Die dramatische, existenzbedrohende Situation, in die Künstlerinnen und Künstler durch die anhaltenden Corona-Maßnahmen gestürzt wurden, dürften inzwischen auch einer größeren Öffentlichkeit bekannt sein. Um der regionalen Szene unter die Arme zu greifen und dem schmerzlichen Entzug von Live-Begegnungen entgegen zu wirken, startet das Projektbüro im Geschäftsbereich Kultur seine Pop-up-Reihe „Back to Live“.
Von Montag bis Samstag werden seit 6. Mai und bis auf Weiteres Künstlerinnen und Künstler aus vielen Bereichen in drei Nürnberger Hinterhöfen mit Kurzauftritten von 20 Minuten präsentiert und dafür entsprechend vom Geschäftsbereich Kultur honoriert. Das Publikum bilden die Hausbewohnerinnen und -bewohner an den Fenstern und auf den Balkonen. Externe Besucherinnen und Besucher sind (vorläufig noch) nicht zugelassen.
Die ersten Kurzkonzerte von „Back to Live“ gestalten Solisten und Duos – im Einvernehmen mit den geltenden Abstands- und Hygieneregeln. Zu den ersten eingeladenen musikalischen Gästen gehören Lilo Kraus & Chris Schmitt, El Mago Masin, Gymmick, Fischer & Rabe, Djangology und Frank Wuppinger & Ozan Coskun Duo.
Unterstützt wird die Initiative von der wbg Nürnberg, dem ESW – Evangelisches Siedlungswerk Bayern und vielen Hausbesitzerinnen und –besitzern.
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Fotografie, Malerei, Zeichnung, Illustration, Lettering, zu sehen auf großformatigen Werbeflächen. So vielfältig zeigte sich die Open Air Gallery "Kunst-Anschlag – Signale aus der Nürnberger Szene", die vom 17. bis 27. Juli 2020 in die dritte und vorerst letzte Runde ging. Dieses Sonderformat, das vom Projektbüro im Geschäftsbereich Kultur der Bürgermeisterin realisiert wurde, zeigte die Vielfalt der Nürnberger Kunstszene und verstand sich als Unterstützung für die Kunstschaffenden während der Corona-Krise.
Wie bereits in den ersten beiden Dekaden, gestalteten 20 Künstlerinnen und Künstler aus der Region Plakatwände der Stadtreklame, die über das Nürnberger Stadtgebiet verteilt waren. In dieser Ausgabe zählten zu den Teilnehmenden u.a. Sebastian Autenrieth, Oliver Boberg, Lisa Haselbek, Martin Franz, Johannes Kersting, Andreas Oehlert, Benjamin Moravec, Tom Karg, Ursula Kreutz, Cris Krieger, Eun Hui und Chang Min Lee und Elisaweta Sliwinska.
Das Projektbüro arbeitet für 2020 an weiteren Sonderformaten als Alternative zu den ausgefallenen Großveranstaltungen, wie Bardentreffen, Klassik Open Air oder Blaue Nacht. Ebenso laufen die Vorbereitungen für die Stadt(ver)führungen, die von 18. – 20. September stattfinden, auf Hochtouren.
Liste der beteiligten Künstler*innen der Dekade 3 vom 17. bis 27. Juli 2020
Auch in Nürnberg gibt es nun nach Fürth und Landshut das Künstlerportal "Kultur-vor-dem-Fenster", begleitet vom Amt für Kultur und Freizeit und unterstützt vom Fonds des Geschäftsbereichs Kultur der Stadt Nürnberg. Interessierte Einzelpersonen, Hausgemeinschaften oder Eigentümer von Wohnanlagen können über www.kultur-vor-dem-fenster.de künstlerische Darbietungen buchen.
Die neu geschaffene Website geht auf die Initiative des Fürther Künstlers Marc Vogel mit Hilfe von Katja Lachmann und Uwe Groschupp von cubex GbR zurück und soll freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern, deren Verdienstausfall derzeit bis zu 100 Prozent beträgt, zu bezahlten Auftritten verhelfen und damit die Kultur vor Ort unterstützen: im Hinterhof, auf der Grünflache vor dem Haus – auf jeden Fall auf privatem Grund, so dass die Gäste für die Darbietung ihre Wohnung nicht verlassen müssen.
Gleichzeitig soll die alternative Kulturveranstaltung Abwechslung in den Alltag bringen und den Menschen Lebensfreude vor die eigene Wohnung. Den Kunstschaffenden ist bewusst, dass Einzelpersonen, Hausgemeinschaften oder soziale Einrichtungen meist nicht so viel zahlen können wie größere Auftraggeber. Deshalb verhandelt jeder Künstler die Gage direkt mit dem jeweiligen Auftraggeber. Dabei ist es ein Anliegen der Nürnberger Kulturläden, die künstlerischen Darbietungen besonders für Stadtteile und Wohneinheiten, die sich ein solches Angebot sonst nicht leisten könnten, auf die Beine zu stellen. Dafür sprechen die Kulturläden die Eigentümer jeweils direkt an und sorgen organisatorisch wie finanziell für die Umsetzung der Kultur vor Ort.
Für soziale Einrichtungen gibt es darüber hinaus den so genannten Fonds "Kultur.Sozial", über den Auftritte beispielsweise vor Alten- und Pflegeheime, Behinderteneinrichtungen, Kinderheime oder Krankenhäuser finanziert werden können. Man kann sich solidarisch zeigen, indem man einen Künstler bucht, der Familie und Nachbarschaft ein wenig Abwechslung verschafft, oder einfach in den Fonds "Kultur.Sozial" spendet.
Die ersten Konzerte sind bereits mit Partnern wie dem Seniorennetzwerk und der wbg Nürnberg GmbH in Planung und werden in der kommenden Zeit in den Hinterhöfen Nürnbergs stattfinden.