SÖR gestaltet die Grünanlage Ferdinand-Drexler-Weg neu. Die Grünanlage gliedert und prägt mit ihrem Baumbestand das Quartier Langwasser Südost, ist jedoch nach über 40 Jahren ohne Sanierung in die Jahre gekommen. Deshalb erfolgt nun eine Überplanung, die sowohl ökologische und klimatische als auch gestalterische und funktionale Aspekte berücksichtigt.
Aktuell laufen die Arbeiten im ersten Bauabschnitt. Deshalb kommt es zu Einschränkungen für den Fuß- und Radverkehr innerhalb der Grünanlage.
Überblick
SÖR schafft einen zentralen Platz, der mit seinen Einrichtungs- und Ausstattungselementen zukünftig als zentraler Kommunikationsort und Treffpunkt dienen soll. Hundewiese und Bolzplatz ergänzen das Angebot für die Menschen aus dem Stadtteil. Nordöstlich des Rodelbergs ist ein attraktiver Spielplatz angeordnet, der vielfältige Spielangebote umfasst. Daran angrenzend finden sich bis zur Glogauer Straße – westlich – Gehölze mit Herbstlaub sowie bis zur Gleiwitzer Straße – östlich – eine Kräuterwiese und Obstgehölze. So entstehen nachhaltig ökologisch wertvolle Flächen.
Erster Bauabschnitt
Herzstücke des ersten Bauabschnitts sind ein großer Kinderspielplatz an der Nordostseite des Rodelbergs sowie die Gestaltung des Bereichs zwischen der Dreifaltigkeitskirche, der Jauerstraße und der Ratiborstraße als zentraler Aufenthaltsort mit Platz-Charakter.
Die bestehenden Wegeverbindungen, Sichtbeziehungen und Parkausstattung wurden analysiert und hinsichtlich ökologischer und funktionaler Nachhaltigkeit soweit erforderlich angepasst und neu geplant. Auch die Historie des Ortes wurde in einem Workshop aufgegriffen und wird in die weitere Planung bzw. Realisierung integriert.
Planung des 1. Bauabschnitts auf Bürgerinformationsveranstaltung vorgestellt
SÖR hat in einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 22. Februar 2024, die jetzt vorliegende Planung zur Umgestaltung der Grünanlage Ferdinand-Drexler-Weg vorgestellt. Im Fokus stand der erste Bauabschnitt, der nördlich der Dreifaltigkeits-Kirche einen zentralen Platz und eine Hundewiese vorsieht sowie einen großen Kinderspielplatz nordöstlich des bestehenden Rodelbergs. In diesen Plan sind im Zuge eines Beteiligungsprozesses, on- und offline, zahlreiche Anregungen, Wünsche und Ideen der Bürgerschaft eingeflossen.
Der geplante Spielplatz findet sich entlang eines neu zu schaffenden, barrierefreien Aufgangs zum vorhandenen Rodelberg. Dabei sind sowohl Bereiche für Kinder von drei bis sechs Jahren als auch für Kinder von sechs bis 14 Jahren vorgesehen. In einem weiteren Beteiligungsverfahren haben die Kinder ihre Wünsche sehr detailliert geäußert, die Umsetzung erfolgt mit den Schwerpunkten Klettern, Schaukeln, Rutschen und Seilbahn. Auch wenn die meisten Zuhörerinnen und Zuhörer den neugestalteten, großen Kinderspielplatz grundsätzlich begrüßten, wurde die genaue Positionierung des Platzes auf der Veranstaltung erneut diskutiert. Mehrere Anwohnerinnen und Anwohner brachten ihre Bedenken vor, dass der Platz zu nah an der bestehenden Wohnbebauung geplant sei. SÖR versprach, die Bedenken aufzunehmen und die Planung in diesem Punkt noch einmal zu prüfen.
Nach erneuten Gesprächen zwischen SÖR, dem Schulreferat und den Anliegern wurde die bisherige Spielplatzplanung leicht geändert. Der nahegelegene Allwetterplatz der Georg-Ledebour-Schule wird nun - anders als ursprünglich geplant - für die öffentliche Nutzung zugänglich. Damit kann der Allwetterplatz in der Grünanlage entfallen und es gab mehr Spielraum bei der Gestaltung des Kinderspielplatzes. Karussell, Trampoline und Pendelwippe rutschen jetzt weiter in den Süden der Anlage. Dabei bleiben alle Spielmöglichkeiten, wie sie in den Beteiligungsrunden auch mit den Kindern erarbeitet wurden, erhalten. So entsteht eine größere Distanz zwischen Spielplatz und Bebauung.
Der SÖR-Werkausschuss hat in seiner Sitzung am Mittwoch, 24. April 2024, dieser Planungsänderung für die Erneuerung der Grünanlage Ferdinand-Drexler-Weg zugestimmt. Die Änderung hat keine Auswirkungen auf die Kosten im ersten Bauabschnitt.
Entlang eines neu zu schaffenden, barrierefreien Aufgangs zum Rodelberg wird ein Spielplatz in das Gelände integriert. Dabei werden sowohl Bereiche für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren als auch Bereiche für Kinder von sechs bis 14 Jahren geplant. In einem Beteiligungsverfahren haben die Kinder ihre Wünsche bereits sehr detailliert geäußert. Die Umsetzung erfolgt mit den Schwerpunkten Klettern, Schaukeln, Rutschen und Seilbahn, die noch durch eine Reihe von Spielmöglichkeiten für weitere Aktivitäten ergänzt werden.
Im zentralen Bereich, der bisher schon von Jung und Alt gerne als Aufenthaltsort genutzt wird, soll eine strukturelle Gliederung die Aufenthaltsqualität verbessern. Der Bestand an alten Bäumen bleibt erhalten und wird, wo nötig, durch Pflanzungen ergänzt. Eine Vielzahl von Sitzgelegenheiten unterschiedlicher Qualität lädt zum Verweilen ein. Die Sitzgelegenheiten werden sowohl einzeln als auch in Gruppen angeordnet, um das soziale Miteinander und lockere Gesprächskreise zu erleichtern. Besondere Attraktionen sind ein Boule-Platz und ein Bereich mit Spieltischen. Auch das Thema Wasser, das dem Ortsteil Langwasser seinen Namen gibt, wird in diesem Bereich thematisiert: denkbar wären zum Beispiel der Einbau von Bodensprudlern oder die Gestaltung eines Brunnens. Im südlichen Bereich, im Übergang zum Bauabschnitt 2, der als nächster Bauabschnitt besonders Attraktionen für die jüngere Bevölkerung bieten soll, ist die Anlage eines Trinkbrunnens geplant.
Der westliche Eingang zur Grünanlage - von der Glogauer Straße aus - soll ebenfalls aufgewertet werden und künftig ein attraktives Entrée in den Park darstellen. Die Blickachse zum zentralen Platz wird betont durch besondere Gehölzstrukturen, welche insbesondere die Jahreszeit Herbst in den Vordergrund stellen (mit Früchten und Blattschmuck).
Auf der gegenüberliegenden Seite des Parks - von der Gleiwitzer Straße her - soll zum einen der Übergang in den Reichswald verbessert werden, zum anderen soll auch hier die Eingangssituation in den Park verschönert und aufgewertet werden. Bestehende Gebäudestrukturen, die diesen Bereich momentan dominieren, sollen in den Hintergrund rücken, was durch das Pflanzen von überwiegend essbaren Gehölzarten erreicht wird. Der Grünanlagenweg im Bereich zwischen Jauerstraße und Josef-Simon-Straße soll dazu von den bestehenden Grundstückskanten abgerückt und in einer entsiegelten Form neu angelegt werden.
Aus ökologischen Gründen werden Wege zurückgebaut oder durch Umbau von Asphaltbelägen in wassergebundene Decken entsiegelt. Diese sind bei trockenem Wetter barrierefrei und können problemlos mit Rollstühlen und Gehhilfen befahren werden. Eine ganzjährige Barrierefreiheit kann jedoch nicht gewährleistet werden, da diese Flächen im Winter bei Frost und/ Schnee nicht geräumt werden können. Diese Wege sollen dauerhaft nicht beleuchtet werden. Trotz der Neuordnung der inneren Erschließung bleibt es jedoch für jedes Grundstück möglich, alle Bushaltestellen und das Frankenzentrum auf geräumten, eisfreien und beleuchteten Wegen zu erreichen. Dies gilt auch für die wichtigsten Verbindungen zwischen allen Nachbarschaften. Für die wenigen Fälle, wo dies innerhalb der Grünanlagen nicht möglich ist, stehen kurze Wege im Bereich der angrenzenden öffentlichen Flächen zur Verfügung.
Der ganze Bereich der Querverbindung zwischen Gleiwitzer Straße und Glogauer Straße über den neuen zentralen Bereich wird mit Sitzmöglichkeiten in kurzen Abständen flankiert und damit auch für ältere Nutzerinnen und Nutzer aufgewertet.
Zeitplan
Bauabschnitt 1
Planung Umsetzung
Wann:
2023 2024 / 2025
Bauabschnitt 2
Planung Umsetzung
Wann:
2024 2025 / 2026
Bauabschnitt 3
Planung Umsetzung
Wann:
2025 2026 / 2027
Bauabschnitt 4
Planung Umsetzung
Wann:
2026 2027 / 2028
Bauabschnitt 4a
Planung Umsetzung
Wann:
2027 2028 / 2029
Bauabschnitt 4b
Planung Umsetzung
Wann:
2027 2028 / 2029
Zweiter Bauabschnitt
Der 2. Bauabschnitt schließt sich nahtlos im Süden an den 1. Abschnitt an und gliedert sich in insgesamt vier Bereiche: südlicher Rodelberg, Allwetterplatz sowie westlicher und östlicher Forst.
Die Möglichkeiten der Parknutzung werden auf allen Ebenen verbessert. Ziel ist es, attraktive Räume sowohl für die Menschen der umliegenden Wohnbebauung zu schaffen als auch ökologisch wertvolle Lebensräume in der Anlage zu integrieren und zu entwickeln. Als verbindendes Element zwischen diesen beiden Zielen ist geplant, Information und Bildungsangebote zu den ökologischen Schwerpunkten anzubieten. Durch verschiedene Möglichkeiten der Naturbeobachtung sollen Interesse und Verständnis für die ökologischen Ziele geweckt werden.
Angebote für Kinder und Jugendliche
Das Angebot an Spielflächen für Kinder verschiedener Altersgruppen soll deutlich erhöht werden. Bereits im ersten Bauabschnitt soll ein Spielplatz mit einer Größe von etwa 1.500 Quadratmetern im zentralen Bereich zwischen Jauerstraße und Josef-Simon-Straße gebaut werden, zwei weitere Spielplätze werden folgen. Auch für Jugendliche werden attraktive Angebote und Aufenthaltsorte geschaffen: Unter anderem ist schon im ersten Bauabschnitt zwischen dem Rodelhügel und der Dreifaltigkeitskirche eine Fläche von über 4.000 Quadratmetern für die Errichtung einer Parkour-Anlage und eines Calisthenics-Bewegungsparks vorgesehen. Dazu kommen Bolzwiesen und im letzten Bauabschnitt soll der bestehende Jugendunterstand westlich der Siedlungsanlage Langwasser Z neugestaltet werden.
Sportangebote
Sportangebote für Nutzerinnen und Nutzer jedes Alters ergänzen die Gestaltung: So soll die rund vier Kilometer lange Laufstrecke im Rahmen des Konzeptes erhalten und neu ausgeschildert werden, auch die vorhandenen Tischtennisanlagen sollen attraktiver werden. Weitere sportliche Attraktionen können in der Detailplanung entwickelt werden.
Angebote für Senioren
Die Nutzung der Grünanlage durch die ältere Bevölkerung ist bereits im aktuellen Zustand überdurchschnittlich hoch. Die geplanten Maßnahmen sollen die Attraktivität noch deutlich erhöhen und Möglichkeiten zur Erholung, zum Spazierengehen und zur Begegnung bieten. Dazu zählen Sitzgelegenheiten und Tisch-Bank-Kombinationen mit Rollstuhlplätzen ebenso wie Boule-Plätze zur aktiven Freizeitgestaltung.
Lebensräume für Tiere und Pflanzen
Die Grünanlage bietet auch wertvolle Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt, sie ist insgesamt für das Klima in der Stadt sehr wichtig. Ökologisch wertvolle Flächen sollen sich deshalb künftig durch alle Bereiche des Parks ziehen. Ein Wechsel aus stark genutzten intensiv gepflegten Flächen – Spiel- oder Liegeflächen – und extensiven, relativ naturnahen Bereichen wird die Diversität in der gesamten Anlage erheblich erhöhen. Unter anderem bieten Blühwiesen Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten, der Bereich am Langwassergraben wird als Feuchtbiotop weiterentwickelt.
Baumpflegemaßnahmen
In vielen Bereichen der Anlage befinden sich erhaltenswerte Einzelbäume, teilweise schon höheren Alters. Diese Bäume sollen bewahrt werden. Dazu ist es aber teilweise notwendig, die Bestände wieder frei zu schneiden und von Unterholz zu befreien. Zahlreiche nicht standfeste Gehölze – auch mit größeren Stammdurchmessern – müssen entfernt werden. Denn nur so können langfristig die Verkehrssicherheit und ein gesundes Wachstum in der Anlage sichergestellt werden.
Frischluftschneise
Die Grünanlage hat eine hohe Bedeutung für die Frischluft in der Stadt. Aktuell bilden die durchgewachsenen Gehölzbestände Barrieren für den Kaltluftvolumenstrom. Durch die Öffnung dieser Barrieren wird ein Frischlufttransport vom umliegenden Reichswald in die angrenzenden Wohnquartiere und weiter in Richtung Stadtmitte ermöglicht. Deshalb müssen viele Gehölzbestände vollständig umgebaut oder komplett neu angepflanzt werden, vor allem im Bereich Reinerzer Straße, Striegauer Straße und Jauerstraße.
Masterplan und Bürgerbeteiligung
SÖR hat einen Masterplan zur Erneuerung der Grünanlage Ferdinand-Drexler-Weg entwickelt. Auf Basis der vertiefenden Untersuchung "Stadterneuerung Langwasser - Südost" im Nachgang zum Integrierten Stadtentwicklungskonzepts "Nürnberg-Südost" von 2016 wurden Zielformulierungen für die Grün- und Freiflächen festgesetzt. Um die Ziele und Maßnahmen für die knapp 30 Hektar umfassenden Grünflächen zu konkretisieren und abzustimmen, wurde der Weg über einen Masterplan gewählt. Ab dem Winter 2019/20 wurden Stärken und Schwächen der Anlage analysiert und gemeinsam mit den Fachstellen sowie den Bürgerinnen und Bürgern Ziele und Maßnahmen konkretisiert. Eine Beteiligung der Anlieger und weiterer Interessengruppen erfolgte unter Federführung des Stadtplanungsamtes zwischen Herbst 2020 und Frühjahr 2021. Zahlreiche Anregungen kamen dabei auch von den Naturschutzverbänden, dem Langwasserforum, dem Bürgerverein und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe.
Kosten und Förderung
Kosten
Die Gesamtkosten betragen rund acht Millionen Euro. SÖR hat bereits diesbezüglich Fördermittel der Städtebauförderung beantragt, der Eigenanteil der Stadt Nürnberg beträgt bei den derzeitigen Förderbedingungen voraussichtlich etwas über vier Millionen Euro über den gesamten Umsetzungszeitraum.
Die Maßnahme wird mit Mitteln aus dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ gefördert.
Wachstum und nachhaltige Erneuerung
Das Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ unterstützt Städte und Gemeinden bei der Bewältigung des wirtschaftlichen und demografischen Wandels in Gebieten, die von erheblichen städtebaulichen Funktionsverlusten und Strukturveränderungen betroffen sind.
Mehr Infos zur Städtebauförderung<https://www.staedtebaufoerderung.info/DE/Programme/WachstumNachhaltigeErneuerung/wachstumnachhaltigeerneuerung_node.html>