Das Menschenrechtsbüro
Seit 1997 konzipiert, koordiniert und realisiert das kommunale Menschenrechtsbüro viele Menschenrechtsaktivitäten der Stadt Nürnberg. Meist geschieht dies in Kooperation mit Partnerinnen und Partnern aus Politik, Stadtverwaltung und Zivilgesellschaft.
Zu den Hauptaufgaben gehören
- die Gesamtorganisation aller Veranstaltungen rund um die Verleihung des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises im Zweijahrestakt,
- die Organisation der "Friedenstafel", eines Bürgerfestes, das Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammenbringt in enger Kooperation mit dem Amt für Kultur und Freizeit (KuF),
- Beratung und Begleitung von Menschen, die eine Diskriminierungserfahrung gemacht haben.
- die Koordinierungsstelle für die Belange von Lesben, Schwulen, Bi*, Trans* und Interpersonen (LSBTI),
- die Entwicklung und Durchführung von Formaten zur Verankerung der Menschenrechtsbildung in der schulischen und außerschulischen Bildung, vor allem innerhalb der Stadtverwaltung
- die Administration der Partnerschaft für Demokratie im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!"
- die Erarbeitung von Formaten zur Demokratieförderung und zur Prävention gegen unterschiedliche Phänomenbereiche des Extremismus
- die Verleihung des MOSAIK-Jugendpreises im Gedenken an die Opfer des rechtsextremen Terros des "NSU" sowie die Verleihung des "Nürnberger Preises für diskriminierungsfreie Unternehmenskultur",
- die Geschäftsführung der "Einzelfallkommission für ausländerrechtliche Fragen" in Kooperation mit der Leitung des Bürgermeisteramtes,
- die Verwaltung der kommunalen Stiftung "Nürnberg - Stadt des Friedens und der Menschenrechte",
- die Veranstaltung von (internationalen) Menschenrechtskonferenzen,
- die Betreuung der Stipendiatinnen und Stipendiaten im Programm "writers in exile" des deutschen PEN,
- die Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen und der UNESCO,
- die Kooperation in verschiedenen Netzwerken wie der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR) dem Rainbow Cities Network, dem weltweiten Netzwerk der Menschenrechtsstädte und dem Netzwerk "Mayors for Peace",
- die Mitwirkung beim "Deutschen Menschenrechts-Filmpreis",
- Mitarbeit im Studienforum Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände,
- die Moderation des Runden Tisches "Fair Toys" sowie Mitarbeit im Vorstand der "Fair Toys Organisation",
- die Koordination des "Runden Tisches Menschenrechte" mit Kirchen, Nichtregierungsorganisationen, Organisationen und Institutionen rund um Menschenrechtsfragen.
Für den vorbildlichen Einsatz der Stadt Nürnberg für Frieden und Achtung der Menschenwürde wurde die Stadt Nürnberg mit dem UNESCO-Preis für Menschenrechtserziehung ausgezeichnet. Der bereits im Jahr 2000 verliehene Preis würdigt herausragende Leistungen bei der Verbreitung der Idee der Menschenrechte im Einklang mit der Charta der Vereinten Nationen und der UNESCO-Verfassung. In ihrer Begründung lobte die UNESCO die offensive Art und Weise, in der sich Nürnberg mit seiner Nazi-Vergangenheit auseinander setzt und hob das jahrelange, umfassende Engagement der Stadt und ihrer Bürger für Menschenrechtserziehung hervor.
Gesamtgesellschaftliche Entwicklungen, aber auch Aufträge aus der Politik, erfordern eine stetige Weiterentwicklung des Aufgabenportfolios des Menschenrechtsbüros. So nehmen die Themen Demokratieförderung und Auseinandersetzung mit menschenfeindlichen Haltungen einen immer größeren Raum ein ebenso wie die Entwicklung von Konfliktlösungsstrukturen in einer immer pluraler werdenden städtischen Gesellschaft.