Der Neuwerksteg über die Rednitz in Eibach ist zurzeit gesperrt, da die Standsicherheit dieser Fußgängerbrücke nicht mehr ausreichend gewährleistet werden kann. Ab Montag, 13. Januar 2025, beginnt SÖR mit der Teilerneuerung.
Die Flussbrücke wird vollständig erneuert, das Tragwerk der Vorlandbrücke auf der Seite der Stadt Nürnberg bleibt dagegen erhalten und wird lediglich höhenmäßig angepasst. Geländer und Belag der Vorlandbrücke werden ebenfalls erneuert.
Die Arbeiten sollen bis Ende Mai abgeschlossen werden. Die Arbeiten im Fluss müssen aus artenschutzrechtlichen Gründen bis Ende Februar abgeschlossen sein. Während der Bauzeit ist mit Hochwasser zu rechnen, dadurch kann sich der Bauablauf insgesamt verzögern.
Umleitung für Geh- und Radverkehr
Auf das andere Rednitzufer gelangt man im Norden über die Rednitzbrücke in Stein oder im Süden über die Fußgängerbrücke in Verlängerung des Eibacher Hopfengartenwegs.
Nördliche Umleitungsstrecke
Auf das andere Rednitzufer gelangt man im Norden über die Rednitzbrücke in Stein: Castellstraße | Nürnberger Straße | Gerasmühler Straße.
Südliche Umleitungsstrecke
Im Süden gelangt man über die Fußgängerbrücke in Verlängerung des Eibacher Hopfengartenweges auf das andere Rednitzufer. Beide Umleitungsstrecken haben eine Länge von rund 2,3 Kilometern.
Hintergrund
Der Neubau des Neuwerkstegs sollte bereits als Teil der umfassenden Maßnahme „Wehranlage Neuwerk – Abbruch der Neuwerksruine mit Neuwerksteg und Ersatzneubau Neuwerksteg“ in die Mittelfristige Investitionsplanung (MIP 2024/2027) der Stadt Nürnberg aufgenommen werden. Diese Gesamtmaßnahme wurde jedoch in der entsprechenden Sitzung des Ältestenrats und Finanzausschusses im Oktober 2023 nicht in den MIP aufgenommen, damit ruhten auch die Planungen für die Erneuerung des Stegs. Bei einer Bauwerksuntersuchung Anfang 2024 wurde dann festgestellt, dass gravierende Schäden an der Brücke vorliegen. Deshalb musste der Neuwerksteg im März 2024 gesperrt werden.
Um die Nutzung des Stegs möglichst rasch wieder zu ermöglichen, hat SÖR daraufhin die Planungen zum Neuwerksteg aus der Gesamtmaßnahme herausgelöst und einen baulich einfachen und zeitlich schnell umsetzbaren Entwurf zur Teilerneuerung des Stegs erarbeiten lassen. Das Flussfeld soll nun mit einer modularen Behelfsbrücke ohne Stützen im Fluss überbrückt werden.
Der neue Pfeiler am östlichen Flussufer wird aus Stahl hergestellt, auch der Belag der Flussbrücke soll künftig aus Stahl bestehen. Die Vorlandbrücke erhält einen neuen Belag mit Bohlen aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). Beide Baustoffe haben gegenüber Holz den Vorteil, dass sie bei einer Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit eine längere Haltbarkeit haben. Für diese Lösung ist eine Lebensdauer von rund 30 bis 40 Jahren prognostiziert.
Der SÖR-Werkausschuss hat diesem Vorgehen in seiner Sitzung am 11. September 2024 zugestimmt. Damit können die Arbeiten jetzt beginnen und der Neuwerksteg kann voraussichtlich noch im Frühjahr 2025 wieder genutzt werden.
Bauwerksuntersuchung und Schadensbild
Bei einer Bauwerksuntersuchung im Februar 2024 wurde festgestellt, dass der Belag und die Geländer massiv durchfault und von Pilz befallen sind. Darüber hinaus sind die bereits 2019 notverstärkten Holzpfeiler des Fußgängerstegs an der Wasserwechselzone stark angegriffen und geschwächt. Der Bereich der Wasserwechselzone ist bei einer Holzkonstruktion besonders sensibel, da das Holz durch die Schwankungen von Hoch- und Niedrigwasser unterschiedlichen Witterungseinflüssen ausgesetzt ist. Damit ist der Materialverschleiß hier deutlich höher als in den Zonen, die sich permanent unter beziehungsweise über Wasser befinden.
Was wird gemacht?
Zunächst erfolgen Baumfällungen, um das Baufeld frei zu machen. Die umliegenden Gehölze werden durch Vegetationsschutzzäune geschützt. Anschließend wird die Flussbrücke inklusive der beiden Holzstützen im Fluss vollständig rückgebaut, ebenso die Eisabweiser im Fluss. Die Vorlandbrücke wird teilweise rückgebaut. Für die neue Gründung werden Bohrpfähle hergestellt, dann Widerlager und Auflager angepasst. Nach den erforderlichen Stahlbauarbeiten wird der neue Brückenüberbau eingehoben, zuletzt erneuert SÖR Geländer und Brückenbelag. Nach Abschluss des Wegebaus führt SÖR im Umfeld eine Wiederanpflanzung mit Auengehölzen sowie eine Wiederansaat durch. Außerdem erfolgen im Stadtgebiet Ersatzpflanzungen für die im Baufeld gefällten Bäume.
Die Bedienung der Baustelle erfolgt hauptsächlich über die Gerasmühler Straße von der Steiner Seite aus. Für einige Arbeiten erfolgt die Zufahrt zur Baustelle mit kleineren Baugeräten über die Brandenburger Straße.
Neue Struktur der Brücke
Um die Haltbarkeit des Neuwerkstegs zu erhöhen, wird es künftig keine Pfeiler mehr im Fluss geben. Der neue Pfeiler am östlichen Flussufer wird aus Stahl hergestellt. Auch der Belag der Flussbrücke soll künftig aus Stahl bestehen. Die Vorlandbrücke erhält einen neuen Belag mit Bohlen aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). Beide Baustoffe haben gegenüber Holz den Vorteil, dass sie bei einer Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit eine längere Haltbarkeit haben.