Stiftungsgeschichte in Nürnberg - Stiftungen früher und heute

Heilig-Geist-Spital-Stiftung

Den Sozialstaat wie wir ihn heute kennen gibt es noch nicht lange. Die erste Versicherung war die Krankenversicherung und wurde 1883 eingeführt. Die Unfallversicherung folgte gleich 1884 und die Rentenversicherung folgte 1889.

Durch verschiedene Stiftungen wurde bereits im Mittelalter in Nürnberg ein soziales Netz geschaffen. Die ersten Stiftungen waren für Kranke und Alte, da diese sich die Aufnahme in ein Spital sonst nicht hätten leisten können. Mit diesem Gedanken gründete 1339 Konrad Groß das Heilig-Geist-Spital. In diesem wurden kranke und alte Menschen aufgenommen. Durch die Einführung der Sozialversicherungen änderte sich der Bedarf. Seit 1966 werden außer dem Betrieb von einem Altenheim auch bedürftige Personen in Nürnberg bei Notlagen finanziell mit einer Spende unterstützt.

Viele Stiftungen, die einen ähnlichen Stiftungszweck hatten, verloren im Laufe der Zeit durch Inflation, Kriege und andere Umstände ihr Vermögen. In der Zeit zwischen 1362 und 1914 gingen über 400 Stiftungen in die Heilig-Geist-Spital-Stiftung auf.


Findel- und Waisenhausstiftungen

Die zweitälteste Stiftung ist die Findel- und Waisenhausstiftung. Sie wurde 1368 gegründet. Früher war es häufig der Fall, dass Kinder ihre Eltern durch Krieg oder Krankheiten verloren oder von ihnen ausgesetzt oder zurückgelassen wurden. Diese Kinder kamen in ein Waisenhaus. Auch in dieser Stiftung gingen viele kleine Stiftungen mit dem gleichen Stiftungszweck auf.


Stipendienstiftungen

Für viele Familien war die Berufsausbildung ihrer Kinder zu teuer und sie konnten z.B. keine handwerkliche Ausbildung erhalten, da diese Geld kostete und die Auszubildenden keinen Lohn für ihre Arbeit erhielten. Nur reichere Familien konnten ihren Kindern eine Ausbildung bezahlen. Deshalb wurden Stiftungen für junge Menschen in Ausbildung gegründet, um bedürftigen jungen Personen trotzdem eine Chance auf eine Berufsausbildung zu geben.
In der Stiftung Lokalstudienfonds, gegründet 1809, sind mehrere Stipendienstiftungen aufgegangen.


Der heutige Sozialstaat ersetzt viele frühere Stiftungsgedanken

Bedürftige beantragen in der heutigen Zeit eine Spende für einen neuen Kühlschrank oder eine neue Brille. Früher haben sie Lebensmittel oder eine warme Mahlzeit erhalten und wurden bei Krankheit gepflegt. Die Grundbedürfnisse werden heute durch den Sozialstaat gewährleistet.

Auch Kinder aus ärmeren Verhältnissen sind in der Lage einen Beruf zu erlernen, da Berufsausbildungen in einem Betrieb entlohnt werden. Deshalb werden duale Ausbildungen nur noch selten durch unsere Stiftungsstipendien unterstützt.
Eine schulische Ausbildung oder ein Studium ist für bedürftige Personen möglich, da der Staat ihnen unter die Arme greift, wenn nicht ausreichend Einkommen vorhanden ist und ihnen den Lebensunterhalt (Unterkunft und Ernährung) finanziert. Ein Stipendium aus unseren Stiftungen hilft die Zusatzkosten z.B. die Materialkosten, Fahrtkosten, Elektronische Ausstattung für die Ausbildung oder für das Studium zu finanzieren.


Stiftungen bei der Stadt Nürnberg heute

Neue Stiftungen bei der Stadt Nürnberg werden heute seltener für Gaben für bedürftige Personen gegründet. Stifter*innen möchten dabei alle Menschen bedenken, die Hilfe benötigen und keinen ausschließen. Es wird nicht mehr in Religion, Geschlecht oder Staatsangehörigkeit unterschieden.
Stifter*innen sehen den Bedarf heute bei Kunst, Kultur, Kinder- und Jugendliche, Projekte der Altenhilfe, Tiere, Umwelt, Gesundheit oder Denkmalschutz.


URL dieser Seite
<http://www.nuernberg.de/internet/stiftungsverwaltung/stiftungsgeschichte.html>