Frühere Preisträger: Großer Kulturpreis der Stadt Nürnberg
Die Stadt Nürnberg verleiht alle zwei Jahre den Großen Kulturpreis der Stadt Nürnberg in Anerkennung eines bedeutsamen Schaffens in den Bereichen Kunst und Kultur.
2022: Johannes Volkmann – Konzeptkünstler
Johannes Volkmann spielt als Leiter des Papiertheaters bereits seit 25 Jahren eine aktive Rolle bei der Gestaltung des Nürnberger Kulturlebens. Längst sind Volkmanns Kunstprojekte, wie zum Beispiel der „Tempel der Entwaffnung”, der „Weltgerechtshof der Kinder” sowie die „Verkehrsschilder der Gerechtigkeit”, auch über die Grenzen Nürnbergs heraus bekannt. Insbesondere durch die Partizipation von Kindern und Jugendlichen an den Projekten schafft es Volkmann auf eine einmalige Art und Weise, Gleichberechtigung und Teilhabe an demokratischen Prozessen zu vermitteln. Sein aktuellstes Kunstprojekt, die „Verkehrsschilder der Gerechtigkeit”, wurde im Rahmen der Wochen gegen Rassismus in der Nürnberger Innenstadt aufgestellt. Viele Institutionen und Privatpersonen haben sich anschließend dafür entschieden, die Verkehrsschilder dauerhaft aufzustellen.
Das ensemble KONTRASTE pflegt als Gruppe seit 1990 den musikalischen "Kontrast zum Üblichen" und ist damit wichtiger Impulsgeber der Nürnberger Kulturlandschaft. Längst besitzt die Initiative auch Export-Qualität. Gastspiele im Wiener Konzerthaus, dem Pariser Louvre und dem Athener Megaron belegen dies. Das Besondere am ensemble KONTRASTE ist die Verknüpfung höchster musikalischer Ansprüche mit anderen künstlerischen Ausdrucksformen. In immer neuen, spannenden Konstellationen verweben sich Musik und Literatur zu intensiven und außergewöhnlichen Konzerten, die Unterhaltung auf höchstem Niveau bieten. Die Musiker kooperierten mit Theaterensembles wie Thalias Kompagnons und dem Theater Pfütze ebenso wie mit dem Opernsänger Christoph Prégardien und dem Komponisten, Gitarristen und Rapper Gene Pritsker. Der spartenübergreifende Ansatz und die Experimentierfreude machen das ensemble KONTRASTE zu einem besonderen Akteur im Kulturleben, der nicht nur die etablierten Kreise anspricht, sondern Kultur auch an neue Zielgruppen und ungewohnte Orte trägt. Das mutige Programm macht Lust auf das Entdecken von Neuem und Unbekannten, fördert Dialoge und Auseinandersetzung.
Diet Sayler ist einer der wichtigsten Vertreter der Konkreten Kunst in Europa. Seit 1973 lebt der gebürtige Rumäne in Nürnberg. An der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg lehrte er von 1992–2005 als Professor. Mit seiner Ausstellungsreihe "konkret" (1980–1990), die sehr viele bedeutende Künstler nach Nürnberg brachte, stellte Diet Sayler die verschiedenen Spielarten der Konkreten Kunst vor. Mit Ausstellungen in namhaften Galerien und Museen weltweit wuchs sein Bekanntheitsgrad und seine künstlerische Bedeutung.
2016: Prof. Peter Angermann – Maler
Der Maler Peter Angermann, geboren 1945 in Rehau, ist erfolgreiches Mitglied des etablierten Kunstbetriebs. Aber gerade dieser Kunstbetrieb ist es, der den Künstler immer wieder umtreibt, ihn zum Widerspruch reizt, dem er den Spiegel vorhält, an dem er sich inhaltlich und stilistisch reibt und dann ad absurdum führt. Angermann studierte von 1968 bis 1972 bei Joseph Beuys in Düsseldorf und rieb sich schon als Student an den Beuys’schen Thesen. Angermann entwickelte eine hohe Affinität zu Pleinair-Malerei und eine ureigene farbkräftige Bildsprache, in der regelmäßig Ironie und Witz aufblitzen. Dabei ist er bis heute frisch, jung und unangepasst in seiner Wirkung und Haltung geblieben. Legendär war die Gruppenausstellung „Freunde und Verwandte“ in der Kunsthalle 1992, zu der er Kolleginnen und Kollegen wie Toni Burghart, Kevin Coyne, Dan Reeder und Harri Schemm einlud. Von 2002 bis 2010 war er Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. Seine Arbeiten, die in Ausstellungen zwischen Amsterdam, Mailand und Seoul gezeigt werden, finden sich in zahlreichen öffentlichen Sammlungen.
Wolfgang Haffner ist und bleibt ein in seinem Schaffen immer wieder überraschender Musik-Star, dessen Leistung und Leben immer noch stark in die regionale Szene hinein strahlt. Im Gedächtnis bleiben aus jüngster Zeit seine Nürnberger Auftritte mit dem Bariton Thomas Quasthoff bei „Stars im Luitpoldhain“ und sein Spanien-Projekt beim "Silvestival 2013". Gleichzeitig hat der 49-jährige Musiker in der letzten Zeit als Komponist einen Quantensprung nach vorne gemacht. Dafür bekam Haffner einen "Echo"-Preis als "bester nationaler Instrumentalist" sowie den Bayerischen Kulturpreis. Haffner musizierte darüber hinaus in den vergangenen 20 Jahren mit vielen internationalen Musikgrößen, etwa Pat Metheny, Hildegard Knef, Xavier Naidoo, Jan Garbarek, Die Fantastischen Vier, Till Brönner, Cassandra Wilson, Klaus Doldinger, Nils Landgren, Mezzoforte und Helge Schneider.
2012: Wolfgang Riedelbauch – Musiker, Dirigent, Festivalleiter
Für herausragende Leistungen als Musiker, Dirigent, Festivalleiter, Musikwissenschaftler und Intendant hat er wie kein zweiter die Alte Musik in Franken populär gemacht. Der scheidende Intendant des Fränkischen Sommers hat dieses Festival 25 Jahre lang geprägt, vergessene fränkische Komponisten aufgeführt und mit großer Leidenschaft und Können für die alte Musik geworben.
2010: Gerhard Falkner – Autor, Übersetzer, Essayist
Mit dem vor kurzem erschienenen Gedichtband "Kanne Blumma" verweist Gerhard Falkner, der weltweit vernetzte Poet, unvermutet auf seine fränkischen Wurzeln. Internationales Renommee hat sich der 1951 in Schwabach geborene Lyriker, Dramatiker, Essayist und Übersetzer dabei längst erworben. Bereits mit dem Debüt "so beginnen am körper die tage" (1981) erregte er großes Aufsehen. Es folgten viele Auszeichnungen für einen der einflussreichsten und stilprägendsten zeitgenössischen deutschen Lyriker. In seiner Dichtung verbinden sich Formwillen, Impulsivität und sprechreflexive Elemente in einzigartiger Weise. Für die von der Kritik mit Begeisterung aufgenommene Novelle "Bruno" erhielt er 2008 den Kranichsteiner Literaturpreis und den August Platen Preis. In Nürnberg ist Falkner, der zwischen Franken und Berlin pendelt, u.a. durch sein Libretto zur Kammeroper "A Lady Di' es" (2000) in Erinnerung.
2008: Joachim Torbahn und Tristan Vogt – Thalias Kompagnons
1990 gegründet unter dem Namen Tristans Kompagnons 1997–2008 Eigene Spielstätte "KaLi" in Nürnberg zusammen mit Theater "Salz und Pfeffer". Ein bis zwei Neuproduktionen im Jahr und über 120 Aufführungen,Gastspiele: Wiener Festwochen, Salzburger Festspiele, Sydney Opera; über 40 Figurentheaterfestivals im deutschsprachigen Raum; internationale Theaterfestivals in Österreich, der Schweiz, Frankreich, Holland, Italien, Slowenien, Dänemark, Finnland, Polen, Ungarn, Russland, Israel, Korea, Japan und Australien.
Regieassistent am Basler Theater, Studium der Musikwissenschaft an den Universitäten Basel und Erlangen, Operndramaturg am Stadttheater Trier, Regieassistent am Opernhaus Nürnberg. Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten, u. a. mit Heiner Goebbels, Alessandro Melchiorre, Peter Kiesewetter, Shih, Franz Hummel, Andrea Molino, Claudio Ambrosini. Förderung zeitgenössischer Musik durch Vergabe von über zwanzig Kompositionsaufträgen für neue Kammeropern. Kooperationen mit bedeutenden Musikinstitutionen, u. a. Teatro Comunale di Bologna, Zentrum für zeitgenössische Musik Dresden, Leipziger Oper, Opera National de Lyon, GRAME Lyon, Fabrica Treviso, State Musical Theater Kuzbass/Sibirien.
2004: Franz Vornberger – Maler, Zeichner, Kunstpädagoge
Franz Vornberger war von 1962–1969 als Dozent am Bildungszentrum der Stadt Nürnberg tätig. Von 1969–1985 arbeitete er als Dozent am Kunstpädagogischen Zentrum Nürnberg. Von 1982–1983 hatte er einen Lehrauftrag an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg inne.
2002: Horst Schäfer – Fotograf
Freier Fotograf, neben der bildjounalistischen Arbeit besonders im Bereich der künstlerischen Fotografie tätig.
2000: Volker Staab – Architekt
Seit 1992 gemeinsames Büro und projektbezogene Zusammenarbeit mit A. Nieuwenhuizen. Im Jahr 2000 erhielt er den Preis für Stadtbildpflege der Stadt München für die Erweiterung des Bayerischen Landtages.
1998: Toni Burghart – Maler, Grafiker
Toni Burghart prägte sich seinen Mitbürgern in den letzten Jahrezehneten einerseits als ironischer Kommentator stadtpolitischert Ereignisse ein. Andererseits fielen seine großformatigen, in kräftigen Farbflächen gestalteten Landschaften auf.
Karl-Friedrich Beringer absolvierte seine Ausbildung am Meistersingerkonservatorium der Stadt Nürnberg. In den Jahren 1976-1978 wurde ihm die künstlerische Leitung des Jugenfestspielchores Bayreuth übertragen. Im Jahr 1978 folgte die Berufung zum Leiter des Windsbacher Knabenchores. Karl-Friedrich Beringer arbeitet mit vielen namhaften Orchestern, wie den Münchner Bachsolisten, dem Wiener Kammerorchester und der Jungen Deutsche Philharmonie zusammen. Gemeinsam mit den "Windsbachern" wurden ihm in kürzester Zeit große Anerkennungen zuteil, was sich in einer ganzen Reihe von Ehrungen und Auszeichnungen für ihn und den Knabenchor widerspiegelt. 1986 bekam er von Richard von Weizsäcker das Bundesverdienstkreuz 1.Klasse verliehen. Inzwischen ist er ständiger Gast bei bedeutenden Konzertreihen und Musikfestivals, was ihm und seinen Chören zu internationalem Ansehen gereicht. Eine Vielzahl von Schallplattenproduktionen mit Karl-Friedrich Beringer und seinen Chören dokumentieren die besondere und eindrucksvolle Art der Interpretation von Musik verschiedenster Epochen.
Großer Kulturpreis der Stadt Nürnberg 1952–1993
1993: Prof. Dr. Hermann Glaser
1992: Kevin Coyne
1991: Gisela Elsner
1990: Werner Heider
1989: Christiane Milenko-Schreiber
1988: Fitzgerald-Rüdiger Kusz
1986: Prof. Karl Kneidl
1985: Werner Knaupp
1984: Sofie Keeser und Elizabeth Kingdon
1983: Prof. Werner Jacob
1982: Hans Wollschläger
1981: Ludwig Fels
1979: Peter Kampehl und Prof. Dr. Rudolf Endres
1977: Dr. Wilhelm Schwemmer
1974: Michael Mathias Prechtl
1973: Max von der Grün
1972: Martha Mödl
1970: Prof. Dr. Dr.Gerhard Pfeiffer
1966: Dr. Hans Magnus Enzensberger
1965: Friedrich Hagen
1964: Franz Reizenstein
1963: Prof. Dr. Karl Knüpfmüller
1962: Winfried Zilling
1960: Dr. Willy Spilling
1958: Friedrich Mayer
1957: Prof. Dr. Ludwig Grote
1955: Franz Reichel, Wilhelm Schlegtendal und Dr. Friedrich Seegy
1954: Prof. Hans Gebhard, Karl Hemmeter und Dr. h.c. Hermann Kesten
1953: Leonhard Frank, Prof. Max Körner und Prof. Dr. Hans Liermann
1952: Hugo Distler, Prof. Sep Ruf und Prof. Dr. Wilhelm Vershofen