Seit 1996 wird in mehreren Städten in Deutschland die Idee der Interkulturellen /Internationalen Gärten verwirklicht, die ursprünglich aus den USA kommt. In Fürth existiert seit 2007 ein Interkultureller Garten an der Uferpromenade (Infos: www.stiftung-interkultur.de).
Indem Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Sprache gemeinsam ein Stück Land bebauen, wird in diesen Gärten ein solidarisches, gleichberechtigtes und ökologisches Miteinander praktisch gelebt und sichtbar gemacht. Nürnberg gehört mit rund 18% nicht-deutschen Zuwanderern und weiteren ca. 14% Menschen, die mit deutschem Pass aus Osteuropa zugezogen sind, zu den typischen Großstädten in Deutschland.
Partizipationsorientierte Quartiersentwicklung
Die statistischen Daten für Langwasser Süd-Ost, weisen aktuell einen Ausländeranteil von rund 14 % aus, der Anteil der Deutschen mit Migrationshintergrund liegt (im Vergleich zur Gesamtstadt) überproportional hoch bei knapp 30%. Die Integration dieser zugewanderten Menschen ist seit 2003 erklärtes Ziel der städtischen Politik und Verwaltung.
Ein Interkultureller Garten bringt deutsche Familien und Migrantenfamilien zusammen. Das gemeinsame Bebauen und Pflegen des Gartens verbindet. Unterschiedliche Anbauweisen machen neugierig und fordern zum gegenseitigen Lernen auf. Gemeinsam wird geerntet, gekocht, probiert. So wird kulturelle Vielfalt als gegenseitige Bereicherung erfahren. Indem Migranten eine Parzelle im Interkulturellen Garten bebauen, finden sie hier ein Stück Heimat. Da es aber nicht der private Schrebergarten ist, sondern ein Gemeinschaftsprojekt, werden verstärkt Kontakte geknüpft zu den anderen Gärtnern und zu sozialen Einrichtungen im Stadtteil, die den Garten ebenfalls nutzen. Partizipation erweitert sich in der Lösung gemeinsamer sachlicher und sozialer Fragen, schließlich in der Übernahme der Führung des Gartens im Rahmen eines zu gründenden Vereins. Gemeinsam lernen und üben Zuwanderer und einheimische Bewohner dabei demokratische Prozesse.
Situation
Die Idee, einen Interkulturellen Garten in Langwasser zu realisieren, wurde im Stadtteilforum positiv aufgenommen. Inzwischen hat sich eine Initiativgruppe gebildet, in der VertreterInnen aus dem Haus der Heimat, Elternförderverein des Familienzentrum Salzbrunnerstrasse, Bund Naturschutz, Bürgerverein, Gemeinschaftshaus, Stadtteilkoordination, Stadtrat und Umweltreferat der Stadt zusammenarbeiten.
Das für den Interkulturellen Garten vorgesehene Grundstück grenzt unmittelbar an den zentralen Verkehrs-Kreuzungspunkt in Langwasser und liegt gleichzeitig am Beginn eines Grünzuges entlang des ersten WBG-Bebauungsgebietes. In unmittelbarer Nähe befinden sich Grundschule, Förderzentrum, städtischer Hort und Kindergarten, sowie ein Senioren- und Pflegeheim der AWO, das Freigelände und Sportzentrum des VfL-Langwasser. Sechs Familien konnten bislang über den Bürgerverein und das Haus der Heimat für das Vorhaben geworben werden. Weitere Bewohner im Quartier sollen im Rahmen des Projektes gewonnen werden.
Schritte:
- Werbung und Öffentlichkeitsarbeit
- Gewinnung weiterer Gärtner, Gruppenbildung
- Garten planen, Organisationsform finden, Verein gründen
- Erschließung des geländes, Garten anlegen