfelkonferenz. Immerhin diskutierten dort Vertreter von 179 Staaten dieser Welt über die Zukunft unseres Planeten.
Neben der Agenda 21 kamen in Rio de Janeiro zwei internationale Abkommen und zwei Grundsatzerklärungen zustande:
Die Klima-Rahmenkonvention der Vereinten Nationen regelt die Reduktion von Treibhausgasen, v.a. des CO2.
Die Konvention zur Erhaltung der Artenvielfalt verlangt von den Ländern, dass sie die Vielfalt der Lebensformen erhalten und die Vorteile aus der Nutzung der biologischen Vielfalt gerecht untereinander aufteilen.
Die Erklärung von Rio über Umwelt und Entwicklung definiert in ihren 27 Artikeln die Rechte und Pflichten der Länder auf dem Weg zu menschlicher Entwicklung und Wohlergehen.
Die Walddeklaration enthält Rahmenprinzipien für die Bewirtschaftung, Erhaltung und nachhaltige Entwicklung aller Arten von Wäldern, die für wirtschaftliche Entwicklung und die Erhaltung aller Lebensformen von entscheidender Bedeutung sind.
Charta von Aalborg
Die Agenda 21 war unterschrieben, nun sollten Taten folgen. Im Mai 1994 tagte daher in Aalborg/ Dänemark die erste „Europäische Konferenz über zukunftsbeständige Städte und Gemeinden“ und 80 europäische Kommunen verpflichteten sich, in ihrer eigenen Stadt eine lokale Agenda 21 zu erarbeiten. Die Charta selbst betont die Notwendigkeit kommunaler Selbstverwaltung und sieht die Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger als wichtiges Element des Agenda 21 Prozesses vor. Inzwischen haben noch viele andere Städte diesen Gedanken aufgegriffen und die Charta unterzeichnet.
Nürnbergs Start in die Agenda 21
Der Nürnberger Stadtrat beschloss die Unterzeichnung der Charta von Aalborg bereits am 3. Mai 1995.
Wegen ihrer Nähe zu den Problemen und Bedürfnissen vor Ort spielen die Kommunen eine wichtige Rolle im Agenda 21 Prozess. Die Kommunen haben den Auftrag, eine lokale Agenda 21 anzustoßen und zu begleiten. Akteure sind die Bürger selbst!
Die Stadtratsgremien der Stadt Nürnberg haben in zwei Beschlüssen im Mai 1995 und September 1996 festgelegt, dass Nürnberg eine eigene lokale Agenda 21 entwickeln soll.
Seit der Auftaktveranstaltung im Frühjahr 1997 gibt es in Nürnberg 4 Runde Tische zu den Themen „Energie & Klima“, „Umwelt & Wirtschaft“, „Umweltbildung & Öffentlichkeitsarbeit“ und „Ökologische Stadtplanung“. Im September 1999 wurde der fünfte Runde Tisch „Soziale Nachhaltigkeit“ und Ende 2002 der sechste Runde Tisch „Kinder & Jugendliche“ ins Leben gerufen.
Engagierte Menschen aus verschiedenen Gruppen, Verbänden, Wirtschaft, Politik und Verwaltung arbeiten innerhalb dieser Runden Tische ehrenamtlich an Projekten für ein zukunftsfähiges Nürnberg. Die meisten der mehr als 50 Projekte haben seither gute Fortschritte gemacht. Einige wurden bereits umgesetzt, andere befinden sich derzeit in Umsetzung oder stehen kurz davor.
Um ihre Projekte umzusetzen, benötigen die Projektgruppen natürlich Geld. Die Stadt Nürnberg leistet nur eine kleine „Starthilfe“. Die Umsetzung der Projekte kann nur mit Hilfe von Spenden und Sponsorengeldern erfolgen.