Vogelperspektive, ein Apfel, eine Tastatur mit Händen darauf und ein Stethoskop

Gesundheitsamt Nürnberg

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Eichenprozessionsspinnerraupe, Wespen und Zecken

wespe, Bild © Freddy / Pixabay

Eichenprozessionsspinnerraupe

Der Eichenprozessionsspinner ist in vielen Ländern Süd- und Mitteleuropas verbreitet. In Bayern ist ein gehäuftes Auftreten besonders in Mittelfranken und somit auch in Nürnberg festgestellt worden.

An seinen langen Prozessionen mit Hunderten von Raupen an den Stämmen der befallenen Eichen ist er relativ leicht zu erkennen. Sonnige Standorte, einzeln stehende Bäume und lichte Wälder werden bevorzugt befallen. Die sehr feinen Brennhaare der Raupe, welche ein Eiweißgift enthalten, können beim Menschen zu toxischen und/oder allergischen Reaktionen wie Nesselausschläge, Reizerscheinungen an Bindehaut und Atemwegen bis zu Asthmaanfällen führen. Dabei muss man mit der Raupe selbst gar nicht in Kontakt kommen, da die Haare leicht brechen und bei günstiger Witterung über weitere Strecken verteilt werden.


Wespen

Als ungebetene Besucher umschwirren sie uns am Kaffeetisch oder im Biergarten. Der Stich der Wespe oder auch der Biene ist für alle unangenehm, kritisch wird ein Stich aber im Bereich der Atemwege. Für Wespen- und Bienengiftallergiker (mind. 2% der Bevölkerung) kann er zu einer lebensgefährlichen Bedrohung werden. Daher folgende Tipps:

  • Decken Sie im Freien Speisen und Getränke stets ab. Wenn überhaupt, dann sollten süße Getränken (z.B. Limo) mittels Trinkhalm getrunken werden.
  • Vorsicht beim Barfußlaufen im Freien.
  • "Augen auf" auch beim Obst- oder Blumenpflücken.
  • In Insektennähe heftige Bewegungen meiden und Ruhe bewahren (auch wenn dies leichter gesagt ist als getan).
  • Bei einem Stich in der Mundhöhle oder in Atemwegen Erste Hilfe und ärztliche Unterstützung in Anspruch nehmen.

Für Insektengiftallergiker gilt insbesondere:

  • Tragen Sie Ihr Notfallset stets bei sich und kontrollieren Sie die Medikamente regelmäßig auf das Verfallsdatum.
  • Wenn Sie gestochen wurden: entfernen Sie den Stachel möglichst schnell, indem Sie ihn seitlich mit dem Fingernagel wegkratzen. Verbringen Sie aber nicht zu viel Zeit damit, sondern wenden Sie Ihr Notfallset an und suchen Sie möglichst bald einen Arzt auf. Sollten Sie bei sich erste Anzeichen auf eine Allergie gegen Insektengift feststellen (über das Übliche hinausgehende Reaktionen), wird empfohlen, sich beim Facharzt darauf hin testen lassen. Nur eine Immuntherapie bremst allergische Reaktionen aus.

Zecken

Je nach Witterung (bereits ab 6-8 Grad Celsius) können in unserer Region Zecken das ganze Jahr über aktiv sein. Durch Zeckenstiche werden hauptsächlich übertragen:

  • Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
  • Lyme-Borreliose
  • seltener auch andere Krankheiten, z.B. Ehrlichiose oder Q-Fieber

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

Bei der FSME handelt es sich um eine Viruserkrankung. Zur Virusübertragung genügt bereits ein kurzer Stich.

Die aktive Impfung ist die beste Möglichkeit, sich vor der Virusinfektion zu schützen. Sie steht für Kinder ab dem vollendeten 1. Lebensjahr und für Erwachsene zur Verfügung.

Lyme-Borreliose

Die Lyme-Borreliose wird über Bakterien übertragen. Im Gegensatz zur FSME muss eine mit Borrelien infizierte Zecke erst einmal einige Stunden saugen, bis eine Übertragung stattfindet.

Zecken und der Schulausflug

Die Entfernung einer Zecke durch eine Lehrkraft (oder andere medizinische Laien) ist keine „Krankenbehandlung“, sondern eine Hilfsmaßnahme, die grundsätzlich jedermann ausführen kann und darf. Wie bei anderen medizinischen Hilfsmaßnahmen ist eine Lehrkraft – außer in Notfällen – nicht gezwungen, tätig zu werden. Ein Zeckenstich als solcher ist kein „Notfall“, der ein sofortiges Einschreiten erfordert, um eine akute Gefahr für das Leben oder die Gesundheit abzuwenden, da ein Zeckenstich eher selten eine Infektion zur Folge hat. Bei nicht infizierten Zecken besteht in der Regel keine Infektionsgefahr. Und selbst bei dem Stich einer infizierten Zecke kommt es nicht zwangsläufig zu einer Infektion, und wenn, dann auch nicht unmittelbar nach dem Stich. Allerdings nimmt die Möglichkeit einer Infektion mit fortschreitender Dauer des Verbleibs der Zecke in der Haut zu.

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