Ampeln
- Ampeln in Nürnberg: wie funktioniert das alles?<#_0_1>
- Warum sind nachts viele Ampeln ausgeschaltet?<#_0_7>
- Wie funktioniert die „Grüne Welle“?<#_0_80>
- Was kann eine „Grüne Welle“ stören?<#_0_42>
- Ausstattung von Ampeln für Blinde und Sehbehinderte<#_0_62>
- Warum sind nicht alle Ampeln blindengerecht ausgestattet?<#_0_67>
Verkehrsregelung mit Ampeln
Ampeln in Nürnberg: wie funktioniert das alles?
Ampeln bzw. Lichtsignalanlagen (LSA) im Straßenverkehr regulieren den Verkehrsfluss und gewährleisten die Sicherheit aller am Verkehr Teilnehmenden.
Die Abteilung Verkehrstechnik plant die Lichtsignalanlagen im Stadtgebiet. Die Steuerungen – zum Beispiel die „Grüne Welle“ oder die Beschleunigung von Bus und Straßenbahn – werden laufend überprüft und verbessert.
Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Verkehrssicherheit. Im Zusammenhang mit Baustellen muss häufig die Verkehrsführung geändert werden.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verkehrstechnik erstellen die Planung für Änderungen an den betroffenen Signalanlagen und passen die Steuerungen an. Außerdem wird das Verkehrsleitsystem (VLS) im Gebiet Messe/Stadion/Arena mit seiner dynamischen Wegweisung und den Ampeln betreut und weiterentwickelt.
Der Bau und der Unterhalt der Ampelanlagen wird vom Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Fachbereich Planung und Bau - Elektrotechnik) durchgeführt.
Im Stadtgebiet von Nürnberg sind zurzeit über 530 Ampeln in Betrieb – angefangen vom einfachen Fußgängerüberweg bis hin zur großen Kreuzung. Diese bieten je nach Ausstattung und Örtlichkeit verschiedenen Verkehrsteilnehmergruppen besondere Hilfe. So werden zum Beispiel Zufußgehende, blinde und sehbehinderte Menschen, Busse oder Straßenbahnen an einer Vielzahl von Lichtsignalanlagen besonders unterstützt.
Warum sind nachts viele Ampeln ausgeschaltet?
Seit 1. Juli 1980 wird in Nürnberg ein Teil der Ampeln nachts abgeschaltet. Derzeit sind es knapp 180 Ampeln.
Gemäß der Verwaltungsvorschrift (VwV-StVO § 37 Absatz VI) ist nächtliches Ausschalten nur dann zu verantworten, wenn eingehend geprüft ist, dass auch ohne Lichtzeichen ein sicherer Verkehr möglich ist.
Das bedeutet, dass vor einer Nachtabschaltung sorgfältig folgende Kriterien geprüft werden:
- Verkehrssicherheit aller am Verkehr Teilnehmenden
- reibungsloser, unfallfreier Verkehrsfluss
- Umweltverträglichkeit
- nächtliche Lärmbelästigung der Anwohner
Die Abstimmungen zur Einführung von Nachtabschaltungen erfolgen zwischen Vertreterinnen und Vertretern der Polizei, des Servicebetriebes Öffentlicher Raum (Bereich Straßen- und Verkehrsrecht) und des Verkehrsplanungsamts.
Bei der Nachtabschaltung werden verschiedene gestaffelte Zeiten praktiziert, je nach Abhängigkeit der Erfordernisse für die Verkehrssicherheit.
Die „Grüne Welle“
Wie funktioniert die „Grüne Welle“?
In Nürnberg werden rund 40 Straßenzüge in koordinierter Steuerung geschaltet, regelmäßig überarbeitet und angepasst.
Laut offizieller Definition handelt es sich bereits um eine „Grüne Welle“, wenn 65 Prozent der Ampeln bei Grün passiert werden können (Quelle: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen).
Ziel ist es, dass Autofahrende an möglichst vielen aufeinanderfolgenden Ampeln durchfahren können.
Konkrete Punkte, die im Vordergrund stehen sind dabei:
- Reisezeit verringern
- Kraftstoffverbrauch reduzieren
- umweltschonendere Fahrweise durch weniger Lärm und Abgase
- Fahrkomfort verbessern
Was kann eine „Grüne Welle“ stören?
Der Begriff „Grüne Welle“ besagt letztlich nur, dass die Ampelphasen auf einer bestimmten Strecke aufeinander so abgestimmt sind, dass unter idealen Bedingungen selten gehalten werden muss.
In einem gewachsenen städtischen Verkehrsnetz sind selten ideale Bedingungen (z. B. gleiche Knotenpunktabstände) anzutreffen.
Eine gleichzeitig durchgehende „Grüne Welle“ für Hin- und Gegenrichtung ist deshalb technisch nicht möglich. In der Regel erfolgt die Koordinierung morgens stadteinwärts und abends stadtauswärts. In der übrigen Zeit wird ein wechselseitiger Kompromiss für alle Verkehrsteilnehmenden geschaffen.
Soll eine Verbesserung des Verkehrsflusses durch eine „Grüne Welle“ in einer bestimmte Richtung erreicht werden, provoziert man unter Umständen gleichzeitig eine Verschlechterung in der jeweiligen Gegenrichtung. Dieser Effekt tritt umso stärker auf, je dichter das Ampelnetz wird.
Folgende Bedingungen und Einflussfaktoren können eine „Grüne Welle“ stören und müssen gegeneinander abgewogen werden:
- Die Abstände der Knotenpunkte sind ungleichmäßig
- Bevorzugung von anderen Verkehrsteilnehmenden (z. B. lange Grünzeiten für Zufußgehende aus Sicherheitsgründen auch bei Blindensignalisierung; Beschleunigung des ÖPNV)
- Zu hohes Verkehrsaufkommen (bereits ab einer Auslastung von 80% funktioniert eine „Grüne Welle“ nicht mehr reibungslos)
- Veränderter Grünzeitbedarf (pro Umlauf müssen alle Verkehrsteilnehmenden am Knoten einmal Grün gesehen haben. Eine Verlängerung der Grünzeit für kreuzende Verkehrsströme hat immer eine Reduzierung der Grünzeit eines anderen Verkehrsstroms zur Folge)
- Einfluss von querverlaufenden „Grünen Wellen"
- Auflösung des Fahrzeugpulks (zu große Knotenpunktabstände, Fahren mit zu hohen Geschwindigkeiten)
- Beeinträchtigungen durch Kleinstörungen (Rückstau, Halten in zweiter Reihe, Parkvorgänge etc.)
Blindensignalisierung
Ausstattung von Ampeln für Blinde und Sehbehinderte
Zur besseren Orientierung von blinden und sehbehinderten Menschen im Straßenverkehr werden in Abstimmung mit dem Behindertenrat der Stadt Nürnberg geeignete Ampeln mit zusätzlichen Einrichtungen ausgestattet.
Wozu dient das gelbe Kästchen?
Das Kästchen beinhaltet ein sogenanntes taktiles, also fühlbares, Grünsignal, für blinde und sehbehinderte Menschen. Dafür ist auf der Unterseite ein Pfeil tastbar, der vibriert, sobald das Grünsignal für Zufußgehende leuchtet.
Warum piept die Ampel?
An manchen Ampeln kann durch leichtes Drücken des Pfeils auf der Unterseite des gelben Kästchens ein zusätzliches akustisches, also hörbares Grünsignal ausgelöst werden. Dieses Signal (Piepton) ertönt aus einem Lautsprecher direkt unter dem Grünlicht.
Warum tickt die Ampel?
Für blinde und sehbehinderte Menschen kann es schwierig sein den Signalmast mit dem gelben Kästchen zu finden. Deswegen ertönt an einigen Ampelmasten zur Orientierung ein ständiges Tickgeräusch aus einem Lautsprecher. Diese Einrichtung wird „akustisches Orientierungssignal“, umgangssprachlich auch „Tacker“ genannt. Die Lautstärke dieses Tickgeräusches ist abhängig von der Umgebungslautstärke. Wenn also ein LKW vorbeifährt, wird das Ticken lauter. Nachts, wenn es ruhig ist, ist auch das Ticken leiser, um Anwohnerinnen und Anwohner nicht zu stören.
Wozu sind Rillen und Noppen im Gehsteig?
Blinde Menschen können die Rillen in den Bodenplatten mit dem Blindenstock ertasten und erkennen so, dass erhöhte Aufmerksamkeit nötig ist, bevor sie die Straße betreten. Die Rillen weisen immer in die Richtung, in der die Straße überquert werden soll.
Bodenplatten mit Noppen dienen als Auffindestreifen für den Ampelmast.
Warum sind nicht alle Ampeln blindengerecht ausgestattet?
Derzeit sind über 50 Prozent der Ampeln blindengerecht ausgestattet. Da sowohl die Anschaffung als auch der Unterhalt der Blindenausstattung teuer ist, werden die Anlagen blindengerecht gestaltet, die aus Altersgründen saniert werden müssen.
Frühere Sanierungen von Signalanlagen sind hauptsächlich mit taktiler Ausstattung ausgeführt worden. Dieser Standard hat sich jedoch im Laufe der Zeit verändert.
Der heutige Standard in Nürnberg sieht eine taktile Unterstützung meist an allen Furten vor. Hinzu kommt an sehr langen Furten eine akustische Freigabe auf Anforderung. Das akustische Orientierungssignal wird nur in Ausnahmefällen eingesetzt. Die Planung der blindengerechten Ausstattung von Ampeln erfolgt dabei in enger Abstimmung mit dem Behindertenrat der Stadt Nürnberg. Eine nachträgliche Ausstattung kann aufgrund der angespannten Haushaltslage der Stadt nicht erfolgen.
Helfen Sie mit!
Zielsetzung der Stadt ist es, kontinuierlich alle benötigten Ampeln blinden- und sehbehindertengerecht auszustatten. Denn besonders hilfsbedürftige Menschen müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Hilfe zuverlässig funktioniert.
Daher die Bitte an dieser Stelle: Melden Sie bitte defekte Ampeln oder offensichtliche Sabotagen!
- Melden Sie uns hier defekte Ampeln<https://www.nuernberg.de/internet/soer_nbg/maengelmelder.html>
- Mängel-Melder (z. B. Störungen von Ampelanlagen)<https://www.nuernberg.de/internet/soer_nbg/maengelmelder.html>
- Ampeln mit Zusatzeinrichtungen für Blinde und Sehbehinderte in Nürnberg</imperia/md/verkehrsplanung/dokumente/vpl/ubersicht_blindensignalisierung_stand_20240306.pdf> (PDF, 110 KB)
- Merkblatt für Fußgänger an Ampeln</imperia/md/verkehrsplanung/dokumente/vpl/merkblatt_fussgaenger.pdf> (PDF, 21 KB)
- Hinweise zum Verhalten an einer Ampel mit Grünpfeilschild</imperia/md/verkehrsplanung/dokumente/merkblatt-gruenpfeilschild2010.pdf> (PDF, 69 KB)