Gera (Deutschland/Thüringen)

Gera

Einträchtig liegen sie nebeneinander, heiß und würzig und appetitlich duftend. Die Rostbratwürste Marke "Thüringer" finden sich neben den "Nürnbergern" auf fast jedem Grill in der Frankenmetropole. In den fränkischen Mägen war die Einheit schon längst vollzogen, bevor an eine Wiedervereinigung Deutschlands auch nur gedacht werden konnte.

Nase vorn bei der Wiedervereinigung

So war es nur konsequent, dass bereits 1988 zwischen Nürnberg und der damals in der Deutschen Demokratischen Republik liegenden ostthüringischen Metropole ein Städtepartnerschaftsvertrag unterzeichnet wurde. 1990 trafen die beiden Städte ein Freundschaftsabkommen, das 1997 noch einmal aktualisiert wurde.

Besonders intensiv war und ist der Kontakt zwischen den Renaissance-Rathäusern in beiden Städten. Die Zusammenarbeit beim Aufbau einer Stadtverwaltung unter bundesrepublikanischen Vorzeichen war für die Stadt Gera in den ersten Jahren der Einheit sehr wertvoll. Heute steht der Beitrag beider Kommunen zur Vollendung der inneren Einheit Deutschlands in einem vereinigten Europa im Mittelpunkt. Die Voraussetzungen dafür sind durch historische Gemeinsamkeiten geschaffen.

Gemeinsamkeiten seit dem Mittelalter

An der wichtigen Handelsstraße Nürnberg – Leipzig gelegen, profitierte der Marktort Gera von den durchziehenden Kaufleuten. Ab dem 15. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zu einem Tuchmacher- und Leinenweberzentrum und ließ – gleich Nürnberg – ein selbstbewusstes, wohlhabendes Bürgertum entstehen. Wie in Nürnberg durchzieht ein Keller- und Tunnelsystem den Untergrund von Geras Altstadt, das einer ebenfalls gemeinsamen Leidenschaft zugute kam: dem Bier, das hier gelagert wurde. Der Geraer Gerstensaft hatte über Jahrhunderte den allerbesten Ruf, so wie die Ostthüringer Bratwurst.

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