Im Nürnberger Gesundheitsamt gibt es seit 1995 eine Gesundheitsberichterstattung, von welcher anfangs vor allem Stadtteilgesundheitsberichte (Südstadt, Gostenhof) für die dezentrale Gesundheitsförderung erstellt wurden. Heute sind die Gesundheitsämter mit dem Artikel 9 des Gesetzes über den öffentlichen Gesundheitsdienst (GDG) dazu verpflichtet, die Gesundheit der Bevölkerung zu beobachten und über diese Erkenntnisse zu gewinnen, indem sie nicht-personenbezogene Daten sammeln, aufbereiten, analysieren und bewerten. Die Analysen und Erkenntnisse der Gesundheitsberichterstattung sollen als fachliche Grundlage für die Maßnahmen der Behörden dienen.
Datenbasis
Datenbasis sind die flächendeckenden und gleichzeitig auf kommunaler Ebene verfügbaren (anonymisierten) Routinedaten zur gesundheitlichen Lage der Bevölkerung (z.B. Todesursachenstatistik, Schuleingangsuntersuchungen). Daten werden, wenn sie fortlaufend zur Verfügung stehen, im zeitlichen Verlauf dargestellt und so Veränderungen der gesundheitlichen Situation der Bevölkerung erfasst. Darüber hinaus verwendet die Gesundheitsberichterstattung neben amtlichen Daten zusätzliche Informationen, wie etwa eigene Erhebungen.
Ziele
Die Gesundheitsberichterstattung hat zum Ziel, einen Überblick über die gesundheitliche Situation der Bevölkerung im Stadtgebiet zu geben. Hierzu werden kommunale Daten beschrieben und mit Kreis-, Landes- und Bundesdaten verglichen und bewertet. Bevölkerungsmedizinische Problemfelder werden so identifiziert und Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention auf Basis der Daten entwickelt. Die Gesundheitsberichterstattung stellt lokalen und kommunalen Beteiligten Informationen zur Verfügung, um regional sozial- und gesundheitspolitische Strategien zur Gesundheitsförderung zu entwickeln.
Ausgewählte Berichte
Gesundheitsprofile der Stadtteile (2022)
Im Rahmen des AOK-geförderte Projekts "Gesundheit für alle im Stadtteil" (2017 bis 2022) wurden Gesundheitsprofile der teilnehmenden Stadtteile erstellt.
Versorgungsmuster ärztlicher Praxen im Sozialraumtyp (2016)
Experteninterviews als Baustein zur qualitativen Einschätzung der ärztlichen Versorgung in Nürnberg unter besonderer Berücksichtigung von Patienten/-innen mit Migrationshintergrund.
Schuleingangsuntersuchungen 2004/05 bis 2010/11 (2013)
Für die Jahre 2004/05 bis 2010/11 lagen Daten für 30.762 Kinder vor, die auf ihre Schulfähigkeit hin überprüft wurden. Die Ergebnisse der Auswertungen wurden im zeitlichen Verlauf und in ihrer sozialräumlichen Differenzierung dargestellt.
Neben einem aktualisierenden Überblick zu vorhandenen spezifischen Gesundheitsangeboten für Menschen mit Migrationshintergrund in Nürnberg werden grundlegende Problemstellungen der gesundheitlichen Situation dieser Bevölkerungsgruppe, auf die Versorgungsangebote eine „Antwort“ geben sollen, noch einmal präzisiert.
Migration und Gesundheit</imperia/md/gesundheit_nbg/dokumente/migration_gesundheit_2012.pdf> (PDF, 772 KB)
Gesundheit und Wohlbefinden in St. Leonhard/Schweinau (2010)
Gesundheit und Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen in St. Leonhard/Schweinau. Der Bericht ergänzt die qualitativen und sekundärstatistischen Informationen, die im Rahmen der Vorbereitenden Untersuchungen zur Aufnahme in das Stadterneuerungsprogramm gewonnen wurden, um eine belastbare Datenbasis.
Basisdaten zum Gesundheitszustand (Fortschreibung 2010)
Es wurden Sekundärdaten zur gesundheitlichen und sozialen Lage der Nürnberger Bevölkerung zusammengestellt und beschrieben. Der Bericht ist eine Fortschreibung des Basisberichts aus dem Jahr 2006.