Historie
Unmittelbar nach der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges begannen erste Anstrengungen der Stadt Nürnberg das kulturelle Leben trotz der Kriegszerstörungen wieder in Gang zu bringen. Die Verantwortlichkeit für die verschiedenen kulturellen Einrichtungen war unter den Kommunalreferaten aufgeteilt und wechselte mehrfach. Erst im Januar 1954 wurde dauerhaft ein Kulturamt eingerichtet, das zunächst noch direkt dem Oberbürgermeister unterstand.
Die städtische Kulturarbeit erlebte eine weitere Aufwertung, als das Kulturamt zum 1. Juni 1956 in das damalige Referat IV eingegliedert wurde, das nun die Bezeichnung Schul- und Kulturreferat trug. Dessen Leiter, der sozialdemokratische Lehrer Andreas Staudt, legte sein Hauptaugenmerk auf die Wiederherstellung eines geregelten Schulbetriebs in der Nachkriegszeit.
Alltagskultur und kulturelle Teilhabe
Erst unter Staudts Nachfolger ab Mai 1964, Dr. Hermann Glaser, gewannen die Kultureinrichtungen an Gewicht innerhalb des Referates. Die kulturelle Teilhabe sowie die Förderung der Alltagskultur wurden ebenso als Schwerpunkte gesetzt wie neue museale Zugänge. Für Ersteres stehen die Kulturläden in den Stadtteilen sowie das Kommunikationszentrum KOMM mit ihren vielfältigen Angeboten, für Letzteres das Spielzeugmusen, das Museum Industriekultur oder auch das zusammen mit dem Germanischen Nationalmuseum betriebene Kunst- und Kulturpädagogische Zentrum.
Auf Glaser folgten 1990 mit Karla Fohrbeck und von 1996 an mit Georg Leipold zwei parteilose Leiter des Schul- und Kulturreferats. 1994 reagierte man auf die erreichte Vielfalt der kommunalen Museumslandschaft mit der Gründung des Verbundes „museen der stadt nürnberg“ mit einer Generaldirektion als Verwaltungsspitze. Aktuell umfasst diese auch als KuM (Kunst und Museen) bezeichnete Dienststelle sieben Einrichtungen der Stadt-, Kunst- und Kulturgeschichte.
Zeitenwende im Kulturreferat
Am 1. Mai 2002 folgte die Trennung von Schul- und Kulturreferat. Die Verantwortung für den Schulbetrieb fällt seither in das Ressort des 3. Bürgermeisters. Der Kulturbereich ist damit erstmals eigenständig in der Spitze der kommunalen Verwaltungsstruktur verankert. Die Bedeutung kultureller Veranstaltungen und Entwicklungen für die Stadtgesellschaft wird so deutlich hervorgehoben. Seit 2002 steht Professor Dr. Julia Lehner an der Spitze des neuen Referates. Mittels des neustrukturierten Projektbüros gelang es dem Kulturreferat der Stadt Nürnberg, Höhepunktveranstaltungen, die wie die „Blaue Nacht“, das Klassik Open Air oder die Stadt(ver)führungen aus Anlass der Feiern zum 950jährigen Jubiläum der erstmaligen Erwähnung Nürnbergs im Jahr 2000 stattgefunden haben, zu verstetigen, bewährte Veranstaltungen wie das Bardentreffen zu erhalten und neue wie das Silvestival zu etablieren. Hinzu kommen Großveranstaltung zu Jubiläumsjahren mit mehrmonatigen Programmpunkten wie anlässlich des international beachteten Dürer- und des Wagner-Jahres 2012 und 2013.
Das Kulturreferat wird zum Geschäftsbereich Kultur der Bürgermeisterin
Seit Mai 2020 gehört der Geschäftsbereich Kultur zur Bürgermeisterin der Stadt Nürnberg.
Amtszeit | Name | Referat |
---|---|---|
seit 2002 | Prof. Dr. Julia Lehner | Kulturreferentin, ab 2020: Bürgermeisterin |
1996-2002 | Dr. Georg Leipold | Schul- und Kulturreferent |
1990-1996 | Dr. Karla Fohrbeck | Schul- und Kulturreferent |
1964-1990 | Prof. Dr. Hermann Glaser | Schul- und Kulturreferent |
1956-1964 | Andreas Staudt | Schul- und Kulturreferent |