Wie geht es nun weiter in St. Leonhard und Schweinau?
Beim Stadtteilspaziergang am 25.09.2024 wurden gemeinsam mit dem Bürgerverein St. Leonhard / Schweinau e.V. häufig genannte Themen vor Ort beispielhaft angeschaut und bereits erste Lösungen diskutiert. Auch alle weiteren Rückmeldungen, die nicht im Rahmen des Stadtteilspaziergangs begangen wurden, wurden im Nachgang des Spaziergangs geprüft und daraus Maßnahmen entwickelt, wie die Quartiere St. Leonhard und Schweinau fußgängerfreundlicher werden können. Die erarbeiteten Maßnahmen wurden in einer Abschlussveranstaltung am 23.01.2025 in der Villa Leon vorgestellt. Des Weiteren werden alle Maßnahmen dem Verkehrsausschuss des Stadtrats voraussichtlich am 03.04.2025 zum Beschluss vorgelegt. Die Umsetzung der ersten Maßnahmen erfolgt ebenfalls ab Frühjahr 2025.
Ziele
Ziel ist es, dass mehr Menschen in Nürnberg gerne ihre Wege zu Fuß zurücklegen und sich dabei sowohl sicher fühlen als auch sicher sind. Nach und nach werden alle Stadtteile innerhalb des Bundesstraßenrings auf ihre Fußgängerfreundlichkeit untersucht und Handlungsschritte zur Verbesserung dieser festgelegt. Das Projekt „Fußgängerfreundliche Stadtteile" ist Bestandteil des Mobilitätsbeschlusses sowie der Fußverkehrsstrategie der Stadt Nürnberg.
Modellprojekte in Rennweg und Wöhrd
Das erste Stadtteilprojekt wurde im Jahr 2023 zusammen mit dem Vorstadtverein Nürnberg-Wöhrd e.V. in den Stadtteilen Rennweg, Gärten bei Wöhrd und Wöhrd durchgeführt. Mit verschiedenen Beteiligungsformaten und Stadtteilspaziergängen wurden Probleme, Handlungsbedarfe, aber auch gelungene Beispiele gesammelt, Lösungen für die Probleme entwickelt und ein entsprechendes Maßnahmenpaket für mehr Fußgängerfreundlichkeit im Verkehrsausschuss am 14.03.2024 beschlossen. Über den aktuellen Umsetzungsstand wurde im Verkehrsausschuss am 20.02.2025 berichtet. Zu den zentralen Maßnahmen, die im Laufe des Jahres 2025 umgesetzt werden sollen, gehören:
Ein hoher Anteil an Durchgangsverkehr in der Schoppershof- und Ludwig-Feuerbach-Straße kürzt Richtung Sulzbacher Straße durch das Wohngebiet ab. Daher werden mithilfe einer Diagonalunterbrechung an der Kreuzung der Ludwig-Feuerbach-Straße / Schoppershofstraße reine Durchfahrten durch das Wohngebiet verhindert. Gleichzeitig wird in der Fichtestraße im Abschnitt zwischen der Äußeren Sulzbacher Straße und der Ludwig-Feuerbach-Straße eine Einbahnregelung Richtung Norden eingeführt. Außerdem wird das Parken auf der Nordseite der Ludwig-Feuerbach-Straße im Abschnitt zwischen Mathildenstraße und Schopperhofstraße untersagt und auf der Südseite auf die Fahrbahn verlegt, um ausreichende Restgehwegbreiten freizuhalten. Auf Höhe des Stichwegs Richtung Mammutspielplatz wird eine vorgezogene Gehwegnase zum erleichterten Queren der Straße geschaffen. Anwohnerinnen und Anwohner werden vor der Umsetzung per Postwurfsendung über das Projekt informiert.
In vielen Straßenzügen in den Stadtteilen Rennweg und Wöhrd sind Gehwege aufgrund angeordneten Gehwegparkens nicht in ihrer vollen Breite von Zufußgehenden nutzbar. Da gleichzeitig ein Interesse derjeniger mit Pkw, aber ohne privaten Parkplatz, am Erhalt dieser Parkplätze besteht, wurde entsprechend priorisiert und für die am meisten betroffenen Straßenzüge Lösungen erarbeitet, wie das Gehwegparken auf die Fahrbahn verlegt werden kann. Hieraus entstanden mehrere Pakete, die schrittweise umgesetzt werden, das erste Paket ab Frühsommer 2025. Für diejenigen, die einen garantierten Stellplatz für das private Fahrzeug anmieten möchten, bietet das Parkhaus in der Sulzbacher Straße 16 entsprechende Kapazitäten an.
Um Fußgängerinnen und Fußgängern das Queren an besonders stark frequentierten Stellen zu erleichtern, werden 2025 neue Querungshilfen am Stresemannplatz, in der Wollentorstraße sowie am Prinzregentenufer geschaffen. Mittelfristig sind auch neue Fußgängerüberwege im Modellgebiet vorgesehen.
Weitere Maßnahmen für mehr Fußgängerfreundlichkeit in Rennweg und Wöhrd wurden bereits umgesetzt, so die Aufstellung von Haltverboten für besseres Queren am Wöhrder Marktplatz, in der Bartholomäusstraße sowie am Olof-Palme-Platz, die Anpassungen an Lichtsignalanlagen (Ampeln) oder die Freihaltung von Gehwegen von Rädern und E-Scootern. Schrittweise werden fehlende Bordsteinabsenkungen hergestellt. Außerdem werden auch langfristige Maßnahmen weiterverfolgt.
Mehr Fußgängerfreundlichkeit für St. Leonhard/Schweinau
Im Jahr 2024 wurden St. Leonhard und Schweinau auf Fußgängerfreundlichkeit untersucht. Bei der Auftaktveranstaltung am 18.06.2024 sowie im Rahmen einer Onlinebeteiligung konnten alle Interessierten Probleme, Handlungsbedarfe, Defizite, aber auch gute Beispiele aufführen und entsprechend verorten. Basierend darauf wurde eine Route für einen öffentlichen Stadtteilspaziergang am 25.09.2024 entwickelt. In der Abschlussveranstaltung in der Villa Leon am 23.01.2025 wurden Interessierten die erarbeiteten Maßnahmen (aus den Vorschlägen und dem Stadtteilspaziergang) vorgestellt. Voraussichtlich am 03.04.2025 werden die ausgearbeiteten Maßnahmen dem Verkehrsausschuss zum Beschluss vorgelegt. So sollen in den nächsten Jahren Kreuzungsbereiche freigehalten, Querungshilfen geschaffen bzw. verbessert und neue Fußgängerüberwege eingerichtet werden. Zudem sind weitere Tempo 30-Regelungen und die Schaffung von mehr Grün und Bäumen geplant.