Der Heinickeplatz als zentral gelegene Grünanlage in Eberhardshof ist in die Jahre gekommen und bietet derzeit wenig Aufenthaltsqualität. Deshalb wird er ab Juli 2024 erneuert und zu einer multifunktionalen und zukunftsfähigen Grünanlage umgestaltet. Die Arbeiten sollen bis zum Sommer 2025 abgeschlossen werden.
Die zentrale Rasenfläche bleibt im Mittelpunkt erhalten, Spielplatz und Aufenthaltsflächen werden attraktiver gestaltet. Gleichzeitig werden die Gehwege rund um den Platz verbreitert und die Parkeingänge besser erkennbar gemacht, um die Barrierefreiheit für Fußgängerinnen und Fußgänger deutlich zu verbessern.
Ein zeitgemäßes und erweitertes Nutzungsangebot, schönere Aufenthaltsbereiche und der neue Spielplatz sollen künftig zum Verweilen auf dem Quartiersplatz einladen. Gleichzeitig verfolgt die Planung wichtige übergeordnete Ziele wie die Verbesserung der Barrierefreiheit oder die Umsetzung von Maßnahmen zur Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel.
Aktivitätsband Heinickestraße
Der Aufenthalts- und Aktivitätsbereich auf der bestehenden Straßenfläche entlang des Schulgebäudes wird als „Aktivitätsband“ neu definiert und durch Pflanzinseln aufgelockert. Entlang der Vorgartenmauer des Gebäudes sind Schnitthecken mit vorgelagerten Pflanzflächen und Sitzgelegenheiten vorgesehen. Die bestehende Asphaltfläche wird neu zugeschnitten und bleibt als Aktivitätsbereich und als Verbindung zwischen der Pestalozzistraße und der Johann-Sebastian-Bach-Straße bestehen. Südlich angrenzend wird ein Band von gehölzüberstandenen Bereichen mit verschiedene Aufenthaltsmöglichkeiten umgesetzt. Zudem werden Tischtennisplatten, eine Boule-Fläche und zwei Spielgeräte im Bereich des Spielplatzes als Treffpunkte etabliert.
Zentrale Grünfläche und innere Erschließung
Die zentrale Grünfläche als Herzstück der Anlage bleibt als baumüberstandene Rasenfläche erhalten. Ein neues Netz aus schmalen Wegen erschließt die Grünfläche und verbindet den nördlichen Aktivitätsbereich mit den Gehwegen und Parkeingängen auf den anderen Seiten. Die ruhigen, schattigen Sitzbereiche im Westen werden ebenfalls neugeordnet, gestalterisch aufgewertet und mit neuem und ergänzendem Mobiliar versehen.
Zugänge
Die Zugänge zum Park werden durch die Umgestaltung stärker akzentuiert und mit zusätzlichen Ausstattungen wie Fahrradständern und Sitzdecks ergänzt.
Spielplatz
Der Spielplatz im Osten der Grünanlage wird saniert, neugestaltet und erweitert. Neben inklusiven Spielelementen finden sich hier zukünftig ein Naturspielbereich, ein Sand- und Wasser-Matsch-Bereich, zusätzliche Sitzgelegenheiten sowie weitere Spielgeräte als Ergebnis der Kinderbeteiligung.
Die Johann-Sebastian-Bach-Straße wird im Zuge der Maßnahme grundlegend neugestaltet. Die Straße wird verkehrsberuhigt, teilweise entsiegelt und sie erhält neue Vegetationsflächen. Durch ein Gefälle in Richtung Grünanlage und das Entfernen der Bordsteine kann auch hier das Regenwasser den Pflanzflächen zugute kommen. Entlang der Fassaden der denkmalgeschützten Wohnhäuser werden ebenso wie vor den Gebäuden im nördlichen Bereich bepflanzte Vorbereiche angeordnet.
Parkplätze
Im Norden der Johann-Sebastian-Bach-Straße werden zwölf Senkrechtparker-Stellplätze entlang des Schulgebäudes eingerichtet. Entlang der Pestalozzistraße ersetzen Längsparker die bisherigen Senkrechtparker und ermöglichen dadurch eine Verbreiterung des schmalen Gehwegs und die Integration der Stammfüße der Bäume in Grünbereiche.
Entsiegelung und Schwammstadt-Konzept
Entlang der Muggenhofer Straße ersetzt künftig ein Versickerungsstreifen die Einläufe und Kanalanschlüsse. So kann wertvolles Niederschlagswasser im Sinne des Schwammstadt-Konzepts in die Anlage geleitet werden.
Bauablauf
Die Arbeiten beginnen voraussichtlich in der Johann-Sebastian-Bach-Straße sowie in den Gehwegbereichen entlang der Pestalozzistraße und der Muggenhofer Straße. Anschließend werden die ehemalige Heinickestraße und der zentrale Teil des Heinickeplatzes bearbeitet. Zuletzt wird der Spielplatz neugestaltet.
Anbindung während der Bauzeit
Seit Anfang Mai 2024 führt die N-ERGIE Arbeiten an den bestehenden Versorgungsleitungen (Strom und Wasser) in der Johann-Sebastian-Bach Straße, in der Heinickestraße und in der Pestalozzistraße durch. Die Zu- und Durchfahrt sowie das Parken von Fahrzeugen ist damit im Umfeld des Heinickeplatz bereits eingeschränkt bzw. nicht mehr möglich. Diese Einschränkungen bleiben während der Landschaftsbauarbeiten bestehen. Der Zugang zu den Wohngebäuden in der Johann-Sebastian-Bach-Straße sowie ein Rettungsweg sind in jedem Fall während der gesamten Bauzeit gewährleistet. Der Fuß- und Radverkehr in Richtung Fuchsloch kann die Baustelle voraussichtlich weitestgehend passieren.
Ziele: Klimaanpassung und Erhöhung des Freizeitangebots
Da sich die Anforderungen in Bezug auf Klimaanpassung und die Rahmenbedingungen im Quartier seit 2013 weiterentwickelt haben, wurde der ursprüngliche Vorentwurf noch einmal neu gedacht und eine zukunftsfähige Planung erarbeitet.
Die Überarbeitung und der anschließende Umbau sollen die sanierungsbedürftige Grünanlage wieder attraktiver machen und den Anwohnenden zukünftig einen schönen Ort mit vielseitigen Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, zum Spiel und zum Aufenthalt bieten.
Eine qualitative und funktionelle Aufwertung ist damit das Ziel der Umgestaltung. Zusätzlich soll der Heinickeplatz als Grünfläche mit Verbindungsfunktion zum umliegenden Quartier und zum Landschaftsraum Pegnitzauen etabliert werden. Dazu werden auch die an den Platz angrenzenden Straßenräume nach den Leitsätzen des "Mobilitätsbeschlusses für Nürnberg" in das freiraumplanerische Konzept einbezogen.
Um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, nutzt SÖR hier die Chance, Flächen zu entsiegeln und ein Regenwassermanagement nach dem Schwammstadtprinzip zu etablieren. Das heißt, dass anfallendes Niederschlagswasser in die Grünfläche geleitet wird und damit der Vegetation zur Verfügung steht. Das schützt vor Starkregenereignissen, verringert den Wasserverbrauch im Unterhalt und verbessert das Mikroklima im Viertel.
Unter dem Motto „Ein neues Gesicht für den Heinickeplatz" wurde bereits im Oktober 2013 von SÖR und dem Stadtplanungsamt in Kooperation mit dem Bezirk Mittelfranken eine mehrtägige offene Planungswerkstatt mit vier Landschaftsarchitekturbüros durchgeführt, bei der sich auch die anwesende Bürgerschaft intensiv in den Planungsprozess einbringen konnte. Die geplante Sanierung des Platzes sollte in Zusammenhang mit der Sanierung des angrenzenden Zentrums für Hörgeschädigte durch dessen Träger durchgeführt werden. Bis heute ist diese jedoch nicht umgesetzt worden, somit pausierte auch die Umgestaltung des Heinickeplatzes. Nun soll der Umbau des Heinickeplatzes unabhängig von anderen Vorhaben erfolgen.
Am Mittwoch, 29. März 2023, fand eine erste Informationsveranstaltung statt. Ronald Höfler, Kaufmännischer Sör-Werkleiter, stellte gemeinsam mit der SÖR-Projektleitung und Stephanie Hackl vom planenden Architekturbüro Hackl Hofmann Landschaftsarchitekten GmbH den Vorentwurf der Planungen und einen Zeitplan für die geplante Neugestaltung des Platzes vor. Der Veranstaltung ging eine Begehung des Areals voraus, bei der sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort ein Bild von den Planungen machten. Bereits am Nachmittag hatten Kinder die Möglichkeit, ihre Ideen und Wünsche zur Spielplatzplanung am Heinickeplatz einzubringen.
Bei der ersten Bürgerbeteiligung haben zahlreiche Bürgerinnen und Bürger Ideen und Anregungen für die Platzgestaltung eingebracht. Auf dieser Basis wurde ein Planungsentwurf erstellt. Dieser wurde im Juni 2023 wiederum der interessierten Anwohnerschaft vorgestellt.
Dabei stand die Stellplatzsituation im Quartier im Fokus, woraufhin mehrere Planungsvarianten entwickelt wurden. Diese hätten zwar eine größere Anzahl an Parkplätzen entlang der Grünanlage beinhaltet als die Idealvariante, hätten allerdings zu einer deutlich geringeren Flächenentsiegelung geführt. Dadurch wäre auch die Entwässerung in die Grünfläche deutlich geringer ausgefallen, so dass anfallendes Wasser in die Kanalisation geflossen wäre und nicht für die Bewässerung der Grünanlage zur Verfügung gestanden hätte. Nach dem Beschluss des städtischen SÖR-Werkausschusses wird nun die vom Planungsbüro vorgestellte Idealvariante weiter verfolgt.