Unser Besuch im Schauspielhaus Nürnberg
Am Montag trafen wir uns, um das Schauspielhaus Nürnberg zu besuchen. Herr Häber hatte eine Führung bei Frau Anja Sparberg für uns arrangiert. Zuerst erzählte sie uns einige geschichtliche und statistische Hintergründe zu dem Gebäude. Nach dem Betreten des Schauspielhauses konnten wir uns unserer Kleidung entledigen. Anschließend erzählte uns Frau Sparberg im ersten Stock etwas über den Beruf des Schauspielers und die Karrieren einiger Schauspieler, welche am Staatstheater angestellt sind und deren Bilder dort hängen. Mit viel Engagement beantwortete sie zwischendurch jede unserer Fragen zu vollster Zufriedenheit.
Anschließend betraten wir einen Raum der „Blue Box“ genannt wird. Dies ist der kleinste Raum, in dem Vorführungen stattfinden. Dort werden neben Theaterstücken auch Geschichten von Schauspielern lebendig vorgelesen oder Konzerte gespielt. Natürlich kam sofort die Frage auf, warum der Raum denn „Blue Box“ hieße, obwohl er doch fast komplett schwarz ist. Frau Sparberg erklärte uns, dass der Raum in früheren Tagen einmal blau gewesen war und der Name deswegen beibehalten wurde. Die größte Besonderheit des Raumes ist der höhenverstellbare Boden. Er besteht aus verschiedenen Platten, die sich unterschiedlich hoch und herunter fahren lassen. Das ist auch der Grund dafür, dass die Bühne und die Zuschauer immer an verschiedenen Plätzen sitzen. Es ist also möglich, dass die Bühne auf der linken oder rechten Seite, oder sogar in der Mitte ist. Die „Blue Box“ ist also ein flexibler Raum, der sich den Theaterstücken anpasst.
Ein weiteres Highlight, welches wir gleich im Anschluss an die „Blue Box“ besichtigten war die Bühne eines Theatersaales, welche wie eine Münze zwei Seiten hatte. Durch die eingebaute Mechanik konnten die Bühne gedreht werden. Bei genauerem Betrachten stellten wir fest, dass sie sich auf einer kreisförmigen Plattform befand. So konnte sie bei den Szenenwechseln während eines Stückes drehen, sodass man auf der hinteren Bühne, die man als Theaterbesucher nicht sehen kann, schon die Kulisse aufgebaut werden konnte.
Der Bereich, der uns im Schauspielhaus am meisten beeindruckte, war für uns der Raum in dem alle Kostüme für die Schauspieler aufbewahrt wurden. In diesem Raum gab es über 1000 verschiedene Kleidungsstücke, von mittelalterlichen Ritterrüstungen bis hin zu modischen Anzügen. Ein Highlight der Kostümgallerie war, dass wir selbst Verkleidung anprobieren und tragen durften. So wurde zum Beispiel aus unserer Mitschülerin ein zahmer Eisbär.
Doch natürlich kamen diese Kostüme nicht von irgendwoher. Bei einem Besuch in der Schneiderabteilung, welche sich ebenfalls im Schauspielhaus befand, erfuhren wir, dass fast alle Kostüme extra geschneidert werden, oder zumindest auf die Größe der Träger optimiert wurden.
Auch diese beiden Schneider beantworteten trotz ihrer Beschäftigung unsere Fragen zur vollsten Zufriedenheit.
Doch nicht nur in der Schneiderei wurden Sachen angepasst. Für bestimmte Rollen wurden in der Maskenbildnerei Masken angefertigt. Das interessante an dem Beruf des Maskenbildners sei laut Frau Sparberg die Abwechslung, da man für jede Rolle eines Stückes eine individuelle Maske anfertigen muss. Leider war diese Station bei unserem Besuch nicht besetzt; es wäre sehr spannend gewesen, einem Maskenbildner bei seiner Arbeit zu zusehen.
Trotzdem war der Besuch ein voller Erfolg für unsere Projektgruppe. Die Führung war super auf Jugendliche angepasst und es war interessant zu sehen, dass es nicht nur die Theatersäle gibt, sondern dass die Aufführungen der kleinste Teil sind, da der größte Teil der Arbeit die Organisation ist und im Hintergrund abläuft. Zum Schluss möchten wir uns noch bei Frau Anja Sparberg und Herrn Häber für diesen Einblick in die Schauspielwelt bedanken!