Entwicklung des Stadtgebiets
Freie Reichsstadt Nürnberg
1050 wird Nürnberg zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Stadt unterhalb der Kaiserburg wuchs schnell und gedieh. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstand die vorletzte Stadtbefestigung mit Tiergärtnertorturm, Laufer Schlagturm, Schuldturm, Weißer Turm und Wasserturm. Die Stadt wuchs weiter und eine neue Stadtmauer wurde notwendig, die schließlich Mitte des 15. Jahrhunderts vollendet war. Zum weiteren Schutz wurden im 16. Jahrhundert die Befestigungsanlagen der Burgbastei errichtet und die vier Tortürme mit massiven Mauermänteln verstärkt.
Der Dreißigjährige Krieg
Der Dreißigjährige Krieg kam 1631 nach Franken. Ein Stellungskrieg von Juli bis September 1632 bei der Alten Veste verwüstete die Region rund um die Reichsstadt. In der Stadt selbst lebten zu dieser Zeit etwa 40 000 Einwohner. Aus den umliegenden Landgebieten flohen Tausende in und um die sicheren Mauern Nürnbergs. Die Folgen der Überbevölkerung waren Hungersnot und Krankheiten wie Pest oder Flecktyphus. Zwei Drittel der Bevölkerung der Stadt starb innerhalb von drei Jahren. Nach Ende des Krieges im Jahr 1648 war die Wirtschaft Nürnbergs schwer geschädigt und die Schulden vervierfacht. Eine dauerhafte Erholung der Reichsstadt gelang bis zu ihrem Ende 1806 nicht mehr.
Die Industriestadt Nürnberg
1806 wurde Nürnberg Teil des Königreichs Bayern und verlor seinen Status als Freie Reichsstadt. 60 Jahre später wurde auch die Festungseigenschaft Nürnbergs aufgehoben und große Teile der Stadtmauer abgerissen. Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert wuchs die Industriestadt Nürnberg außerhalb ihres alten Mauerrings weiter. Mit diesem Wachstum verschwanden viele Grenzen früherer Vororte.
Das 1900 gegründete statistische Amt definierte 1903 eine Einteilung der Stadt in 31 statistische Bezirke. Die Grenzverläufe der Bezirke orientieren sich dabei an Straßen oder anderen topographischer Linien. Das Prinzip der Bezirkseinteilungen ist somit strukturell, nicht historisch.
Nürnberg nach dem Zweiten Weltkrieg
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadtmauer stark beschädigt, nach 1945 allerdings wieder aufgebaut. 1968 legte das statistische Amt neue statistische Bezirke und Distrikte fest. Auch diese Einteilung ist strukturell und orientiert sich an Straßen und topographischen Linien. Die statistischen Bezirke sind heute neben den Gemarkungen die wichtigsten Einteilungen des Nürnberger Stadtgebiets. Um etwas über ihre Entstehung und Bedeutung zu erfahren, müssen historische Quellen zu Rate gezogen werden.