In Teilen der Reststoffdeponie-Süd wurde bis Ende der 1990er Jahre fallweise noch Hausmüll abgelagert. Diese Abfälle lassen für lange Zeiträume als Zersetzungsprodukt besonders klimaschädliches Methangas entstehen, das ohne weitere Behandlung unkontrolliert in die Atmosphäre entweicht. Bereits 1999 wurde eine Anlage installiert, mit der das Deponiegas gesammelt und in einem Verbrennungsmotor zur Stromerzeugung genutzt wurde. Diese Ausrüstung ist jedoch mittlerweile verschlissen, technisch veraltet und außerdem kann wegen sinkender Gasmengen und unzureichender Gasqualität eine Stromerzeugung nicht mehr effektiv betrieben werden.
großflächige Erfassung von Deponiegas in 23 Gasbrunnen
Weitergehende Minderung von Treibhausgasemissionen
Um nach der damit notwendigen Stilllegung der alten Anlage das immer noch in geringen Mengen entstehende Deponiegas nicht unbehandelt in die Atmosphäre entweichen zu lassen, wurde eine optimierte Anlage zur Minderung von Methanemissionen durch In-Situ-Stabilisierung der Deponiegaserfassung projektiert und gebaut. Mit einer „Schwachgasfackel“, die dem neuesten Stand der Technik entspricht und die auch noch mit sehr kleinen Mengen Methangas sicher betrieben werden kann, wird dabei das zuvor in definierter Menge angesaugte Deponiegas thermisch behandelt und dadurch in weniger klimarelevantes Abgas umgewandelt. Planung und Bauleitung für das Projekt oblag der Eisenlohr Energie- und Umwelttechnik GmbH, mit Konzeption und Bau der Schwachgasfackel war Göbel Energie und Umwelttechnik GmbH beauftragt und die Arbeiten im Tiefbau für den Ausbau des Gassammelsystems führte LBU Lobenhofer Bau und Umwelt GmbH aus. Nach Fertigstellung der Anlage im Mai 2021 wird die Schwachgasfackel voraussichtlich bis über das Jahr 2040 hinaus in Betrieb sein und somit einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen. Der Abfallwirtschaftsbetrieb Stadt Nürnberg, hat aus den Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative eine Projektförderung für das Vorhaben „Minderung der Treibhausgasemissionen durch In-Situ-Stabilisierung auf der Deponie Nürnberg Süd“ beim beauftragten Projektträger Jülich (www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen) beantragt. Dieser Antrag wurde mit Förderkennzeichen 03K11845 bewilligt.
Zuwendungsgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages Förderkennzeichen: 03K11845