„Das Hobby zum Beruf machen“ - Traumberuf Orchestermusikerin?

Orchestermusiker zu Besuch (2023)

Nachdem der Besuch eines Mitglieds der Staatsphilharmonie im letzten Schuljahr auf großes Interesse stieß, konnte Herr Amann den Bratschisten Herrn Christian Heller zum zweiten Mal im Sigena-Gymnasium begrüßen.

Statt einer langen Begrüßungsformel, begann der Gast auf seinem Instrument den Schülerinnen und Schülern des Oberstufenkurses eine populäre Opernarie anzustimmen. Da er jedoch nicht die Melodie spielte, sondern „seine“ Stimmlage, war diese nicht so leicht zu erkennen. Erst als er die Stimme der 1. Violine und damit die Melodie vorspielte, erkannten die Schülerinnen das Werk: „Der Vogelfänger bin ich ja“ aus der „Zauberflöte“ von W.A. Mozart.

Herr Heller schilderte daraufhin seinen eigenen persönlichen musikalischen Werdegang von der Schulzeit, über das Studium am Mozarteum in Salzburg, bis zum Gewinn eines Probespiels in Nürnberg. Insbesondere die nervlich belastende Vorspiel-Situation, bei der Herr Heller 60 direkte Konkurrenten hatte, konnte er sehr anschaulich verdeutlichen. Dass ein erfolgreiches Probespiel noch keine langfristige Arbeitsplatzgarantie darstellt, machte Herr Heller mit dem Hinweis auf das obligatorische Probejahr deutlich, was in etwa der Probezeit bei „normalen“ Berufen entspricht. So war er auch nicht beim ersten Vorspiel erfolgreich, Nürnberg war eine von mehreren Bewerbungen.

Dass das Arbeiten als Orchestermusiker nicht nur am Abend stattfindet, sondern tagsüber Proben und eigenverantwortliches Üben auf dem Plan stehen, war Inhalt seiner weiteren Ausführungen. Dass es auch ein langer Weg ist, bis eine Oper aufführungsreif ist, konnte er aus Sicht des Orchestermusikers detailliert beschreiben. Neben dem Dienst als „Begleitung“ der Opernsängerinnen, stehen zahlreiche konzertante Aufführungen auf dem Spielplan, die es erst im Selbststudium und später als Ensemble zu erarbeiten gilt.

Auf die Frage, was mit einer Musikerin passiert, die mehrmals öffentlich den falschen Ton trifft, schilderte Herr Heller die Vorgehensweise in solchen Fällen: Erst sucht der bzw. die StimmführerIn das Gespräch. Sollte sich im weiteren Verlauf die Situation nicht verbessern, steht auch eine Freistellung vom Dienst im Raum.

Dass der Beruf auch körperlich fordernd ist, unterstrich Herr Heller in seinen weiteren Ausführungen, die er mit einem Beispiel aus der ersten Sinfonie von Gustav Mahler musikalisch abschloss.

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