Córdoba – Die Partnerschaft
In Nürnberg leben zahlreiche spanische Emigranten, von denen ein Großteil in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg als Arbeiter in die mittelfränkische Stadt kamen, wo sie für den wirtschaftlichen Wiederaufbau Nürnbergs dringend benötigt wurden. Die meisten von ihnen haben in Nürnberg eine zweite Heimat gefunden. Die Bemühungen um eine Verbindung zwischen Nürnberg und Córdoba haben ihren Ursprung im Centro Español, dem ältesten Migranten-Verein in Nürnberg. Der seit 1961 bestehende Verein wurde im Jahr 2007 mit dem Interkulturellen Preis der Stadt Nürnberg ausgezeichnet.
Aus der Initiative dieses Vereins ging im Jahr 2008 die Freundschafts-und Städtepartnerschaftsinitiative Córdoba – Nürnberg hervor. Ein Höhepunkt unter den Aktivitäten dieser Initiative war ein großes Córdoba-Fest im November 2008 in Nürnberg. Dort traten die bekanntesten Flamenco-Tänzerinnen Córdobas vor tausenden Zuschauern auf, um für die Unterstützung der Kandidatur Córdobas als “Europäische Kulturhauptstadt 2016“ zu werben.
Zwei ideale Partner
Mit dem Besuch einer hochrangigen cordobesischen Delegation unter der Leitung von Bürgermeister Andrés Ocaña Rabadán im Oktober 2009 in Nürnberg, bei dem die Unterzeichnung einer Absichtserklärung zum Abschluss einer Städtepartnerschaft zwischen beiden Städten stattfand, wurden die Partnerschaftsbemühungen auf eine offizielle Ebene gehoben.
Im März 2010 wurde der Verein CONORIS (Verein zur Förderung der Partnerschaft Córdoba – Nürnberg) gegründet. Bald darauf beschloss der Nürnberger Stadtrat einstimmig, eine Partnerschaft mit Córdoba einzugehen. Am 6. Mai 2010 erfolgte in Córdoba die feierliche Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages zwischen der andalusischen und der fränkischen Stadt durch die beiden (Ober-)Bürgermeister. Der Festakt fand in Anwesenheit von Stadträten aus beiden Städten sowie von Vertretern der Universität, der Industrie und der Bürgervereine von Córdoba statt.
In dieser Vereinbarung erklären beide Stadtoberhäupter, die Kooperation und den Austausch von Bürgerinnen und Bürgern, insbesondere von jungen Menschen, zu unterstützen, die wirtschaftlichen Beziehungen zu fördern und sich für die Realisierung von gemeinsamen Aktivitäten in den Bereichen Bildung, Kultur, Menschenrechte, erneuerbare Energien, Umwelt, Tourismus und Sport sowie in anderen Bereichen, die für beide Städte von Interesse sind, einzusetzen.
Nach der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags folgte in Anwesenheit von zahlreichen cordobesischen Bürgerinnen und Bürgern die feierliche Einweihung der "Glorieta Ciudad de Núremberg" durch beide (Ober-)Bürgermeister. Der Platz liegt im Stadtteil “Zona Norte”, dessen Stadtteilverwaltung hat sich von Anfang an für den Abschluss dieser Städtepartnerschaft mit großem Engagement eingesetzt.
Aus der Sicht des damaligen Nürnberger Oberbürgermeisters Dr. Ulrich Maly war vor allem "die gegenseitige Unterstützung in der Friedens- und Menschenrechtsarbeit" für den Abschluss dieser Städtepartnerschaft ausschlaggebend. Aufgrund der jüngsten Geschichte Nürnbergs fühle sich die Stadt in besonderem Maße dazu verpflichtet, mehr für Menschenrechte, Völkerverständigung und Frieden zu leisten.