Dr. Adolfo Pérez Esquivel

Dr. Adolfo Pérez Esquivel wurde 1931 in Argentinien geboren. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Nach dem Kunststudium arbeitete er zunächst als Bildhauer und Professor an der Kunstakademie. Die schlechte wirtschaftliche Entwicklung, die damit verbundende Verelendung großer Bevölkerungsteile, die Radikalisierung der politischen Lager und die zunehmenden staatlichen Repressionen veranlassten ihn, sich in der Menschenrechtsbewegung zu engagieren.

Wichtige Daten:

1971

Gründungsmitglied der katholischen Organisation "Servicio Paz y Justicia" (Dienst für Frieden und Gerechtigkeit)

1974

Berufung zum Generalsekretär von "Servicio Paz y Justicia"

1976

Putsch des argentinischen Militärs. 14-monatige Inhaftierung (mit Folter und Demütigungen) ohne Anklageerhebung

1978

Entlassung in "kontrollierte Freiheit" dank der großen Publizität seines Falles

1980

Auszeichnung mit dem Friedensnobelpreis

1998

Gründung der "Koalition gegen Straflosigkeit"

Mit dem Ende der Militärherrschaft 1984 endete auch die systematische Unterdrückung und Verfolgung Andersdenkender in Argentinien. Seither engagiert sich Pérez Esquivel für bessere Lebensbedingungen der Armen, sozial Schwachen und Ausgebeuteten. In diesem Zusammenhang setzt er sich nicht nur für eine gerechtere Verteilung der „Lebenschancen“ wie Einkommen, Grundbesitz und soziale Mobilität ein, sondern fungiert auch als unermüdlicher Wortführer einer neuen, gerechteren Weltwirtschaftsordnung.

Durch Pérez Esquivels Initiative wurde 1998 die in Nürnberg ansässige „Koalition gegen Straflosigkeit“ ins Leben gerufen, die sich dafür einsetzt, dass Militärangehörige für das Verschwinden von deutschen Staatsangehörigen und Deutschstämmigen während der Militärdiktatur in Argentinien strafrechtlich verfolgt werden. Ende 2003 erzielte die „Koalition“ einen wichtigen Erfolg, als das Amtsgericht Nürnberg einen Haftbefehl gegen den früheren Staatspräsidenten und Chef der Militärjunta, Jorge Videla, erließ.

[Stand: Juni 2004]

URL dieser Seite
<http://www.nuernberg.de/internet/menschenrechte/jury_esquivel_bio.html>