Amirul Haque Amin

Amirul Haque Amin

Amirul Haque Amin, geboren am 1. April 1961, ist Präsident und Mitbegründer der National Garment Workers Federation (NGWF – Nationale Gewerkschaft der Textilarbeiter), der größten Gewerkschaft in Bangladesch. Die NGWF mit Hauptsitz in Dhaka engagiert sich seit 1984 für die Rechte und Menschenwürde der Arbeiter in der exportorientierten Bekleidungsindustrie von Bangladesch. Sie betreibt Büros in Dhaka, Chittagong, Savar und Tongi.

Für bessere Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie

Seit über 30 Jahren setzt sich Amin für die Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter in der Textilindustrie ein. Er unterstützt sie, sich in Gewerkschaften zu organisieren, um die gesellschaftlichen Bedingungen in Bangladesch zu verbessern. Sein Interesse für soziale Angelegenheiten begann bereits in seiner Studienzeit. Als er 1981 an der University of Dhaka studierte, engagierte sich Amin bei einer lokalen Gewerkschaft, der Dhaka City Tailoring Workers Union (Textilarbeitervereinigung für die Stadt Dhaka). Wegen der vielen Probleme innerhalb der Fabriken ging dann diese Arbeitervertretung in die nationale Vertretung durch die NGWF über.

Amin verlangt bessere Arbeitsbedingungen, insbesondere eine gerechte Bezahlung und ein sicheres Arbeitsumfeld. Als Gewerkschaft setzt sich die Organisation für eine Stärkung der Gewerkschaftsbewegung ein und protestiert gegen die katastrophalen Bedingungen in der Bekleidungsindustrie in Bangladesch.

Die NGWF sagt den Verletzungen der Arbeitsrechte den Kampf an, in dem sie sich speziell an die Arbeiterinnen wendet, die in der Textilindustrie tätig sind. Sie berät und unterstützt die Frauen bei ihren Protesten gegen die Arbeitgeber, unter anderem durch die Bildung von Gewerkschaften und durch Fortbildungsprogramme. Mit ihren Forderungen wie zum Beispiel nach gerechter Bezahlung wendet sie sich ebenfalls an die Regierung, an ausländische Unternehmen oder direkt an die Fabrikbesitzer.

Menschenkette in Dhaka am Saraka Day

Amirul Haque Amin inmitten von Hunderten Textilarbeitern, die am Saraka Day eine Menschenkette bilden. Am Saraka Day am 27. Dezember gedenkt man der 27 Menschen, die 1990 beim ersten Brand einer Textilfabrik ums Leben kamen.

Amirul Haque Amin redet auf einer Kundgebung.

Amirul Haque Amin spricht auf einer Gewerkschafts-Kundgebung.

Protest in Hameem

Amirul Haque Amin bei einem Protest in Hameem.

Brände und Einstürze von Fabrikgebäuden

Seit den 1980er Jahren sind einige Fortschritte erzielt worden: So besteht zum Beispiel Anspruch auf eine Woche Urlaub, der 1. Mai ist ein bezahlter Feiertag und ein Mindestlohn wurde eingeführt, wenngleich dieser gering ist. Aber es bleiben noch viele Probleme.

Das gilt besonders im Hinblick auf die häufigen und verheerenden Brände und Einstürze von Fabrikgebäuden, die es in der jüngsten Vergangenheit gegeben hat. Eines der schlimmsten Ereignisse dieser Art war der Einsturz des Rana Plaza Gebäudes in Dhaka am 24. April 2013. Bei diesem Unglück kamen 1.135 Menschen ums Leben, über 2.000 Arbeiterinnen und Arbeiter wurden verletzt. Viele der Modeunternehmen, die ihre Produkte in dieser Fabrik fertigen ließen, haben bislang keine Entschädigungszahlungen geleistet.

Bereits vor dieser Katastrophe hat die NGWF die großen Modeunternehmen immer wieder aufgefordert, eine Vereinbarung über Brandschutz und Gebäudesicherheit zu unterzeichnen. Tatsächlich wurde diese Vereinbarung 2012 verfasst, doch weigert sich bis jetzt die Mehrheit der Unternehmen, sie zu unterzeichnen. Außerdem attackierte die Bangladesh Garment Manufacturers and Exporters Association (Verband der Bekleidungsindustrie und Exporteure) Amin heftig, weil er die Beschwerden der Arbeiterinnen und Arbeiter öffentlich gemacht und gegen die Interessen der Industrie gehandelt hatte.

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