BLÜTENPRACHT - Geschichten über Blumen
Blumen gibt es überall. Sie blühen auf der Wiese, in Städten, auf Bergen und in Sümpfen. Sie haben die unterschiedlichsten Farben, Formen und Größen. Sie werden zu Parfum verarbeitet, zu Getränken und dienen als Beilage beim Essen. Weil Blumen so allgegenwärtig sind, findet man sie nicht nur in der Natur, sondern auch in Kunst, Handwerk, in Begriffen und auf Gegenständen, die eigentlich gar nichts mit Blumen zu tun haben.
Gehen Sie mit uns in unserer Themenwelt Blütenpracht auf eine Entdeckungsreise in die Welt der Blumen.
Hier erfahren Sie mehr über die Themen aus der Ausstellung.
Titanwurz - Der Titan der Blumen
Die Titanwurz ist nicht nur die größte Blume der Welt, sondern sie hält auch noch andere Überraschungen bereit. Das Ereignis der Blüte ist eher selten. Zum einen dauert es lange (10 Jahre und mehr) bis es erstmals dazu kommt und danach blüht sie nur alle zwei bis drei Jahre. Dazwischen bildet sie normalerweise ein einziges großes Blatt. Der Teil der Titanwurzpflanze, der Jahrzehnte alt werden kann und überdauert, ist eine unterirdische Knolle, die 50 kg und mehr schwer werden kann.
Der Tulpencrash
Eine kleine Zwiebel führte im 17. Jahrhundert in Holland zur Großen Tulpenmanie, auch als Tulpenwahn oder Tulpenhysterie bekannt. Heute aus Holland nicht mehr wegzudenken, gelangte die Tulpe nach Europa vermutlich erst Mitte des 16. Jahrhunderts. Von Anfang an wurden Tulpenzwiebeln in den Niederlanden nicht nur gesammelt und getauscht, sondern auch durch Händler, genannt Bloemisten, verkauft.
Jugendstil
Die Industrialisierung war mit ungekannten wirtschaftlichen, technischen und gesellschaftlichen Veränderungen verbunden. In den hoch entwickelten Staaten lebten die meisten Menschen nun nicht mehr auf dem Land und arbeiteten im Agrarbereich, sondern in der Großstadt, wo sie sich in der industriellen Produktion verdingten. Die Lebenszustände waren für Arbeiter ärmlich und beengt, sie lebten in extrem dicht bebauten Häuserblocks, überbelegt und schlecht in Stand gehalten. Die Reaktion auf diese Umstände war Anfang des 20. Jahrhunderts die Rückbesinnung auf die Natur.
Wie viel Kolonialismus steckt in unseren Botanischen Gärten?
Vanillepflanzen, Königspalmen, Zuckerrohr, Tee, Kaffee, Kautschuk – das alles sind Pflanzen, die ihren Ursprung nicht in Europa haben. Aber, man findet sie alle in unseren Botanischen Gärten. Sie kamen nach Europa, nachdem sich der europäische Kolonialismus auf der ganzen Welt ausgebreitet hatte.
Selam – der Blumen-Code
Lady Mary Wortley Montagu begleitete 1717 Ihren Mann, den englischen Botschafter, in die Türkei ins damalige Konstantinopel. In ihren Botschaftsbriefen beschrieb sie eine aufwendig codierte Blumensprache, die von Haremsfrauen verwendet wird, um mit ihren geheimen Liebhabern zu kommunizieren. Ob das so stimmte, sei dahingestellt. Vielleicht hat sie auch nur einen Zeitvertreib von gelangweilten Frauen überinterpretiert, die sich gegenseitig Gegenstände schickten, die sich aufeinander reimten.
Blumen als beliebtes Motiv bei Kunstschaffenden
Blumen sind ein ziemlich beliebtes Motiv bei Kunstschaffenden. Dazu gehören „Die Sonnenblumen“ von Vincent van Gogh, „Die Seerosen“ von Claude Monet, „Flowers“ von Andy Warhol oder der „Flower Thrower“ von Bansky. In Verbindung setzten kann man diese Bilder mit Rechtsstreiten, enormen Kaufsummen und natürlich wunderschönen Motiven.
Fairtrade-Blumen
Wo kommen die Schnittblumen aus dem Laden eigentlich her? In Europa ist die Niederlande größter Blumenhändler. Viele Blumen stammen aber aus Südamerika oder Afrika. Kenia ist z.B. der größte Rosenexporteur.
Der Duft von Parfüm
Der Duft eines Parfums verändert sich mit der Zeit. Direkt nach dem Auftragen riecht das Parfum ganz anders als einige Stunden später. Um diesen Effekt zu erzielen, setzen Parfumeure bei der Kreation ihrer Parfums auf eine ausgewählte Anzahl von Duftstoffen, die unterschiedlich viel Zeit benötigen, um sich wieder aufzulösen. Der Grundaufbau eines Parfums – die Duftpyramide – besteht aus Kopfnote, Herznote und Basisnote. Die Beständigkeit und Intensität des Duftes verringert sich vom Boden bis zur Spitze.
Warum sind Blumen bunt?
Blumen locken mit ihrer Farbe Bestäuber an. Ein einfacher Trick der Natur, um sich zu reproduzieren. Aber, für diesen Trick hat die Natur etwas länger gebraucht. Dass Blumen bunt sind, ist eine moderne „Erfindung“. Denn erst in der Kreidezeit (vor rund 135 Millionen Jahren) kam Farbe ins Spiel. Bis dahin waren alle Pflanzen grün.
Cash Crops
Cash Groups sind im Grunde genommen das Gegenteil von Food Crops. Food Crops sind Felder, auf denen Nahrung für die lokale Bevölkerung angebaut wird. Das heißt, alles, was auf diesen Ackern wächst, wird auch in demselben Land verwertet. In dem Sinne ist sogar der Tomatenstrauch in Omas Garten ein Food Crop.
Maria Sibylla Merian (1647–1717)
Maria Sibylla Merian ist die bekannteste Künstlerin und Naturforscherin der Neuzeit. Geboren wird Merian 1647 in Frankfurt am Main als Tochter des berühmten Kupferstechers und Verlegers Matthäus Merian d. Ä.. Mit 13 Jahren beobachtet sie die Entstehung und Verwandlung der Seidenraupe und zeichnet sie nach. Das ist der Grundstein einer lebenslangen Leidenschaft. Von ihrem Stiefvater Jacob Marrel erlernt sie die Kunst des Blumenmalens.
Essbare Blumen
Blumen sind nicht nur schön anzusehen, sondern man kann sie auch essen. Da wäre zum Beispiel Pad Thai. Ein thailändisches Gericht, traditionell mit einer Bananenblüte als Beilage. Die Blüte wird auch zu Salaten oder in Wok Gerichten gegessen. Allerdings wird sie als Gemüse angesehen und kann wie eine Artischocke gegessen werden.
Warum steht die Rose für Liebe?
Die Rose - und vor allem rote Rosen - symbolisieren die Liebe. Keine klassische Liebeserklärung kommt ohne die Königin der Blumen aus. Seit vielen Jahrhunderten ranken sich verschiedenste Mythen um die märchenhafte Blume. Schon in der Antike und später im Mittelalter galt die Rose als das Symbol der Liebe und wurde als Zeichen der Zuneigung verschenkt. Alle Mythen, Sagen und Geschichten, die sich um die Rose drehen, haben eines gemeinsam: es geht in ihnen immer um die Liebe.
Red Poppy- Anstecker
Der Remembrance Day am 11. November, der seit 1920 im britischen Empire ein nationaler Gedenktag ist, kann mit dem deutschen Volkstrauertag gleichgesetzt werden. In den Wochen vor dem Gedenktag werden in Großbritannien und einigen anderen Ländern symbolisch künstliche Mohnblumen verteilt und am Revers getragen.
Blümchenkaffee
Als Blümchenkaffee wird heute ein Kaffee bezeichnet, der besonders dünn ist. Dies hat seinen Ursprung darin, dass Kaffee früher ein Luxusgetränk für die oberen Gesellschaftsschichten war. Bekam man Kaffee zu kaufen oder geschenkt, wurde der fertige Kaffee gerne mit heißem Wasser gestreckt. Folglich reichte er auch für mehrere Personen.
Neue Blumensorten
Genauso wie bei Möbeln oder Wohntrends, verändern sich die Wünsche der Kundinnen und Kunden bei Blumen ständig mit der Mode. War gerade weiß angesagt, kann es die nächste Saison schon etwas ganz Anderes sein. Was die Kunden die aktuelle Saison wollen, ist schwer vorauszusagen. Oft hängen die Blumencenter deswegen mit ihren Bestellungen hinterher und können nicht die angesagten Wünsche erfüllen. Auch behaupten sich wenige Blumenklassiker über mehrere Jahre, sondern es gibt ständig neue Blumentrends.
Was ist die schönste Blume der Welt?
Als schönste Blume würden einige vielleicht die Sonnenblume nennen. Sie ist durchschnittlich ca. 5 Meter hoch und zählt damit zu den etwas größeren Blumen der Welt. Sie strahlt durch ihr Aussehen das warme Gefühl des Sommers aus und ist in großen Feldern wunderschön anzusehen. Vor allem in der Hippie Bewegung galt die Blume als Zeichen des Friedens und der Einigkeit.
Sebnitzer Kunstblume
Das Blümeln hat in der Kleinstadt Sebnitz in der Nähe der Tschechischen Grenze eine lange Tradition. Die dort ansässige Kunstblumenindustrie verdankt ihre Anfänge den Blumenmacherinnen aus Nordböhmen.
Warum verschenken wir Blumen?
Wir schenken uns Blumen, um unsere Wertschätzung oder Liebe zu zeigen oder zu einem besonderen Anlass. Blumen sind der Inbegriff von Luxus und als Geschenk vermutlich deswegen so beliebt: Sie werden gepflückt, bevor sie einen Sinn für die Natur erfüllen, und machen unser Leben, bevor sie verblühen, für kurze Zeit schöner.
Blumenkinder
Die Funktion von Blumenkindern ist allgemein bekannt. Im Deutschen verbreitet sich auch der Begriff „Streuengel“. Sie laufen vor dem Hochzeitspaar auf dem Weg zum Traualtar her und streuen auf dem Weg kleine Blumen. Weniger bekannt ist die eigentliche Herkunft des Brauchs.
Blumige Sprache
Es gibt eine weite Bandbreite an blumiger Sprache und jeder definiert sie anders. Manche stellen etwas Blumiges mit etwas Kitschigem gleich, zum Beispiel ein Gemälde. Wer von einem blumig geschriebenen Text spricht, findet dort wahrscheinlich viele Ausschmückungen durch Adjektive oder bildliche Darstellungen. Sozusagen ein kreativ illustriertes Bilderbuch in Worten. Wenn jemand sagt: „Die lange Wartezeit wurde mit blumigen Worten entschuldigt“, ist das ironisch und in übertragenem Sinne gemeint. Häufig bezieht es sich also auf den Sprachstil.
Wo die Blumen gehandelt werden
Der Tag auf der größten Blumenauktion der Welt in Aalsmeer bei Amsterdam fängt früh an. Ab 4 Uhr begutachten Einkäufer aus der ganzen Welt die angebotene Ware und treffen eine Auswahl auf welche Blumen sie später bieten möchten. Die Blumen kommen zum Großteil aus Holland, aber auch aus Ländern wie Kenia, Äthiopien oder Israel.
Blümchen und Bienchen
Beginnen wir bei der Aufklärung ganz von vorne: Die Bestäubung von Pflanzen geschieht entweder durch Tierbestäubung oder Windbestäubung. Bei der Tierbestäubung locken die Pflanzen durch eine auffällige Blütenfarbe, einen besonderen Geruch oder Nektar vor allem Insekten an. Während diese Nektar sammeln, bleiben Pollen an ihnen hängen. Wenn sie dann zur nächsten Pflanze fliegen, streifen sie die Pollen ab.