Stadtviertel von 1630

Nach der Ordnung der Viertelmeister war die Reichsstadt Nürnberg innerhalb der Stadtmauern seit Mitte des 15. Jahrhunderts in acht Stadtviertel eingeteilt.

Auf der nördlichen Sebalder Seite:

  • Weinmarktviertel
  • Milchmarktviertel
  • Egidienviertel
  • Salzmarktviertel

Auf der südlichen Lorenzer Seite:

  • Barfüßerviertel
  • Kartäuserviertel
  • Kornmarktviertel
  • Elisabethviertel

Jedes Stadtviertel bestand aus zehn bis 20 Gassenhauptmannschaften und bekam einen Stadtmauerabschnitt zur Verteidigung übertragen. Einem Stadtviertel standen zwei Viertelmeister vor, die neben der Verteidigung vor allem Aufgaben der inneren Sicherheit, der Feuerordnung und der direkten Steuer wahrnahmen. Im 16. Jahrhundert erhielten die Viertel Nummern von eins bis acht. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die neuen Stadtdistrikte durch Zusammenlegung von Gassenhauptmannschaften ohne weitere Berücksichtigung der Stadtviertel gebildet.

Stadtviertelgrenzen in der Karte von Hans Bien

Unklarheiten bezüglich des Verlaufs der Viertelgrenzen in der Karte von 1630 bestehen im Bereich der Hinteren Insel Schütt und der Gegend um die Schottengasse.

Die Karte der Stadt Nürnberg im Pfinzingatlas von 1594 enthält ebenfalls eine Kolorierung der Viertel. Dieser Karte ist eine Zuordnung der Hinteren Insel Schütt zum Barfüßerviertel der Lorenzer Seite zu entnehmen. Der Zuordnung der Hinteren Insel Schütt zur Lorenzer Seite entspricht auch der Begräbnisort von Hans Bien. Dieser wohnte im "Dannergärtlein" und wurde auf dem Lorenzer Rochusfriedhof beigesetzt und nicht auf dem Sebalder Johannisfriedhof. Die Viertelgrenze zwischen der Sebalder und der Lorenzer Seite stimmt damit an dieser Stelle mit dem Verlauf der Grenze der heutigen Statistischen Bezirke 1 (Altstadt, St. Lorenz) und 6 (Altstadt, St. Sebald) soweit wie möglich überein.

Die Gegend um die Schottengasse (mit Maien- und Pfeifergasse, südlich der Jakobstraße und zwischen Zirkelschmiedsgasse und Färberstraße) gehört in der Karte von Hans Bien zum Elisabethviertel. Im Pfinzingatlas dagegen ist dem Kartäuserviertel zugeordnet. In diesem Fall wurde der Zuordnung in der Karte Biens gefolgt.

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