Rosenheim/Nürnberg – Gemeinsam ein Konzert besuchen, Schach, Bingo und Mensch, ärgere dich nicht spielen oder zusammen Plätzchen backen - Szenen wie diese sind das Ergebnis eines außergewöhnlichen Kooperationsprojekts – und genau dieses Engagement wurde nun mit dem dritten Platz des Bayerischen Wirtschaftsschulpreises ausgezeichnet.
Im Rahmen des diesjährigen Wirtschaftsschultags in Rosenheim nahmen Theresa Hühnlein und Philipp Wolf, die Projektverantwortlichen der Städtischen und Staatlichen Wirtschaftsschule Nürnberg, den Preis, der von der Landeselternvereinigung der Wirtschaftsschulen in Bayern e.V. ausgelobt wurde, bei einem feierlichen Festakt entgegen. Unter mehr als 50 eingereichten Projekten entschied sich die Jury einstimmig für das Nürnberger Konzept – besonders der nachhaltige Ansatz eines generationenübergreifenden Lernens überzeugte.
„Dieser Preis ist ein riesiger Erfolg – vor allem für unsere Schülerinnen und Schüler. Sie haben mit Herzblut und Engagement gezeigt, wie wertvoll der Austausch zwischen Jung und Alt ist“, freut sich Theresa Hühnlein sichtlich stolz. „Den Preis widmen wir auch dem Sebastianspital und unserer Koordinatorin Frau Marina Frenzel – ohne die großartige Zusammenarbeit wäre das alles nicht möglich gewesen.“ Marina Frenzel arbeitet als Musikgeragogin im Sebastianspital und betreut das Kooperationsprojekt von Beginn an.
Mehr als nur ein Projekt – ein Brückenbau zwischen Generationen
Über mehrere Monate hinweg engagierten sich die Schülerinnen und Schüler verschiedener Jahrgangsstufen in enger Zusammenarbeit mit dem Pflegezentrum Sebastianspital des NürnbergStifts. Gemeinsame Erlebnisse standen im Mittelpunkt. Dabei ging es nicht nur um Unterhaltung – es entstand ein echtes Miteinander.
„Viele junge Menschen hatten zuvor kaum Berührungspunkte mit älteren Menschen oder dem Leben in einem Pflegezentrum“, erklärt Philipp Wolf. „Durch die Begegnungen sind Berührungsängste abgebaut worden – auf beiden Seiten. Diese Erfahrungen prägen und bleiben.“
Die Jury würdigte besonders den nachhaltigen Charakter des Projekts: Statt einmaliger Aktionen setzte die Wirtschaftsschule Nürnberg auf kontinuierlichen Austausch und langfristiges Lernen. Der Ansatz „Hand in Hand – generationenübergreifend und lebenslang lernen durch Engagement“ überzeugte in jeder Hinsicht.
Auszeichnung mit Signalwirkung
Der Bayerische Wirtschaftsschulpreis wird alle zwei Jahre an herausragende schulische Projekte verliehen. Für die Nürnberger Wirtschaftsschule ist der Gewinn nicht nur eine Auszeichnung, sondern auch eine Motivation für zukünftige Vorhaben.
Theresa Hühnlein blickt bereits nach vorne: „Wir wollen den Kontakt zum Sebastianspital weiter pflegen – die Begegnungen haben uns allen gezeigt, wie wertvoll dieser Austausch ist.“
Mit dem Preis in der Hand – und vielen neuen Ideen im Kopf – kehrt das Projektteam aus Rosenheim zurück. Was bleibt, ist mehr als eine Trophäe: Es ist die Gewissheit, dass wahres Lernen dort beginnt, wo Menschen sich begegnen.
Presseartikel der Nürnberger Nachrichten (angepasst)