Dr. Shirin Ebadi
Dr. Shirin Ebadi wurde 1947 in Iran geboren. Sie ist verheiratet und hat zwei Töchter. Sie studierte Jura an der Universität von Teheran und wurde mit 29 Jahren als eine der ersten iranischen Frauen zur Richterin berufen. Nach der islamischen Revolution musste sie von diesem Amt zurücktreten and fing an, als Rechtsanwältin zu arbeiten.
Wichtige Daten:
1971
Abschluss in Rechtswissenschaft an der Universität von Teheran
1975
Leiterin des Stadtgerichts in Teheran
1984
erzwungener Rücktritt als Richterin nach der islamischen Revolution
1994
Gründung des Vereins zum Schutz der Kinderrechte in Iran
2000
Inhaftierung mit Einzelhaft
2001
Iranisches Parlament ratifiziert das von Shirin Ebadi entworfene Gesetz zum Schutz der Kinder Und Jugendlichen
2003
Friedensnobelpreis
Dr. Shirin Ebadi setzt sich für Kinder- und Frauenrechte sowie für die Rechte von Flüchtlingen ein. Sie ist die Gründerin und Rechtsberaterin des Vereins zum Schutz der Kinderrechte in Iran. Zudem engagiert sie sich für eine neue Interpretation des Islamischen Rechts, um es mit fundamentalen Menschenrechten wie Demokratie, Gleichheit vor dem Gesetz, Glaubens- und Meinungsfreiheit in Einklang zu bringen.
Als Rechtsanwältin vertrat sie die Angehörigen der Schriftsteller und Intellektuellen, die 1999 - 2000 ermordet wurden. Sie hat sich auch erfolgreich engagiert, um die Hauptverantwortlichen für den Angriff auf Studenten, bei dem 1999 an der Universität von Teheran mehrere Studierenden tödlich verletzt wurden, aufzudecken. Ihre Arbeit zugunsten der Unterdrückten führte im Jahre 2000 zu ihrer Inhaftierung. Sie verteidigte auch zwei Frauenrechtlerinnen, die wegen ihrer Teilnahme im April 2000 an einer Berliner Konferenz der Heinrich-Böll-Stiftung zur iranischen Demokratiebewegung inhaftiert wurden.
Preise:
Dr. Shirin Ebadi hat für ihr Engagement zur Förderung der Menschenrechte im Iran internationale Anerkennung gewonnen. 1996 ernannte „Human Rights Watch“ sie zum „Human Rights Monitor“. Sie erhielt den Rafto Award 2001 (Menschenrechtspreis) in Norwegen „in Anerkennung für ihren über viele Jahre anhaltenden Kampf für Menschenrechte und Demokratie in Iran“. Ihr vorbildlicher Einsatz zur Förderung der Bürger- und Menschenrechte in Iran wurde 2003 mit dem Friedensnobelpreis gewürdigt. Sie ist die erste Iranerin und Muslimin, die einen Nobelpreis erhalten hat.
Publikationen:
Dr. Shirin Ebadi schrieb mehrere wissenschaftliche Bücher und Artikel über Menschenrechte. Einige ihrer Bücher wurden ins Englische übersetzt, darunter „The Rights of the Child. A Study of Legal Aspects of Children's Rights in Iran (Teheran, 1994) und „History and Documentation of Human Rights in Iran“ (New York, 2000).
[Stand: Juni 2004]