„Noch nie gehört! Was ist das?“, fragte die Klasse V8D ihren Deutschlehrer Herrn Bauer am Ende des Schuljahres, als die Klasse ihr Projekt „Poetry Slam“ begann. Nachdem in Gruppen über das Thema recherchiert wurde, sollten sich die Schüler in Kleingruppen selbst an eigenen Texten versuchen. Poetry Slam ist übrigens ein Wettbewerb, bei dem selbst geschriebene Texte vorgetragen und bewertet werden. Beim abschließend gehaltenen „Klassenslam“ setzten sich die folgenden beiden Texte durch:
Ich schließe meine Augen und fange an zu laufen.
Was ich realisiere, was ich sehe, was ich rieche, was ich fühle, gibt´s alles zu kaufen.
Die Welt, wie wir sie kennen, ist nicht mehr dieselbe.
Was wohl passiert, wenn Menschen anfangen, zu glauben, weniger kaufen,
mehr leben, einfach mehr zum Leben taugen.
Siehst du mich oder siehst du, was ich trage?
Stellst du meine Gefühle und meine Sachen auf dieselbe Waage?
Siehst du denn nicht, wie die Menschen hin- und herjagen, wie sie klagen
und sich dennoch plagen.
Lasst uns doch Menschlichkeit zeigen,
damit sich die Wege nicht zweigen.
(geschrieben von Sayna)
Can´t you see, that you´re smothering me?
Holding too tightly, afraid to lose control.
Cause everything that you thought I would be
Has fallen apart right in front of you.
Kannst du nicht sehen, dass du mich erstickst?
Hältst mich fest aus Angst, die Kontrolle zu verlieren.
Denn alles, was du dachtest, dass ich sei,
ist direkt vor dir zerfallen.
Versuche, deinen Vorstellungen zu entsprechen,
doch die Vorstellungen sind zu hoch.
Redest im „wir“, ziehst mich mit rein.
Fang an, im „Ich“ zu reden.
Siehst du es nicht? Warum siehst du mich nicht?
Siehst du nicht, was ich bin?
Du siehst, was du willst, dass ich bin.
Versuchst mich zu verändern, veränderst mein Leben.
Willst mit mir lesen, Gedichte schreiben.
Ich will reisen, Fallschirm springen, was erleben.
Doch du hältst mich fest, ziehst Wände um mich, sperrst mich ein.
Und trotz deiner Anwesenheit bin ich so allein.
Hast Angst, alleine zu sein. Bin lieber mit dir einsam als du allein.
Seh dich weinen, bleib stark für dich. Wein in mich rein, du siehst mich nicht.
Gehe Wege, bei denen ich genau weiß, dass du sie nicht gehen würdest.
Merkst du es nicht? Jeder gegangene Schritt trennt uns mehr voneinander.
Du siehst es doch, doch redest nicht.
Versuch es zu sehen, tu es für mich.
Vergiss dich nicht, doch lebe für mich, nicht mehr für dich.
Doch vergiss dich nicht.
(geschrieben von: Cora W., Cora S., Susanna und Clarry-Ann