Federmäppchen mit bunten Stiften

Schulen in Nürnberg

Standards, Konzepte und Entwicklungslinien der schulischen Ganztagsbetreuung in Nürnberg

Ausbau der Ganztagsschule in allen Schularten

Der Bildungsgipfel der bayerischen Staatsregierung mit den kommunalen Spitzenverbänden hat im Februar 2009 den sukzessiven und bedarfsgerechten Ausbau von Ganztagsschulen in allen allgemeinbildenden Schularten und der Wirtschaftsschule - von der 1. bis zur 10. Jahrgangsstufe - beschlossen.
Besonders in städtischen Ballungsräumen wie der Metropolregion Nürnberg besteht für schulische Ganztagsbetreuung begründeter Bedarf. Im Rahmen einer aktuellen Haushaltsbefragung des Amts für Stadtforschung und Statistik der Stadt Nürnberg im September/Oktober 2009 wird in Haushalten mit Kindern die Notwendigkeit und Akzeptanz der Ganztagsschule erneut abgefragt.
Auf der Grundlage aktueller Daten und Schülerprognosen wird der Ausbau qualifizierter schulischer Ganztagsangebote im Geschäftsbereich Schule der Stadt Nürnberg in den nächsten Jahren fortgesetzt werden.

    Gebundene und offene Ganztagsschule

    Grundsätzlich ist zwischen gebundener und offener Ganztagsschule zu unterscheiden.

    Unter der gebundenen Ganztagsschule versteht man mindestens einen Klassenzug in allen Jahrgangsstufen einer Schule mit verpflichtender Teilnahme der Schülerinnen und Schüler am rhythmisierten Unterricht und den sonstigen Ganztagsangeboten. Die Schüler verbringen in der Regel den ganzen Tag von 8 – 16 Uhr in der Schule und werden nach einem auf die jeweilige Schule abgestimmten pädagogischen Konzept auf der Grundlage geltender Lehrpläne im Wechsel von Pflicht- und Wahlunterricht, Übungs- und Arbeitsstunden, Neigungsgruppen und Arbeitsgemeinschaften überwiegend von Lehrkräften unterrichtet und betreut. Der gesamte Tagesablauf wird von der Schule konzipiert und organisiert. Zum Programm der gebundenen Ganztagsschule gehört auch ein warmes Mittagessen. Die Aufnahme in die gebundene Ganztagsschule hängt auch von den Kapazitäten ab, an Grund- und Hauptschulen können auf Antrag auch sprengelfremde Schüler aufgenommen werden. Die gebundene Ganztagsschule ist kostenfrei, für das Mittagessen wird ein Elternbeitrag erhoben.

    Die offene Ganztagsschule ist grundsätzlich ein Angebot für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 – 10 an Hauptschulen, Realschulen, Wirtschaftsschulen und Gymnasien sowie der Hauptschulstufen an Sonderpädagogischen Förderzentren und Volksschulen zur sonderpädagogischen Förderung, Förderschwerpunkt Lernen.
    Das pädagogische Grundkonzept der offenen Ganztagsschule sieht ein freiwilliges, flexibles, klassen- und jahrgangsstufenübergreifendes Förder- und Betreuungsangebot vor, das an den Schulunterricht am Vormittag anschließt. An mindestens vier Wochentagen und mindestens zwölf Wochenstunden sollen die Schülerinnen und Schüler von offenen Ganztagsschulen ein Angebot vorfinden, das Mittagsverpflegung, Hausaufgabenbetreuung und Freizeitaktivitäten umfasst. Dadurch ergibt sich an der offenen Ganztagsschule eine Unterrichts- und Betreuungszeit von 8 – 16 Uhr an mindestens vier Wochentagen.
    Die offene Ganztagsschule ist eine schulische Veranstaltung in der Gesamtverantwortung der Schulleitung. Die Schulleitung entscheidet im Benehmen mit dem Sachaufwandsträger über die Bildungs- und Betreuungsangebote am Nachmittag und erstellt dazu ein pädagogisches Konzept. Zur Abdeckung der Betreuungszeiten am Nachmittag kooperieren die Schulen in der Regel mit freien gemeinnützigen Trägern. Für Schülerinnen und Schüler besteht nach Anmeldung für das Angebot der offenen Ganztagsschule Teilnahmeverpflichtung.
    Die offene Ganztagschule ist kostenfrei, für das Mittagessen wird ein Elternbeitrag erhoben.


      Ziele schulischer Ganztagsbetreuung

      Die Ganztagsschule nimmt nicht nur gesellschaftspolitische Aufgaben wahr, wie die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf insbesondere für Frauen oder die familienentlastende Funktion verlässlicher Betreuungszeiten an den Schultagen, sondern bietet durch die längere Verweildauer von Kindern und Jugendlichen an der Schule auch die Chance für intensivere Bildungs- und Fördermaßnahmen.

      Zentrale Ziele schulischer Ganztagsbetreuung sind:

        • die Unterstützung der Familien durch die verbindliche und pädagogisch kompetente Betreuung und Förderung der Schülerinnen und Schüler während des Schultages
        • intensivere Förderung zum Ausgleich von Lern- und Leistungsdefiziten sowie zur Stärkung von Fähigkeiten und Begabungen durch pädagogisch betreute Lern- und Übungsphasen
        • Erziehung zu Eigenverantwortung und Selbständigkeit durch Angebote zur Förderung sozialer Kompetenzen
        • Erziehung zur sinnvollen Freizeitgestaltung, insbesondere durch musische, kulturelle und sportliche Angebote
        • Gesundheitserziehung durch gezielte Hinführung zu mehr Bewegung und zu gesunder Ernährung
        • Öffnung von Schule unter Einbeziehung qualifizierter externer Partner
        • insbesondere in der Hauptschule vertiefte Berufsorientierung und Förderung der Berufs(wahl)reife

        Weitere Planungen des Geschäftsbereichs Schule

        Der Geschäftsbereich Schule der Stadt Nürnberg ist als Sachaufwandsträger für die Schulen und als Träger der kommunalen Schulen in die Planung und Umsetzung der gebundenen und offenen Ganztagsschule verantwortlich mit eingebunden.
        Die erweiterten pädagogischen, erzieherischen und organisatorischen Aufgaben an Schulen mit ganztägiger Betreuung machen entsprechende Rahmenbedingungen erforderlich, beispielsweise was das Raumprogramm, die Sachausstattung und den laufenden Unterhalt von Ganztagsschulen anbetrifft.
        Auch deshalb hat der damalige 3. Bürgermeister der Stadt Nürnberg, Dr. Klemens Gsell die Schulraumentwicklungsplanung ganz oben auf die Tagesordnung gesetzt. Seit Januar 2009 arbeitet im Bereich des Schulreferates die Projektgruppe „Schulraumentwicklungsplanung“ an einem Schulraumkonzept, das den zukünftigen Erfordernissen gerecht wird.

          Strategische Ziele

          • Gesamtkonzept für den Ausbau eines bedarfsgerechten regionalen Netzes profilierter Standorte von gebundenen und offenen Ganztagsschulen in allen Schularten in Absprache und Abstimmung mit der staatlichen Schulverwaltung
          • abgestimmtes gesamtstädtisches Konzept der Ganztagsbetreuung von Kindern und Jugendliches (gebundene Ganztagsschule, offene Ganztagsschule, Mittagsbetreuung an Grundschulen, Horte)

          Koordinatorin Schule – Jugendhilfe, Schulentwicklung im Referat für Schule und Sport

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          Leiter der Verwaltung im Referat für Schule und Sport und Leiter der Projektgruppe "Schulraumentwicklungsplanung"

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