Friedensmahl 1649

Das Friedensmahl von Joachim von Sandrart

Joachim von Sandrart d. Ä.: Das Friedensmahl im großen Rathaussaal zu Nürnberg am 25.9.1649. Öl auf Leinwand, 1650. Bildnachweis: Museen der Stadt Nürnberg, Kunstsammlungen

Das Nürnberger Friedensmahl im Jahr 1649

Von 1618 bis 1648 wütete in weiten Teilen Europas der Dreißigjährige Krieg, einer der verheerendsten Kriege in der europäischen Geschichte. Dank einer geschickten Diplomatie war Nürnberg von den Verwüstungen dieses blutigen Religionskrieges nicht nur weitgehend verschont geblieben, sondern sollte nach Kriegsende auch eine glänzende Rolle auf der europäischen Bühne spielen: Von Mai 1649 bis Juli 1650 wurde die Stadt Schauplatz eines europäischen Friedenskongresses, in dessen Rahmen im großen Rathaussaal das „Nürnberger Friedensmahl“ gefeiert wurde.

Der Westfälische Friede

Monate zuvor, am 24. Oktober 1648, hatte der Dreißigjährige Krieg durch die Verträge von Münster und Osnabrück, die zwischen dem Deutschen Reich, Frankreich und Schweden geschlossen wurden, sein Ende gefunden. Dieser „Westfälische Friede“ hatte tiefgreifende Wirkung sowohl auf die Verfassung des Deutschen Reiches, als auch auf die Mächtekonstellation in Europa. Unerledigt gebliebene Einzelprobleme und Fragen der Durchführung der westfälischen Friedensbestimmungen wurden anschließend auf einem großen Diplomatenkongress verhandelt, der von Mai 1649 bis Juli 1650 in Nürnberg tagte. Die Repräsentanten des Kaisers, Schwedens und Frankreichs, aber auch zahlreicher deutscher Territorien verhandelten hier Probleme der Demobilmachung und des Truppenabzugs aus den Kriegsgebieten.

Der Nürnberger Exekutionstag

Die Beratungsergebnisse dieses „Nürnberger Exekutionstages“, zusammengefasst in zwei „Friedens-Exekutions-Haupt-Rezesse“, waren jedoch mehr als nur Durchführungsvereinbarungen zum Westfälischen Frieden: Sie schrieben ihn in gewisser Weise fort und als Bestandteil des „allgemeinen Reichsfriedensschlusses“ von 1648 sollten auch sie für „ein gegebenes Fundamentalgesetz des Heil(igen) Reiches und immerwährende Richtschnur und ewige norm iudicandi stet, fest und unverbrüchlich gehalten“ werden.

Die Zwischenergebnisse wurden mit einem festlichen Bankett gefeiert. Nach monatelangen Beratungen war im September 1649 als erstes Verhandlungsergebnis ein „Interims-Rezess“ unterzeichnet worden. Aus diesem Anlass gab Pfalzgraf Karl Gustav von Zweibrücken, der Vertreter und spätere König Schwedens, am 25. September 1649 ein Fest, das als „Nürnberger Friedensmahl“ in die Geschichte einging. Im festlich geschmückten Nürnberger Rathaussaal versammelten sich die Abgesandten der verhandlungsführenden Parteien an einer reich gedeckten Tafel, um Einigkeit und neuentstandene Freundschaft zu demonstrieren. Mit seiner Friedensbotschaft ist dieses symbolträchtige Ereignis als Zeichen der Hoffnung für eine nun beginnende bessere Periode deutscher und europäischer Geschichte zu verstehen.

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