Künftige Entwicklung des Knoblauchslands
Das Knoblauchsland im Norden Nürnbergs und damit mitten im Städtebereich Nürnberg-Fürth-Erlangen gelegen, ist seit Jahrhunderten das Gemüseanbaugebiet für die Nürnberger Stadtbevölkerung.
Durch verändertes Verbraucherverhalten und europaweiter Konkurrenz ist die Knoblauchsländer Landwirtschaft einem erhöhten Anpassungsdruck ausgesetzt. Die Betriebe reagieren darauf mit dem Bau von Gewächshäusern, da ein Wachsen der Betriebe durch Ausweitung der Anbaufläche nicht realisiert werden kann. Der Bau von Gewächshäusern hat aber gravierende Auswirkungen (Landschaftsbild, Versiegelung u.a.).
Die Stadt hat deshalb ein externes Gutachten über den aktuellen Status und die künftigen Planungen, aufbauend auf eine Befragung aller landwirtschaftlichen Betriebe im Nürnberger Knoblauchsland, erstellen lassen.
Agrarstrukturelles Gutachten
Zusätzlich wurde in einem Bericht die nicht landwirtschaftlichen Flächenansprüche zusammengefasst.
Bericht Knoblauchsland
Die Gewächshäuser sind bereits heute sehr ungleich im Knoblauchsland verteilt, sie konzentrieren sich v.a. im südlichen Knoblauchsland. Wesentliches Ergebnis des Gutachtens ist, dass gerade dort die Wünsche der Landwirte nach weiteren Gewächshausflächen besonders ausgeprägt sind. Gewächshäuser sind dort geplant, wo sie heute schon sind.
Insgesamt zeichnet das Gutachten das Bild einer strukturell gesunden, entwicklungsfähigen und –bereiten Knoblauchsländer Landwirtschaft. Wesentliche Ursache ist die bundesweit einmalige Kombination aus hoher Qualifikation und niedrigem Durchschnittsalter der Betriebsleiter.
Als Ergebnis der Betriebsbefragung und der naturräumlichen Struktur ergibt sich eine Dreiteilung der landwirtschaftlichen Flächen des Knoblauchslands: im Bereich der Gründlachauen eine naturnahe und extensive Landwirtschaft, daneben Schwerpunktgebiete des Freilandanbaus im nordwestlichen und mittleren Bereich sowie des Unterglasanbaus im südlichen Bereich.
Leitlinien der räumlichen Entwicklung
In den „Leitlinien der räumlichen Entwicklung“ (vom Stadtplanungsausschuss beschlossen am 18.05.2017) wird diese Dreiteilung planerisch gesichert, unter dem Oberziel „Sicherung des Knoblauchslands als stadtnahes landwirtschaftliches Anbaugebiet, mit überlagernder Funktion als Naherholungsgebiet, historisch gewachsene Kulturlandschaft sowie Potenzialraum für ökologische Ausgleichsmaßnahmen“.
Bezogen auf die landwirtschaftlichen Flächen weisen die Leitlinien eine von Süd nach Nord abgestufte Intensität des Gewächshausbaus aus. Grundlage für die Maximaldichte im Süden ist die „Gewächshausdichte“ (Verhältnis der Gewächshausflächen zu den landwirtschaftlichen Nutzflächen insgesamt) in Almoshof und Lohe, den am stärksten durch Gewächshäuser geprägten Ortsteilen.
Ansprechpartner
Stadtplanungsamt
Zentrale Steuerung
Lorenzer Straße 30
4. Stock
90402 Nürnberg
Dr. Andreas Tijé-Dra
Telefon 09 11 / 2 31-4600
Telefax 09 11 / 2 31-8470
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