Auf zwei Bildschirmen sind Statistiken zu Bildung zu sehen, von hinten ist eine Person mit halblangen Haaren zu sehen, sie sitzt vor den Bildschirmen.

Bildungsbüro

Sitzungen im Jahr 2017

16. Sitzung des Bildungsbeirats

Der Nürnberger Bildungsbeirat führte in seiner Sitzung am 17. Oktober die Debatte über jüngste Entwicklungen des Gymnasiums in Bayern und widmete sich damit einem vordergründig rein schulischen Thema. Im Musiksaal des Labenwolf-Gymnasiums fand ein informativer Austausch statt, bei dem die Schulexpertinnen und –experten nicht unter sich blieben.

    16. Sitzung des Bildungsbeirats, Bild © Rudi Ott

    Der in dieser Funktion neue Ministerialbeauftragte für Gymnasien in Mittelfranken, Martin Rohde, stellte einleitend die wesentlichen Neuerungen der aktuellen Gymnasialreform in Bayern vor: Neben einem zusätzlichen Lernjahr, das die Schülerinnen und Schüler an Bayerns Gymnasien ab diesem Schuljahr in der 11. Jahrgangsstufe haben sollen, besteht die augenfälligste Änderung im neuen Lehrplan („LehrplanPLUS“), dessen Einführung unabhängig von der Schulzeit seit langem geplant ist. Gestärkt werden soll auch die berufliche Bildung, indem jedes Gymnasium eine Lehrkraft erhält, die sich dem Thema Berufsberatung widmet. Für alle Schülerinnen und Schüler soll das Prinzip der individuellen Lernzeit gelten, so dass das Abitur auch wie bisher in acht Jahren absolviert werden kann.

      16. Sitzung des Bildungsbeirats, Bild © Rudi Ott
      Gertrud Oswald, Förderschulen und Claudius Günther, Landes-Eltern-Vereinigung der Gymnasien in Bayern e.V

      Bürgermeister Klemens Gsell vom Geschäftsbereich Schule und Sport erläuterte anschließend aus kommunaler Perspektive die aktuelle Schulraumplanung in Nürnberg. Auf Basis der letzten Bevölkerungsprognose, die für die Zukunft in Nürnberg höhere Schülerzahlen ausweist, wird in der Stadt der Bau eines sogenannten Wachstumsgymnasiums nötig. Die Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums in Bayern wird sich erst in acht Jahren auf den Raumbedarf in Nürnberg voll auswirken und erfordert die Errichtung eines weiteren, sogenannten Konnexitätsgymnasiums, für dessen Investitionskosten der Freistaat Bayern aufkommt. Der zusätzliche Raumbedarf mache, so Gsell, aber nicht nur den Bau zweier neuer Schulen nötig, sondern soll auch über die Erweiterung bestehender Gymnasien abgedeckt werden. Aufgrund baulicher Gegebenheiten sei das derzeit nur am Martin-Behaim-Gymnasium (Ersatzbau) und am Neuen Gymnasium (Ergänzung) möglich.

        16. Sitzung des Bildungsbeirats, Bild © Rudi Ott
        Diakon Gerhard Gruner, Stadtmission Nürnberg und Benjamin Seel, Stadt-SMV Nürnberg e.V. (Stadtschülervertretung) (v.l.)

        Rückfragen und Diskussionsbeiträge bezogen sich unter anderem auf die zukünftige Stärkung der beruflichen Bildung am Gymnasium und auf die Gestaltung des Nachmittags. Während sich die Kritik am G8 im ländlichen Bayern in besonderem Maße am Nachmittagsunterricht entzündete, sei die Abschaffung des Nachmittagsunterrichts im Zuge des zukünftigen G9 aus Sicht einer Stadtbevölkerung wie in Nürnberg nicht unbedingt für alle Kinder von Vorteil, so ein Elternvertreter im Beirat.

          16. Sitzung des Bildungsbeirats, Bild © Rudi Ott
          Thomas Kießlich stellte die Datenbank Bildungsangebote für Neuzugewanderte und die Integreat-App vor

          Die Sitzung beschlossen Elisabeth Ries und Thomas Kießlich vom Bildungsbüro, die eine für Nürnberg jüngst entwickelte Smartphone-App und eine Angebotsdatenbank im Internet vorstellten. In beiden Fällen stehen Informations- und Bildungsangebote für neuzugewanderte Menschen im Mittelpunkt. Während sich die Smartphone-App „Integreat“ in unterschiedlichen Sprachen an die Zielgruppe der Geflüchteten selbst wendet, listet die Angebotsdatenbank des Bildungsbüros im Internet Bildungs- und Förderangebote für Neuzugewanderte auf und kommt damit dem Beratungs- und Informationsbedarf von Mulitplikatoren und Fachleuten, die mit der Zielgruppe arbeiten, entgegen.

          16. Sitzung des Bildungsbeirats, Bild © Rudi Ott
          Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly und Michael Adamczewski (v.r.)
          16. Sitzung des Bildungsbeirats, Bild © Rudi Ott
          Andrea Franke, Schulleiterin des Labenwolf-Gymnasiums, im Gespräch mit Claudius Günther
          16. Sitzung des Bildungsbeirats, Bild © Rudi Ott
          Monika Braun, Mitarbeiterin des Ministerialbeauftragten für Gymnasien in Mittelfranken, Wilfried Büttner, Schulleiter Hans-Sachs-Gymnasium und Martin Rohde, Ministerialbeauftragter für die Gymnasien in Mittelfranken

          15. Sitzung des Bildungsbeirats

          Die fünfzehnte Sitzung des Nürnberger Bildungsbeirats stand unter dem Motto „Ehrenamtliches Engagement und Bildung“. Claudia Leitzmann vom Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement in Bayern gab eine Einführung in die Entwicklung des Ehrenamts in seiner Verknüpfung mit formalen Bildungsinstitutionen wie KiTa und Schule und einen Überblick über Beispiele und förderliche Rahmenbedingungen des Service Learning. Sie hob hervor, dass Ehrenamt nicht nur Bildungsangebote schafft bzw. ergänzt, sondern dass das Engagement selbst zu nachhaltigen Bildungsprozessen führt.

            15. Sitzung des Bildungsbeirat , Bild © Rudi Ott
            Claudia Leitzmann, Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement in Bayern
            15. Sitzung des Bildungsbeirats, Bild © Rudi Ott
            Eva Hägele-Pickelmann, Verein „Großeltern stiften Zukunft e.V.“

            Mit Eva Hägele-Pickelmann vom Verein „Großeltern stiften Zukunft e.V.“ und Christopher Dehn von „Rock Your Life Nürnberg“ waren zwei Personen aus der Praxis des Ehrenamts anwesend, die von ihren Erfahrungen berichteten.

              15. Sitzung des Bildungsbeirats, Bild © Rudi Ott
              Christopher Dehn, „Rock Your Life Nürnberg“

              Dr. Klemens Gsell, dritter Bürgermeister der Stadt Nürnberg, gab einen Einblick in die Kooperationsstrukturen zwischen Schule und Ehrenamt. Er betonte, dass die Zusammenarbeit mit einzelnen Privatpersonen aus verschiedensten Gründen wie beispielsweise der notwendigen Verbindlichkeit für die Schulen sehr schwierig sei. Die Regel seien daher Kooperationen mit Trägern des Ehrenamts, beispielsweise mit Vereinen wie „Großeltern stiften Zukunft e.V.“. Reiner Prölß, Referent für Jugend, Familie und Soziales der Stadt Nürnberg erklärte, dass die Förderung ehrenamtlichen Engagements zur Sozialpolitik nach seinem Verständnis untrennbar dazugehört. Um dieser Aufgabe Rechnung zu tragen wurde in seinem Referat die Stabsstelle „Bürgerschaftliches Engagement und Corporate Citizenship“ eingerichtet. Wichtig sei in diesem Zusammenhang die Stärkung einer Anerkennungskultur für das Ehrenamt.

                15. Sitzung des Bildungsbeirats, Bild © Rudi Ott
                Sozialreferent Reiner Prölß und 3. Bürgermeister Dr. Klemens Gsell
                15. Sitzung des Bildungsbeirats, Bild © Rudi Ott
                3. Bürgermeister Dr. Klemens Gsell, Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly und Claudia Leitzmann vom Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement

                In der anschließenden Diskussion ging es unter anderem um die Notwendigkeit, bürokratische Hürden für ehrenamtliches Engagement zu reduzieren und darum, dass die Ressource Ehrenamt deutlicher sichtbar gemacht werden müsse. Einig waren sich die Anwesenden darin, dass Hauptamt und Ehrenamt nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen.

                  15. Sitzung des Bildungsbeirats, Bild © Rudi Ott
                  Prof. em. Dr. Eckart Liebau und Ministerialbeauftragter für Gymnasien Joachim Leisgang
                  15. Sitzung des Bildungsbeirats, Bild © Rudi Ott
                  Stadträtin Barbara Regitz und Udo Göttemann, IHK Nürnberg für Mittelfranken
                  15. Sitzung des Bildungsbeirats, Bild © Rudi Ott
                  Igor Korovin vom Kreisjugendring und Stadträtin Anja Prölß-Kammerer