Umbau eines Teils der Ambergerstraße zu einer Grünanlage | Neugestaltung Schulhof - Spielhof - Schulsportanlagen
Die Ambergerstraße soll von der Nopitschstraße bis zur Georg-Paul-Amberger-Schule umgebaut und als durchgrünte Fahrradstraße gestaltet werden. Der Rest der Ambergerstraße soll zurückgebaut und in eine Grünanlage umgewandelt werden. Eine Radschnellverbindung sorgt für neue nachhaltige Mobilität. Der Schulhof soll entsiegelt und neu geordnet werden.
Die großflächigen Entsiegelungen führen zu einer deutlichen Verbesserung der kleinklimatischen Situation vor Ort. Der Umbau der Straße, des Schulhofs, der Sportflächen und die Anlage der Grünanlage sollen nach den Prinzipen der Schwammstadt erfolgen und Niederschlagswasser künftig zurückhalten, nutzen (für die Bewässerung der Baumstandorte), verdunsten und versickern.
Entwurf
Der Entwurf für die Grünanlage Ambergerstraße liegt vor, die Pläne sind zum Download verfügbar:
Planung und Ziele
Entsiegelung
Das Projekt schafft rund 5.500 Quadratmeter neue Grünflächen, wo sich vorher versiegelte Flächen, Straßen und Verkehrsflächen befanden. Rund 3.000 Quadratmeter Verkehrsfläche werden in Grünfläche umgewandelt, dazu kommt die Entsiegelung von Flächen im Schulhof mit ca. 2.500 Quadratmetern.
Grünflächen und Spielangebot
Die Ambergerstraße wird ab der Georg-Paul-Amberger-Schule abgehängt, vom nordöstlichen Eingang der Schule bis zur Zweibrückener Straße wird eine neue Grünfläche geschaffen. Der Raum - momentan vorwiegend als Parkplatz genutzt - wird entsiegelt und nur noch durch einen abgetrennten Geh- und Radweg im Ausbaustandard einer Radschnellverbindung gequert. Die neu gewonnene öffentliche Grünfläche erhält eine Größe von ca. 7.000 Quadratmetern. Damit entsteht insgesamt - zusammen mit dem bestand - eine zusammenhängende öffentliche Grünanlage von ca. 9.000 Quadratmetern.
Die Nutzung der Grünanlage soll einerseits durch einen großen Kinderspielplatz, andererseits durch ein unterschwelliges Bewegungsangebot für Jugendliche und Erwachsene attraktiv werden. Die großzügige Fläche bietet viele Möglichkeiten, die Aufenthaltsqualität zu steigern.
Radweg / Fahrradstraße
Die Radschnellverbindung verläuft außerhalb der Grünfläche Fläche, profitiert jedoch von deren Anbindung. Der Beginn der Ambergerstraße von der Nopitschstraße bis zum geplanten Wendehammer am Schulhaus wird zur Fahrradstraße, ebenso die Turnerheimstraße (südlich angrenzend an die Ambergerstraße). An der Grünanlage führt ein neuer Radweg entlang.
Höhere Aufenthaltsqualität
Neue Baumpflanzungen sowie kleine Platzflächen mit Sitzgelegenheiten sollen die Aufenthaltsqualität erhöhen.
Grüner Weg zum Faberwald
Im Zusammenhang mit der Grünanlage Hohe Marter und der Grünanlage an der Hinteren Marktstraße kann somit ein durchgängiger Grünverbund im Sinne des Grünen Wegs zum Faberwald geschaffen werden.
Höhere Schulwegsicherheit
Die Straßenplanung sieht zudem Verbesserungen für die Schulwegsicherheit vor, wie z.B. breitere Gehwege und bessere Querungen.
Und durch die attraktiven Fuß- und Radverbindungen soll der Individualverkehr im Quartier reduziert werden.
Sanierung des Spielhofs
Das Schulhofgelände der Georg-Paul-Amberger-Schule wird in die Umgestaltung einbezogen. Die dortigen Sportflächen und Teile des Schulhofgeländes sind sanierungsbedürftig. Es besteht die Möglichkeit, die Fläche des Spielhofs mit den Sportflächen zu tauschen. Dadurch wird der Spielhof direkt angrenzend an die Ambergerstraße verlegt und ein neuer direkter Zugang kann geschaffen werden. Gegebenenfalls könnte der Spielhof in einen öffentlichen Spielplatz umgestaltet werden.
Biodiversität
Eine abwechslungsreiche Pflanzung mit Blühsträuchern, Stauden und Wiesen fördert die Biodiversität und Lebensraum für Vögel und Insekten wird geschaffen. Neben den nutzbaren Rasenflächen sollen Blühwiesen entstehen, die nur 1-2-mal pro Jahr gemäht werden.
Bei der Pflanzenauswahl werden pollen- und nektarspendende Arten berücksichtigt, die Insekten während der gesamten Vegetationsperiode Nahrung bieten. Ebenso werden Beerensträucher verwendet, die Vögeln als Nahrungsquelle dienen.
Umgang mit dem Bestand
Der wertvolle Baumbestand wird erhalten und weiterentwickelt. Die Bäume werden künftig mit Niederschlagswasser versorgt und gewinnen somit wieder an Vitalität.
Um den Bezug zum historischen Straßenbahnbetrieb zu bewahren, sollen an ausgewählter Stelle die Gleise und Pflaster erhalten werden. Die alten Pflaster im Schienenbereich werden in den Grünanlagen als Einfassungen und Trennstreifen wiederverwendet.
Barrierefreiheit und Inklusion
Das Umfeld der Schule mit allen Zuwegungen wird barrierefrei ausgebaut. Dabei werden auch in Bereichen mit ökologischen Belägen glatte Oberflächen und taktile Elemente eingebaut. Die Planungen erfolgen in Abstimmung mit dem Behindertenbeirat der Stadt Nürnberg und interessierten Nutzergruppen. Bei allen Spiel- und Bewegungsflächen wird die Inklusion durch den Einbau von Leitsystemen und die Berücksichtigung der Zwei-Wege- und des Zwei-Sinne-Prinzips berücksichtigt.
Temperatur- und Wasserregulierung
Anfallendes Regenwasser wird zukünftig vollständig zurückgehalten, in Substraten und Belägen gespeichert, genutzt, verdunstet und in den Grünflächen versickert. Das Wasser steht den Pflanzen zur Verfügung, dient einer nachhaltigen Entwicklung der neuen Bäume und Sträucher und sorgt durch Verdunstung und Transpiration für lokale Kühlungseffekte. Dabei werden auch neuartige Beläge verwendet, die Wasser speichern und langsam wieder verdunsten können. Bei Starkregen soll es dadurch keinen Rückstau geben, was wiederum zu einer Entlastung des Kanalsystems führt.
Durch die Entsiegelung und Begrünung des Schulhofes wird die Aufheizung der Klassenzimmer an Hitzetagen aktiv reduziert. Ähnliches gilt durch die Einrichtung der Grünanlage für die Bebauung entlang der Ambergerstraße.
Kurz: Das Klima im Bereich der Grünanlagen, Gebäude und des Schulhofs wird durch Beschattung und Verdunstung insgesamt verbessert.
Zeitplan
1. Öffentlichkeitsbeteiligung
Winter 2022 / 2023
1. Kinder- und Jugendbeteiligung
Frühjahr 2023
Bürgerinformationsveranstaltung
Frühjahr 2023
Entwurf und Kostenberechnung
Sommer 2023
2. Kinder- und Jugendbeteiligung
Sommer 2023
Stadtinterne Abstimmung, Instruktion, Werkausschuss
Parallel / Sommer 2023
Ausführungsplanung
Sommer / Herbst 2023
Haushaltsbeschluss
voraussichtl. Herbst 2023
Verzögerung u.a. wegen Spartenverlegung
Vor Beginn der Arbeiten in der Grünanlage muss eine große Wärmeleitung in der Amberger Straße erneuert werden, außerdem werden Strom- und Wasserleitungen aus dem Areal der künftigen Grünanlage heraus verlegt. Erst durch diese Maßnahme wird die Pflanzung von Bäumen ermöglicht. Strom- und Wasserleitung werden in 2024 neu geordnet, 2025 erfolgt dann die Verlegung der Wärmeleitung. Der Baubeginn des Radwegs ist für 2026 geplant.
Daneben fehlt seitens der Bauordnungsbehörde (BoB) noch die immissionsschutzrechtliche Beurteilung, mit einem Ergebnis rechnet SÖR noch in diesem Jahr. Anschließend wird SÖR die Mittelfreigabe erneut beantragen und dann einen neuen Bauzeitenplan aufstellen. Wenn nun alles nach Plan läuft, beginnt SÖR im Mai 2025 mit kleineren Vorarbeiten. Der Beginn der Hauptmaßnahme verschiebt sich voraussichtlich auf die Sommerferien 2025.