Ein neues Gesicht für den Stadtpark und den Berliner Platz

Stadtpark

Der Stadtpark ist, ebenso wie der gegenüberliegende Berliner Platz, in die Jahre gekommen und in Teilbereichen sanierungsbedürftig. Einzelne Bereiche wurden zwar in den letzten Jahrzehnten bereits isoliert voneinander überarbeitet, doch jetzt soll das Gesamtkonzept des Parks an die heutigen Nutzungsansprüche angepasst werden. Ziel ist eine zukunftsfähige Gestaltung, damit der Stadtpark - mitsamt dem dazugehörigen Berliner Platz - dauerhaft schön und attraktiv bleibt.


Konkrete Planungen für Umgestaltung laufen an

Der SÖR-Werkausschuss hat am Mittwoch, 1. März 2023, dem Masterplan für die
Umgestaltung des Stadtparks inklusive des Berliner Platzes zugestimmt. Damit kann dieses Freiraumkonzept in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Die hierfür benötigten finanziellen Mittel sind im Rahmen der laufenden Fortschreibung des Mittelfristigen Investitionsplans gestaffelt in den nächsten Jahren zu beantragen. Nach und nach werden Teilbereiche konkretisiert und zur jeweiligen Beschlussfassung wiederum im Sör-Werkausschuss eingebracht.


Das wird gemacht und so geht es weiter:

Die Umgestaltung ist in drei Schritte unterteilt: Der erste Abschnitt umfasst den nördlichen Park, der zweite den südlichen Park und der dritte den östlichen Stadtpark mit Berliner Platz. Der erste Bauabschnitt sieht intensive Umgestaltungsmaßnahmen in drei Teilzonen vor. Um die Planungen zu konkretisieren, soll ab 2024 Planung und Bürgerbeteiligung des ersten Bauabschnitts erfolgen – sofern die finanziellen Mittel bereitstehen und ausreichend personelle Kapazitäten für die Umsetzung vorhanden sind. In diesem ersten Bauabschnitt ist vorgesehen, den Spielplatz zu erneuern, weil dort die Spielgeräte bereits in die Jahre gekommen sind. Hier will SÖR – wie künftig bei allen Spielplätzen – darauf achten, dass er den Leitlinien zur Qualität und Inklusion auf Spielplätzen entspricht. Danach können die Wege umgestaltet und die angrenzenden Bereiche hergestellt werden. Die weiteren Bauabschnitte folgen Zug um Zug in den kommenden Jahren, die konkreten Daten werden im Laufe des weiteren Prozesses festgelegt.

Zentrales Element der Umgestaltung ist eine räumliche Gliederung des Stadtparks. Spiel- und Bewegungsaktivitäten sollen im nördlichen Bereich angesiedelt werden. Der südliche Teil soll der Erholung dienen und gärtnerisch gestaltete Elemente beheimaten. Das Wegesystem bedarf einer Neuordnung. Vorgesehen ist, weitgehend die bestehenden Trassen zu nutzen und größtmögliche Rücksicht auf den Baumbestand zu nehmen. Kernstück des Entwurfs ist die Verlegung des konfliktträchtigen Radwegs, der in Ost-West-Richtung durch den Park führt. Zudem sind zwei unabhängig voneinander verlaufende, durchgängige Rundwege geplant. Die Zugänge zum Park werden neugestaltet und gegliedert. Der Berliner Platz erhält neue Blickbeziehungen zum Stadtpark und
umgekehrt.


Zeitplan

12.10.2021

Abschluss 1. Online-Beteiligung

Oktober 2021

Auswertung der 1. Online-Beteiligung

Anschließend

Erarbeiten des Vorentwurfs

30. Juni 2022

Aktionstag im Stadtpark: Vorstellung des Vorentwurfs

30. Juni bis 17. Juli 2022

2. Online-Beteiligung

12. Juli 2022

2. Aktionstag: Vorstellung des Vorentwurfs

Anschließend

Auswertung der Beteiligung und Einarbeitung in den Vorentwurf

12. September 2022

Informationsveranstaltung: Präsentation des Vorentwurfs

Herbst 2022

Genehmigungsplanung

Frühjahr / Sommer 2023

Ausführungsplanung und Ausschreibung

Frühestens Herbst 2023 (je nach Genehmigungsfortschritt)

Baubeginn


Freiraumkonzept Stadtpark und Berliner Platz

Ausgangsbasis für die Planung ist der städtische Masterplan Freiraum. Der Stadtpark wird dort als eine der Parkanlagen „mit übergeordneter, stadtweiter Bedeutung nicht nur über ihre stadträumliche Lage, sondern auch aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung, ihres Denkmalwerts, der Vielfalt der Nutzungsangebote und der Gestaltqualität“ beschrieben, die einem extrem hohen Nutzungsdruck unterliegt und die es daher zu
sichern, zu qualifizieren und mehrfach zu nutzen gilt. Auch als Teilraum des im Stadtrat beschlossenen Konzepts der „Grünen Finger“ ist der Stadtpark ein wichtiger Baustein im kommunalen Grünverbund, der dauerhaft erhalten und weiterentwickelt werden muss.


Baumentwicklungskonzept:

Um den Baumbestand zukunftsfähig und an den Klimawandel angepasst zu entwickeln, sieht ein Baumentwicklungskonzept zwei zentrale Maßnahmen vor: So sollen künftig vor allem Baumarten gepflanzt werden, die mit Hitze und Trockenheit besser zurechtkommen. Und es werden Flächen entsiegelt, indem unnötige Wege entfernt werden. Damit entsteht eine größere Versickerungsfläche für Regenwasser.
Von den rund 190 000 Quadratmetern Gesamtfläche sind zurzeit insgesamt rund 45 000 Quadratmeter versiegelte Wegeflächen. Dieser Anteil kann mit den vorliegenden Planungen um etwa 20 Prozent auf rund 36 000 Quadratmeter reduziert werden.

Unter den rund 1 600 Gehölzen finden sich circa 80 verschiedene Arten. Dennoch besteht der Baumbestand zu rund 70 Prozent aus drei Arten: heimische Stieleichen, Spitzahorne und Hainbuchen. Rund 30 Prozent der Bäume sind in sehr gutem Zustand, 55 Prozent sind aber geschwächt und vier Prozent sogar in schlechtem oder sehr schlechtem Zustand. Die gezielte Auswahl einer höheren Vielfalt in den Arten, die Schaffung optimaler Pflanzstandorte und die Pflege des Gehölzbestands ist eine zentrale Aufgabe, um den Park für die kommenden Jahrzehnte in seiner Qualität zu erhalten und zu stärken. Die Artenauswahl soll variantenreich erfolgen und unter dem Aspekt, geeignet als Lebensraum für verschiedenste Tierarten zu sein.


Kosten

Die Kosten für die gesamte Maßnahme werden auf Grundlage von Kennwerten des Jahres 2022 auf rund neun Million Euro geschätzt. Für den ersten Bauabschnitt werden circa 4 Millionen Euro anfallen.


Viele Beteiligungsformate fanden statt

„Der Stadtpark ist ein Herzstück Nürnbergs und der Bürgerschaft zu recht ganz wichtig. Ich freue mich deshalb, dass die unterschiedlichen Beteiligungsformate, die wir in den vergangenen zwei Jahren on- und offline angeboten haben, so gut angenommen und rege genutzt wurden. Meinen herzlichsten Dank für das Engagement und die vielen, wirklich durchweg guten Ideen und Anregungen, die wir bestmöglich in die Planung integriert haben. Unser aller Ziel ist, gemeinsam dafür zu sorgen, dass der Stadtpark schön und attraktiv bleibt und gleichzeitig zukunftsfest gemacht wird“, erklärt Bürgermeister und Erster Sör-Werkleiter Christian Vogel.

Bürgerinformationsveranstaltung zur Entwurfspräsentation

Die Bürgerbeteiligung zur geplanten Sanierung von Stadtpark und Berliner Platz wurde abgeschlossen, die Ergebnisse ausgewertet. Die daraus entwickelte Rahmenplanung stellten Ronald Höfler, Kaufmännischer Werkleiter des Servicebetriebs Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör), gemeinsam mit Sör-Projektleiterin Thea Weber und Stephanie Hackl vom planenden Architekturbüro Hackl Hofmann Landschaftsarchitekten GmbH am Montag, 12. September 2022, bei einer Bürgerinformationsveranstaltung vor.

Ergebnisse der bisherigen Online-Bürgerbeteiligungen

Alle Informationen zur Onlinebeteiligung finden Sie hier.



Der Stadtpark - Nürnbergs grünes Wohnzimmer

Wechselhafte Geschichte

Der Stadtpark wird von vielen Menschen gerne genutzt. 1855 war er bereits
Versammlungsort. Ab 1856 wurde er zum englischen Park ausgebaut. 1896 fand hier
zum zweiten Mal die Bayerische Landes-, Industrie, Gewerbe- und Kunstausstellung
statt. Da war er bereits mit prächtigen hundertjährigen Kastanien und Linden
bewachsen.

Zukünftige Herausforderungen

Diese lange Geschichte hat die Parkgestaltung geprägt und auf den rund 19 Hektar
Fläche stehen nun einige Sanierungsaufgaben an. In seiner heutigen Form ist er
daher für die Zukunft mit ihren Herausforderungen an Klimaanpassungen,
Nutzungsdruck durch viele Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen,
Wegenutzungen etc. nicht gut aufgestellt.

Masterplan Freiraum und Naherholung

Die Sanierung des Stadtparks ist im Aktionsplan 2020 des gesamtstädtischen
Freiraumkonzeptes „Masterplan Freiraum und Naherholung“ als Maßnahme fest
verankert.
Damit auch während der Sanierungsarbeiten immer genug "Stadtpark und Berliner Platz" zur Nutzung zur Verfügung stehen, wird der Masterplan Bereiche definieren, die Zug um Zug in mehreren Bauabschnitten bearbeitet werden.


Der Berliner Platz

Berliner Platz

Der Berliner Platz ist eine Grünfläche gegenüber dem Stadtpark gelegen und durch
die Bayreuther Straße getrennt. Zusammen mit der Fläche vor der Berufsschule
ergibt sich jetzt die Möglichkeit, zusätzliche 3,8 Hektar an Grünfläche mit attraktiven
Angeboten zu gestalten. Das Ziel der Stadt Nürnberg ist es, die Fläche des Berliner
Platzes besser - oder überhaupt erst - zu nutzen und die Erreichbarkeit über die
Bayreuther Straße hinweg zu erleichtern.


Platz am Neptunbrunnen

Stadtpark Neptunbrunnen

Der Neptunbrunnen befindet sich seit seit 1962 im Stadtpark. Davor war an dieser Stelle ein Fontänenfeld. Diese Gestaltung bestehend aus orthogonal angeordneten großformatigen Waschbetonplatten in Ortbetonbauweise mit Gliederungsbändern ist bis heute überkommen. Allerdings musste der Platz in der Vergangenheit aufgrund der niedrigen Materialqualität, mehrfach ausgebessert werden. Zuletzt war das in den Jahren 2015/16.


Stadtparkweiher

Stadtparkweiher

Der Stadtparkweiher, ein zentrales Element des Stadtparkes, wurde in den Jahren
2014-2015 saniert und in diesem Zusammenhang das Umfeld umgestaltet. Hier soll
keine bedeutende Umgestaltung mehr stattfinden, lediglich ergänzende Maßnahmen
zur Verbesserung der Wasserqualität.


Brunnengarten

Brunnengarten

Aufgrund seines schlechten Erhaltungszustands wurde der Brunnengarten in den letzten Jahren einer Totalsanierung unterzogen, wobei die ursprüngliche Form und Lage weitgehend beibehalten wurde. Hier soll nun ein Entwicklungs- und Umgestaltungskonzept eine bessere Nutzbarkeit ermöglichen.


Südliche Pergola

Stadtpark südliche Pergola

Die im Grundriss L-förmige Pergola wurde in den Jahren 2005-2006 saniert. Die Pfeiler aus rotem Sandstein sind noch Original, allerdings wurden die aufgrund der natürlichen Verwitterung stark geschädigten Auflagehölzer und ehemals hölzernen Spalierwände an der Rückseite durch verzinkte Stahlkonstruktionen ersetzt. Der ehemals wassergebundene Wegebelag unter der Pergola wurde durch ein Betonsteinpflaster ersetzt. Die Einfassungsplatten der angrenzenden Beetflächen aus rotem Sandstein sind noch Originalsubstanz aus den 1950er Jahren.


Rosenhügel

Rosenhügel

Dieser Teilbereich, in dem sich bis 1905 der Deumentenhof befand, wurde anschließend in den Stadtpark integriert. An das lange noch stehende Gehöft, dessen Areal in den beiden Landesausstellungen ausgespart werden musste, erinnert heute noch der hier aufgestellte Deumentenstein. In den 1950er Jahren erfuhr dieser Bereich eine Umgestaltung zum Rosenhügel mit Einbringung von Sitzmauern etc. In den Jahren 1999-2000 wurde dieser umgestaltet, wobei sich diese Umgestaltung in erster Linie auf die Bepflanzung bezog und vorwiegend pflegetechnische Gründe hatte.


Spielplätze und Ballspielflächen

Stadtpark Spielflächen

Seit der letzten Sanierung im Jahr 2003 erfreuten sich die Spielflächen und Spielgeräte einer großen Beliebtheit bei jungen und alten Menschen. Dementsprechend hoch ist der Sanierungsbedarf. Es sollen zukünftig Spielräume für verschieden Altersgruppen herausgearbeitet werden. Der Spielplatz am Schillerdenkmal ist nach dem Abbau des Holzturms nur noch wenig genutzt. Eine Überplanung ist deshalb dringend notwendig.

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