Der Zensus 2022 für Nürnberg und Fürth

Panorama der Stadt Nürnberg, gesehen vom Wachturm der Burg

Erkenntnisse aus dem Zensus 2022

Auf dieser Seite veröffentlicht das Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth seine zukünftigen Erkenntnisse, Schlussfolgerungen und Stellungnahmen rund um den Zensus 2022. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich daher komfortabel diese Webseite als Favorit abspeichern, um keine neuen Inhalte zu verpassen. Auch über unseren Newsletter Statistik und Wahlen kommunizieren wir Neuigkeiten zum Zensus, für den Newsletter können Sie sich unter folgendem Link anmelden:

Was ist der Zensus?

Wie viele Menschen leben in Deutschland? Und wie leben, wohnen und arbeiten diese Menschen?

Mit dem von der Europäischen Union für die Mitgliedsstaaten verpflichtend vorgeschriebenen Zensus werden diese Informationen alle 10 Jahre ermittelt und bilden dann für Politik, Wissenschaft und Wirtschaft die Basis für die wichtigen finanz-, wohn- und gesellschaftspolitischen Entscheidungen der folgenden Jahre.

Um den Zensus und seine Funktionen kennenzulernen, empfehlen wir insbesondere die Erklärvideos des Statistischen Bundesamtes. Detaillierte Informationen bietet ebenfalls das Statistische Bundesamt in seinem Zensus-Podcast. Beide Angebote finden Sie unter folgenden Links:


Erste Ergebnisse: Neue Einwohnerzahlen für Nürnberg und Fürth

Gut zwei Jahre nach dem Zensusstichtag hat das Statistische Bundesamt am Dienstag, 25. Juni 2024, die ersten Ergebnisse dieses bundesweiten Großprojekts der amtlichen Statistik veröffentlicht. Danach gibt es für Nürnberg und Fürth überraschende Ergebnisse.

Laut Zensus 2022 wird für Nürnberg (zum Stichtag 15. Mai 2022) eine neue, amtliche Einwohnerzahl von 522 554 Personen mit Hauptwohnung errechnet. Verglichen mit der Einwohnerzahl aus dem städtischen Melderegister von 538 127 zu diesem Zeitpunkt ergibt das eine Abweichung von minus 15 573 Personen. Für Fürth errechnet das Bundesamt die neue amtliche Einwohnerzahl von 130 126 Personen und somit 2 807 Einwohner weniger zum vergleichbaren Stand aus dem Melderegister (132 933).

Tabellarische Übersicht über die Differenzen der Einwohnerzahlen zwischen Zensus 2022 und den amtlichen Melderegistern der Städte Nürnberg und Fürth

*Einige Fallzahlen werden beim Zensus 2022 gegenüber ihrem Originalwert leicht verändert ausgewiesen. Dies hat zur Folge, dass sich die ausgewiesenen Einzelwerte in der Tabelle nicht notwendigerweise zu den ausgewiesenen Summen addieren.

Ein genauerer Blick in die Daten zeigt, dass es vor allem die ausländische Bevölkerung ist, bei der die Zahlen des Melderegisters und die amtlich berechnete Einwohnerzahl auseinandergehen. Während die Differenz zur deutschen Bevölkerung bei 607 Personen liegt, kommt die neue amtliche Statistik in Nürnberg auf eine um nahezu 15 000 Menschen kleinere ausländische Bevölkerung. Dieser Effekt zeigt sich auch in Fürth, wenngleich in erheblich geringerem Ausmaß. Hier sind es laut Zensusergebnis 261 deutsche Einwohnerinnen und Einwohner mehr, während die nichtdeutsche Bevölkerung 3 067 Personen weniger umfasst, als im Einwohnermelderegister geführt werden.

Dass es in dieser Bevölkerungsgruppe größere Abweichung geben kann, könnte vielleicht mit der größeren Mobilität und der möglicherweise geringeren Vertrautheit mit dem deutschen Meldewesen erklärt werden. Gleichwohl ist für die Expertinnen und Experten vom städtischen Statistikamt die Größenordnung der Differenz nicht nachvollziehbar. Daher werden sie die neuen Daten des Zensus nach Vorliegen weiterer Informationen noch einmal sehr gründlich analysieren. Für die Betrachtung nach Altersgruppen ergibt sich ein ähnliches Bild. Besonders in der Gruppe der „mobilen“ jungen Erwachsenen zeigen sich Abweichungen in den beiden Datenbeständen. Die Differenz ist bei den 25- bis 39-jährigen besonders hoch. In Nürnberg besteht hier eine Abweichung von 5 544 Personen. In Fürth entspricht die Differenz 991 Personen insgesamt. Auch in den angrenzenden beiden Altersgruppen der 19- bis 24-jährigen beziehungsweise der 40- bis 59-jährigen sind die Abweichungen zwischen Zensusergebnis und Einwohnermeldeamt besonders hoch.

Die neuen amtlichen Zensus-Daten stellen die beiden Städte nun aber vor ein großes Problem: Aufgrund des sogenannten Rückspielverbots ist es nach dem "Volkszählungsurteil" des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 1983 untersagt, personenbezogene Angaben von Betroffenen an Behörden außerhalb der Statistik zurück zu übermitteln. Bearbeitete Einzeldatensätze, soweit sie noch einen Personenbezug aufweisen, dürfen von den statistischen Ämtern weder an die Stellen "zurückgespielt" werden, von denen die Ursprungsdaten stammen (hier: das Einwohnermelderegister), noch an sonstige Stellen und Behörden der Verwaltung weitergegen werden (z. B. Finanzämter, Polizei, Sozialbehörden). Darüber hinaus macht es die Methode der Hochrechnung im Zensus ohnehin nicht möglich, "fehlende" bzw. "zusätzliche" Personen zu identifizieren.

Daher kann vonseiten des Statistischen Amts in Nürnberg nicht geklärt werden, welche 15 573 Personen in Nürnberg beziehungsweise 2 807 Personen in Fürth denn nun künftig nicht mehr in den Planungen der Städte berücksichtigt werden sollten. Auch aus diesem Grund wird für Planungszusammenhänge in den Städten, für die zumeist kleinräumige Daten benötigt werden – wie zum Beispiel der Schulraumentwicklungsplanung, der KiTa-Planung oder der Identifizierung und Ausweisung von Stadtentwicklungs- und Sanierungsgebieten – auch weiterhin auf die Informationen aus den kommunalen Melderegistern zurückgegriffen. Diese werden zudem durch nicht zustellbare Bescheide oder Wahlunterlagen laufend bereinigt und haben nach Einschätzung des Statistikamts eine gute Qualität.

In Deutschland war der Zensus 2022 eine registergestützte Bevölkerungszählung, die durch eine Stichprobe ergänzt und mit einer Gebäude- und Wohnungszählung kombiniert wurde. In einem Zeitraum von zwölf Wochen haben in Nürnberg und Fürth 330 sogenannte Erhebungsbeauftragte die in der Stichprobe ausgewählten Bürgerinnen und Bürger besucht, die Daten mit einem (Online-) Fragebogen erfasst und dabei zudem die Existenz von über 67 000 Personen in beiden Städten zum Stichtag 15. Mai 2022 überprüft.

Wie bereits beim Zensus 2011 wird über die Hochrechnung der Stichprobenergebnisse in Nürnberg und Fürth eine neue Basis für die Fortschreibung der amtlichen Einwohnerzahl geschaffen. Die amtliche Einwohnerzahl ist eine wichtige Grundlage für zahlreiche rechtliche Regelungen: Auf dieser Basis werden Wahlkreise zugeschnitten, und auch die Stimmenverteilung im Bundesrat orientiert sich an den Einwohnerzahlen. Zudem werden Ausgleichszahlungen wie der Länderfinanzausgleich und der kommunale Finanzausgleich sowie EU-Fördermittel pro Kopf mit der amtlichen Einwohnerzahl berechnet.

Die Erhebungsergebnisse konnten seitens der Städte erst nach einer bundesweiten Fristverlängerung im November 2022 übergeben werden. Seitdem wurden die umfangreichen Daten vom Statistischen Bundesamt zusammengeführt und aufbereitet und stehen nun – über ein halbes Jahr später als geplant – zur Verfügung.


Weitere Informationen und Ergebnisse zum Zensus 2022

Weitere Informationen zum Zensus 2022

Für weitere Informationen zum Zensus 2022 und seiner Durchführung empfehlen wir Ihnen folgende Links:

Ergebnisse des Zensus 2022

Unter den folgenden Links können Sie die Ergebnisse des Zensus im Detail nachlesen:

Historie des Zensus für Nürnberg und Fürth

Der Zensus ist für das Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth ein ausgesprochen wichtiges Thema und Werkzeug. Unser Amt beschäftigt sich daher seit mehreren Jahrzehnten intensiv mit dem Zensus und der Bevölkerungszählung für die Städte Nürnberg und Fürth. Unter folgenden Links finden Sie interessante Informationen zu bisherigen Zensus-Ergebnissen sowie Berichte, die im Zusammenhang auch mit dem Zensus 2022 stehen:

Nürnberg und Fürth

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